Schmerzeintritt bei Klemmungen und Quetschungen
Im zweiten Teil der Studie hat das Fraunhofer IFF mit 40 Probanden kraftbasierte Grenzwerte für den Schmerzeintritt bei Klemmungen und Quetschungen untersucht, um auch die kraftbasierten Literaturwerte für diesen Kontaktfall zu objektivieren. Jeder Proband wurde hierfür an 25 Körperregionen mit einem Schmerzalgometer des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) untersucht. Bei der Versuchsdurchführung verwendete das Fraunhofer IFF einen weichen Kontaktkörper, der die Kraft gleichmäßig auf die untersuchte Körperstelle verteilt. Die Kraft wurde langsam erhöht, bis der Proband spürte, dass das Druckgefühl in ein leichtes Schmerzgefühl umschlägt. Ärzte der Otto-von-Guericke-Universitätsklinik Magdeburg begleiteten die Studie. Die Ethikkommission der Klinik erteilte dem Fraunhofer IFF seine Zustimmung für die Durchführung der Studie. Aufgrund schwer einschätzbarer medizinischer Risiken durften in der Studie einzelne Körperregionen nicht untersucht werden, z.B. Bereiche an Brust und Hals. Ein ergänzendes Forschungsprojekt soll nun auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse eine Cluster-Analyse durchführen und so die nicht messbaren Ergebnisse methodisch herleiten. Hierfür wird das Fraunhofer IFF wieder sehr eng mit Ärzten der Uniklinik zusammenarbeiten. Des Weiteren wurde in der Studie mit dynamischen Stoßbelastungen festgestellt, dass für die Festlegung statistisch valider Belastungsgrenzen das veranschlagte Probandenkollektiv von 20 Personen zu klein war. Deshalb ist eine Fortführung der Studie mit weiteren 20 Probanden vorgesehen. Das Fraunhofer IFF hat sich zum Ziel gesetzt, das ergänzende Forschungsprojekt bis Ende 2017 abzuschließen.