Spritzgießanlage mit fünf Robotern

Spritzgießanlage mit fünf Robotern

Mit 80m² Grundfläche ist die Spritzgießanlage von MartinMechanic so groß wie ein kleines Einfamilienhaus. Die MAS 241995 ummantelt Präzisionsstanzteile und Kontaktfedern mithilfe von fünf Robotern. Die Anlage bringt insgesamt 20t auf die Waage. Mit ihr lassen sich zwei Millionen Baugruppen pro Jahr umspritzen.

Die Größe eines kleinen Einfamilienhauses hat die Spritzgießanlage MAS 241995 von MartinMechanic, die für einen Kunden in der Elektronikindustrie gebaut worden ist. (Bild: MartinMechanic Friedrich Martin GmbH & Co. KG)

Die Größe eines kleinen Einfamilienhauses hat die Spritzgießanlage MAS 241995 von MartinMechanic, die für einen Kunden in der Elektronikindustrie gebaut worden ist. (Bild: MartinMechanic Friedrich Martin GmbH & Co. KG)

Die Gesamtzykluszeit beträgt dabei 50s. Zum Erreichen der geforderten Stückzahl kommt ein Vierfach-Spritzgusswerkzeug zum Einsatz. Die vier Vierachsroboter und der Sechsachsroboter stammen von Stäubli. Die Roboter des Schweizer Unternehmens zeichnen sich durch hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Präzision aus. Der Sechsachsroboter ist für das Beladen des Spritzgusswerkzeuges mit Rohteilen und das Entnehmen der Fertigteile zuständig. In aufeinander gestapelten Kunststoff-Trays führt er die zu ummantelnden Bauteile der Anlage zu. Das Einlegen der Blister und die Entnahme der fertigen Teile sind die einzigen Arbeitsschritte, die der Werker von Hand zu erledigen hat. Da der 1m hohe Stapel, bestückt mit 20 Blistern, bis zu 1h autark arbeitet, hat der Werker ausreichend Zeit, mehrere Anlagen parallel zu bedienen. Der erste Vierachsroboter entnimmt zunächst die Federn aus den Blistern, um sie auf die Aufwärmplatte aus Aluminium zu legen. Der zweite Roboter greift sich die Blechteile und legt sie in die Stanzeinheit ein. Nach dem Freistanzen legt er auch sie sorgfältig auf der Aufwärmplatte ab. Mit seinem Vierfachgreifer bestückt der dritte Roboter das Spritzgusswerkzeug, das 1t wiegt, jeweils mit vier Baugruppen, wobei immer vier Federn und vier ausgestanzte Blechteilchen nebeneinander kommen. Hierfür gilt es, vorab ein genaues Abstandsmaß zu definieren. Nach dem Umspritzen legt er die Bauteile auf die Abkühlstation, wo sie Raumtemperatur erreichen. Dafür fixiert er sie mit Niederhaltern. So verziehen sich die Bauteile beim Abkühlen nichtDer vierte Roboter legt die ummantelten Bauteile schließlich einzeln in die Stanzeinheit ein, um sie von den letzten Verbindungsresten zu befreien. Bei den Stanzvorgängen kommt eine maximale Stanzkraft von 30kN zum Tragen.

MartinMechanic Friedrich Martin GmbH & Co. KG
www.martinmechanic.com

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