Definitionen, Datenschutz und ethische Fragen
Die EU-Parlamentarier sind auch davon überzeugt, dass sich durch die Schaffung von Rechtssicherheit für die europäische Wirtschaft enorme Vorteile ergeben. Nur so könne eine breite Akzeptanz von sogenannten Cyber Physical Systems (CPS), künstlicher Intelligenz und autonomen Robotern geschaffen sowie die weitere Forschung und Entwicklung daran vorangetrieben werden. Neben den Haftungsfragen fordern sie die Europäische Kommission daher unter anderem zur Schaffung einheitlicher Definitionen und Begrifflichkeiten, einer Registrierungspflicht von Robotern, Maßnahmen zur Sicherung intellektuellen Eigentums sowie der Förderung von europäischen Forschungsprojekten auf. Zur Koordinierung schlagen sie die Schaffung einer europäischen Agentur für Robotik und künstliche Intelligenz vor. Ganz wichtig sei es auch, Standards im Hinblick auf die Datensicherheit zu schaffen. Denn bei der Nutzung von Robotern, autonomen Fahrzeugen und anderer künstlicher Intelligenz fallen eine Unmenge von Daten an. Wer aber ist der Eigentümer dieser Daten, und wie kann einem möglichen Missbrauch entgegengewirkt werden? Neben diesen sehr wichtigen, aber eher pragmatischen Aspekten der neuen technologischen Revolution sind es auch ethische Fragen, die das EU-Parlament in seiner Resolution umtreiben. Dazu nochmals Mady Delveaux: „Ein Roboter ist kein Mensch und wird nie einer sein. Ein Roboter kann vielleicht ein gewisses Einfühlungsvermögen zeigen, aber er kann sich nicht in jemanden hineinversetzen. Wir möchten keine Roboter wie in Japan, die wie Menschen aussehen. Wir haben eine Charta vorgeschlagen, die fordert, dass Menschen nicht emotional abhängig gemacht werden dürfen. Man kann physisch abhängig sein, wenn ein Roboter bestimmte Aufgaben übernimmt. Man sollte jedoch nie glauben, dass ein Roboter Gefühle haben kann.“ Gerade im Zuge der Überalterung der Gesellschaft und des damit verbundenen Einsatzes von Pflegerobotern – und anderer möglicher Androiden, von denen wir uns gegenwärtig noch gar keine Vorstellung machen -, könnte das Thema emotionale Abhängigkeit schon bald akut werden. Sicherlich muss es dabei nicht so weit kommen wie in dem US-amerikanischen Spielfilm Her aus dem Jahre 2013. Hier verliebt sich der frisch geschiedene Hauptdarsteller Theodore Twombly in die weibliche Stimme seines Computer-Betriebssystems namens Samantha, was ihn im richtigen Leben in allerlei Schwierigkeiten und Abstrusitäten bringt. Am Ende erfährt Twombly, dass Samantha mit mehr als 8.000 weiteren Personen eine ähnliche Beziehung pflegt. Trotz der Beteuerung ihrer Liebe zu ihm bleibt der Hauptdarsteller am Ende völlig desillusioniert zurück.