ROBTOTIK UND PRODUKTION: Bei der sicheren Zusammenarbeit von Mensch und Roboter geht es aber doch um weit mehr als nur den Roboter.
Schmid: Ganz klar. Eine sichere MRK-Applikation ist viel mehr als nur ein Roboterarm. Es geht auch um Programmierung sowie Bedienung und ganz wichtig: um die Sicherheit in der gesamten Anwendung. Man muss also immer die Applikation inklusive der Integration weiterer Komponenten und des Umfelds betrachten. Das dieses Wissen beim mittelständischen Anwender angekommen ist, dazu hat sicherlich auch eine entsprechende Entwicklung in der Normenwelt beigetragen.
ROBTOTIK UND PRODUKTION: Haben die großen Unternehmen im Gegenzug ihr Interesse an MRK ein bisschen verloren?
Schmid: Nein, auch die Großen sind nach wie vor dabei. Doch wenn es um die Automatisierung einer kompletten Fertigungslinie geht, lässt sich das Potenzial von MRK eben schneller ausschöpfen. In der Regel sollen solche Anlagen dann die nächsten Jahre durchlaufen und Flexibilität spielt keine so große Rolle. Der KMU-Bereich hat hingegen meist andere Losgrößen und benötigt bei der Automatisierung eine hohe Flexibilität. Deshalb glaube ich nach wie vor, dass der Mittelstand insgesamt der größere Treiber für MRK sein wird.
ROBTOTIK UND PRODUKTION: Wie reagieren Sie auf diese Entwicklung?
Schmid: Zum einen freuen wir uns natürlich, die Früchte jahrelanger Überzeugungsarbeit zu ernten. Zum anderen sind wir aber immer noch dabei, unser Händler- und Partnernetz auszubauen. Ein Ziel für die kommenden Jahre lautet allein in Deutschland 50 neue Integratoren zu finden. Eine wichtige Voraussetzung für den zukünftigen Erfolg ist, dass wir bei Engineering und Co. weiter Komplexität rausnehmen und die Integration so einfach machen, dass der Mittelstand seine MRK-Applikationen selbst planen und umsetzen kann. Diese Stoßrichtung soll auch unsere Plattform UR+ untermauern: Über die dortige Zusammenarbeit mit anderen Anbietern und die Integration deren Komponenten kann ein Techniker tatsächlich bereits viele Lösungen selbst umsetzen.