High-Speed-Laser-Radar für die Inline-Karosserieprüfung

Scans mit 2.000 Punkten/sec

Heute stehen bei führenden OEMs sowohl in als auch neben der Montagestraße modernste Messstationen, die mit dem Laser-Radar arbeiten. Das System wird bereits seit vielen Jahren in der Luft- und Raumfahrt und im erneuerbaren Energiesektor eingesetzt. Das neue MV331/351 Laser Radar wurde speziell für die Karosseriemessung in der Industrieumgebung optimiert. Mit einer Geschwindigkeit von 2.000 Punkten/sec ermöglichen die ultraschnellen Scans des Geräts schnelle Messungen an komplexen Merkmalen, einzelnen Abschnitten und Oberflächen. Das Laser Radar führt direkt im Fahrzeugkoordinatensystem automatisierte, berührungslose Präzisionsmessungen aus. Es verwendet einen fokussierten Laserstrahl, der durch präzise Horizontal- und Vertikalantriebe gesteuert wird. Für die Präzisionsmessungen wird nur ein Bruchteil des reflektierten Signals benötigt, sodass nahezu alle Materialien, Farben oder Oberflächenbeschaffenheiten, wie blanke Blechteile, beschichtete Rohkarossen oder lackierte Fahrzeuge, geprüft werden können. Die Messgenauigkeit und Wiederholpräzision ist mit den Messergebnissen eines herkömmlichen Horizontalarm-KMGs mit taktilem Messtaster vergleichbar, nur dass das Laser Radar deutlich schneller ist. Zwei parallel betriebene Systeme können in weniger als einer Stunde 700 Merkmale an einer Rohkarosse messen; ein herkömmliches KMG würde wahrscheinlich eine ganze Schicht dafür brauchen. Die Konfiguration einer Laser Radar-Messstation kann abhängig von den Anforderungen des OEM variieren. Normalerweise besteht sie aber aus einem oder mehreren Laser-Radar-Systemen, die von 6-Achsen-Industrierobotern gesteuert werden. Die Industrieroboter werden verwendet, um das System automatisch zu positionieren. So können auch Bereiche geprüft werden, die außerhalb der Sichtverbindung einer einzelnen Laser-Radar-Position liegen. Nachdem der Roboter das Messgerät neu positioniert, werden Ausrichtungspunkte am Fahrzeug oder auf der Werkzeugmaschine gemessen. Anders als bei bisherigen robotisierten Inline-Messsystemen ist damit gewährleistet, dass alle Messungen innerhalb des Fahrzeug-Koordinatensystems aufgenommen werden. Zudem ist sichergestellt, dass die Genauigkeit der Merkmalsmessung unabhängig von der Fähigkeit der Roboter ist, das Laser-Radar wiederholgenau zu positionieren. Das Gerät hat ein sphärisches Sichtfeld, d.h. große Bereiche des Fahrzeuges sind jederzeit sichtbar und zahlreiche Fahrzeugmerkmale können von einer einzigen Position aus gemessen werden. Ebenso wie bei einem KMG werden die Messabläufe mithilfe einer Messsoftware direkt aus dem CAD-Modell des Fahrzeugs vorprogrammiert. Nach der ersten Programmierung erfolgen Datenerfassung und Berichterstellung vollautomatisch. Außerdem können für jeden Fahrzeugtyp und Modell eigene Prüfprogramme geschrieben werden – und somit flexibel an geänderte Prüfvorhaben oder neue Fahrzeugtypen angepasst werden. Änderungen an den zu messenden Merkmalen oder die Einführung einer neuen Modellvariante erfolgen also ausschließlich über die Software, ohne dass physische Änderungen an der Konfiguration oder zusätzliche Hardware erforderlich sind.

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Nikon Metrology GmbH

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