Hausmesse bei Grob in Mindelheim

Batterie- und Additive Fertigung

Den nächsten Schritt beim Thema Elektromobilität will Grob in Richtung Batteriefertigung gehen. Auch hier hat das Unternehmen schon eine Menge Knowhow aufgebaut und erste Pilotanlagen an die Autoindustrie ausgeliefert. Einen ersten Großauftrag erwartet man noch im laufenden Jahr. Mittelfristig will das Unternehmen den europäischen Fahrzeugbauern die Basis liefern, um im Wettbewerb gegenüber den heute noch tonangebenden asiatischen Batterieherstellern bestehen zu können. Das Hauptaugenmerk legt Grob dabei auf besondere Qualität der Produkte und sehr niedrige Taktzeiten. Ein ebenfalls noch recht junges Tätigkeitsfeld für Grob ist die additive Fertigung. Dazu waren auf der Hausmesse ebenfalls die passenden Anlagen zu sehen. Während der Fokus hier aktuell noch auf Metal Printing mit Aluminium liegt, will man sich künftig auch zur Verarbeitung von Kupfer hin entwickeln.

In den von Grob gebauten Montageanlagen für den Fahrzeugbau kommt eine Vielzahl an Roboterlösungen zum Einsatz. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

In den von Grob gebauten Montageanlagen für den Fahrzeugbau kommt eine Vielzahl an Roboterlösungen zum Einsatz. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Automation im Fokus

Auf der Hausmesse hatte Grob zwei GRC-Roboterzellen sowie weitere Automationslösungen prominent platziert. Ganz neu gezeigt wurde der Palettenturmspeicher PSS-T300 für Fünfachsmaschinen zur Anbindung von bis zu drei Maschinen sowie einen Rüstplatz. „Mit der Automation beschäftigen wir uns als Lieferant für die Automobilindustrie schon seit Jahrzehnten“, erklärt der Grob-CEO. Das Spektrum reicht in der Zerspanung von Robotern über Palettenspeicher bis zu Verkettungslösungen. Dazu kommen komplett automatisierte Anlagen, die Grob für die Montageprozesse im Automobilbau anbietet. In Summe reicht das Spektrum der Automationslösungen von Easy-to-Use und standardisiert bis High-end und sehr komplex. „Egal, ob kundenindividuelle Lösungen für Konzerne oder einfach zu bedienende Lösungen für den Mittelstand: Allen Anwendungen gemein ist, dass sie auf die modernen Ansprüche einer 24/7-Fertigung ausgelegt sind“, fährt Wankmiller fort. CSO Müller fügt an: „Während man früher normalerweise die Maschine mit einer Automationslösung verkauft hat, verkaufen wir heute oft eher die Automationslösung mit einer Maschine.“ Man gehe davon aus, dass sich die Branche noch stärker in Richtung Industrieroboter entwickeln werde, um starre Konzepte zu ersetzen und zusätzliche Prozessschritte wie Entgraten oder Reinigen zu integrieren.

Kurzum: Bei Grob steigt der Stellenwert der Automation – letztendlich sogar in doppelter Hinsicht. Von den rund 300 Bearbeitungszentren, die Grob in der eigenen Fertigung einsetzt, sind rund 130 automatisiert. Ziel ist es, die Quote auf rund 60 Prozent zu erhöhen. Diese Richtung schlagen auch die Kunden des Unternehmens ein: Mittlerweile verkauft Grob fast jede zweite Serienmaschine mit einer passenden Automationslösung.

Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause konnte Grob im Mai endlich wieder zur Hausmesse einladen. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause konnte Grob im Mai endlich wieder zur Hausmesse einladen. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Gute Zahlen bei Grob

„2021 war für uns ein sehr erfolgreiches, aber auch ein sehr herausforderndes Jahr“, sagt CFO Weber mit Blick auf die Zahlen. Das Unternehmen konnte den Umsatz um rund 15 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigern. Auch für 2022 wird ein Plus von 15 Prozent erwartet. Ziel ist es, das Geschäft zu je einem Drittel auf Zerspanungssysteme, den Bereich Elektromobilität sowie Universalmaschinen und Service zu verteilen. Die Belegschaft am Stammsitz in Mindelheim soll bis Jahresende 5.000 Mitarbeiter überschreiten. Weltweit gesehen- also zusammen mit den Werken in Italien, den USA, Brasilien und China sowie den rund 16 Vertriebs- und Servicestandorten – werden es laut Weber dann rund 8.500 Mitarbeiter sein. Weil der Platz in Mindelheim schon wieder knapp wird, wird der Standort aktuell weiter ausgebaut. Innerhalb von sechs Monaten soll eine neue Halle mit rund 16.000m² fertig sein.

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www.grobgroup.com

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