Automatisiertes Handling und Etikettierung von Kunststoffbehältern

Automatisiertes Handling und Etikettierung von Kunststoffbehältern

Integrierte Robotik

In seinem Werk in Lauterecken stellt Bito-Lagertechnik Kunststoff-Behältersysteme für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche her. Diese werden durch eine Anlage mit Kuka-Roboter automatisiert ettikettiert. Mit einer integrierten optischen Qualitätsprüfung und Wiegeeinrichtung wird gleichzeitig die Qualitätskontrolle für die Produkte durchgeführt. Der Roboter nimmt dabei mit Hilfe eines Sauggreifers die Behälter auf und fährt diese zum Etikettiergerät.

Bito-Lagertechnik stellt in seinem Kunststoffwerk viele verschiedene Kunststoffbehälter her, die häufig individuell etikettiert werden müssen. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Bito-Lagertechnik stellt in seinem Kunststoffwerk viele verschiedene Kunststoffbehälter her, die häufig individuell etikettiert werden müssen. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Die Firma Bito-Lagertechnik Bittmann entwickelt, fertigt und vermarktet als Komplettanbieter Regal-, Behälter-, Kommissionier- und Transportsysteme für alle Branchen. Das heute weltweit tätige Unternehmen beschäftigt 1.000 Mitarbeiter, davon 780 am Stammsitz in Meisenheim und dem benachbarten Produktionswerk Lauterecken. Aktuell hat das Unternehmen 14 Tochtergesellschaften in nahezu allen europäischen Ländern, in Dubai und den USA und erwirtschaftete in 2019 einen Umsatz von 255Mio.?.

Ein Kuka-Industrieroboter nutzt ein Kamerasystem von Keyence, um die Form und Position der Lager- und Transportbehälter zu erkennen. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Ein Kuka-Industrieroboter nutzt ein Kamerasystem von Keyence, um die Form und Position der Lager- und Transportbehälter zu erkennen. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Individuelle Etikettierung

Bito-Lagertechnik stellt in seinem Kunststoffwerk Lauterecken sehr viele verschiedene Kunststoffbehälter her, die häufig jeweils individuell etikettiert werden müssen. Das setzt voraus, dass die implementierte Automatisierungslösung flexibel gestaltet ist. Mit Hilfe einer variablen Programmierung kann der Kunde die Anlage selbstständig einrichten und Produktionsparameter so einstellen, dass neue Varianten immer wieder hinzugefügt werden können. Hahn Robotics entwickelte die Automatisierungsanlage, die dazugehörige Software und führte die Inbetriebnahme vor Ort durch.

Mit Hilfe eines Sauggreifers nimmt der Roboter dann die Behälter auf und fährt diese zum Etikettiergerät. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Mit Hilfe eines Sauggreifers nimmt der Roboter dann die Behälter auf und führt diese zum Etikettiergerät. (Bild: Bito-Lagertechnik)

Integrierte Qualitätsprüfung

Die Bito-Kunststoffbehälter in unterschiedlichen Varianten und Größen eignen sich für verschiedene Branchen, u.a. auch für den Pharmabereich oder den Lebensmittelonlinehandel. Sie werden mit Hilfe von Spritzgussmaschinen gefertigt und anschließend weiterverarbeitet. Hierfür benötigt das Unternehmen eine Anlage, mit der sich Barcode-Etiketten vollautomatisch auf die Behälter applizieren lassen. Je nach Anforderung können bis zu acht Etiketten pro Behälter aufgebracht werden. Mit einer integrierten optischen Qualitätsprüfung und Wiegeeinrichtung wird gleichzeitig die Qualitätskontrolle für die Produkte durchgeführt. In Kombination mit den integrierten robotischen Handling-Systemen steuert Hahn Robotics wichtige Bausteine für den Produktions- und Kontrollprozess des Unternehmens bei. Ein Bediener bestückt die Anlage zunächst mit frisch gespritzten und noch unetikettierten Kunststoffbehältern. Ein Kuka-Industrieroboter nutzt ein Kamerasystem von Keyence, um die Form und Position der Lager- und Transportbehälter zu erkennen. Mit Hilfe eines Sauggreifers nimmt der Roboter dann die Behälter auf und fährt diese zum Etikettiergerät. Dort werden bis zu acht Labels gleichzeitig angebracht und mit einem Kamerasystem optisch überprüft. Wichtig ist hier, dass vor allem die richtigen Labels auf dem Kunststoffbehälter platziert werden sowie die Position und Ausrichtung der Etiketten stimmt. Im Anschluss an den Etikettierprozess bewegt der Roboter den Behälter weiter zur Wiegeeinrichtung. Hier wird das Tara-Gewicht des Behälters ermittelt, das anschließend in einer Datenbank erfasst wird. Der Etikettenbarcode dient der Identifizierung jedes einzelnen Behälters und der Kunde kann somit später sofort das Nettogewicht des Behälterinhalts ermitteln. Bei der abschließenden Qualitätskontrolle werden Barcode und Barcode-Applikation nochmals überprüft. Sobald der Kunststoffbehälter alle Fertigungs- und Prüfungsschritte erfolgreich durchlaufen hat, wird dieser zurück auf das Produktionslaufband gesetzt und läuft aus der Maschine hinaus.

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