Ein Schwerpunkt von IEF-Werner auf der diesjährigen Motek war unter anderem der VarioStack CF Clean Factory. Was zeichnet dieses System aus?
Ullrich Moser: Das offene und modulare Palettiersystem eignet sich für automatisierte Fertigungsprozesse in Reinräumen. Kunden in der Medizintechnik, in der Pharmabranche und in der Elektroindustrie setzen das ganzheitliche Palettiererkonzept ein. Wir passen es an nahezu jede Aufgabenstellung an. Der Anwender kann den kompakten Palettierer mit einem integrierten IEF-Produkt-Handling betreiben und standardmäßig mit Palettenwagen oder Transportbändern beladen. Es lassen sich Trays mit einem Gewicht von bis zu 15kg ein- und ausschleusen.
Sie haben diese Maschine hinsichtlich Partikelgenerierung und Abreinigbarkeit angepasst. Kamen die Anforderungen vom Markt?
Die Anforderungen an unsere Kunden an eine saubere Produktion werden immer höher. Sie müssen ihre Fertigung daran anpassen. Um sie dabei zu unterstützen, haben wir beim VarioStack CF unter Beibehaltung der schnellen Taktzeiten speziell die Aspekte der Partikelgenerierung und Abreinigbarkeit verbessert.
Die Metallbandabdeckung z.B. schützt den Linearantrieb einerseits vor dem Eindringen von Schmutz oder Partikeln und verhindert andererseits die Partikelabgabe an die Umgebung. Damit eignen sich die Antriebe für Reinräume nach ISO14644-1 von Klasse 1 bis 8. Das Fraunhofer IPA hat das geprüft und zertifiziert. Damit können Hersteller aus der Pharma- und Medizintechnik die Anforderungen an die Sauberkeit von Lineareinheiten erfüllen.
Nimmt die Fertigung für unterschiedliche Branchen in Reinräumen zu?
Definitiv! Nicht nur bei der Herstellung von Medizinprodukten und in der Halbleiterindustrie finden die Produktionsprozesse unter Reinraumbedingungen statt. Eine wachsende Anzahl von Produkten erfordert äußerst reine Produktionsbedingungen. Häufig ist es auch so, dass unsere Kunden nur im Reinraum fertigen können, um die Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
Spannend auf der Motek war das Portalsystem mit der Zahnriemenachse Modul 115/25 für die Handhabung von Paletten. Worauf kommt es dabei an?
Der Grundkörper des Moduls 115/25 zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit aus. Damit können Konstrukteure große Spannweiten umsetzen. Das ist beim Aufbau von Portalsystemen von Vorteil. Selbst bei hohen Belastungen und großen Hüben sind keine zusätzlichen Stützkonstruktionen erforderlich. Der Anwender spart nicht nur Kosten, er kann sein System auch deutlich schneller aufbauen als mit alternativen Lösungen. Es lassen sich hierbei Hübe bis 6,5m realisieren.
Welche maximalen Gewichte lassen sich damit handhaben?
Die Handhabungsgewichte variieren je nach Applikation. Grundsätzlich ist unsere Zahnriemenachse Modul 115/25 jedoch für bis zu 150kg ausgelegt. Die Achsen passen wir für den individuellen Einsatz an. Wir garantieren so ein sicheres Positionieren auch bei hohen Gewichten.
Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Unsere Kunden kamen immer häufiger mit Projekten auf uns zu, bei denen es darum ging, noch größere Gewichte handhaben zu können. Wir hatten lange Zeit in dieser Gewichtsklasse nichts im Programm. Der konsequente Schritt war eine Zahnriemenachse zu entwickeln, die zu den bereits vorhandenen Positioniersystemen passt.
Nimmt das Paletten-Handling grundsätzlich zu?
Das ist zumindest mein Eindruck. Paletten haben den Materialfluss und die Logistik in Deutschland und weltweit verändert. Es gibt ja ganz unterschiedliche Paletten, je nach Budget und gewünschter Anwendung. Ihre strenge Normierung und international festgeschriebene Qualitätsstandards machen sie zum vielseitig einsetzbaren Ladungsträger. Ein professionelles Paletten-Handling wird deshalb immer wichtiger.