Shinichi Tanzawa, Präsident und CEO von Fanuc Europe, über die strategische Rolle der Cobots bei Fanuc

Shinichi Tanzawa, Präsident und CEO von Fanuc Europe, über die strategische Rolle der Cobots bei Fanuc

„Wir wollen der klare Marktführer für Cobots in Europa werden.“

Fanuc hat soeben drei neue Cobot-Modelle auf den Markt gebracht. Shinichi Tanzawa, Präsident und CEO von Fanuc Europe, spricht im Interview über die strategische Rolle der Cobots bei Fanuc und die Alleinstellungsmerkmale der CRX-Serie.

„Wir planen eine weitere Expansion, die sich nicht auf die CRX-Modelle beschränkt. Als nächsten Schritt ziehen wir den Bau einer neuen Roboterfabrik in Erwägung.“ Shinichi Tanzawa, Fanuc Europe (Bild: Fanuc Deutschland GmbH)

ROBOTIK UND PRODUKTION: Fanuc hat gerade drei neue Cobot-Modelle auf den Markt gebracht. Wie wichtig sind kollaborative Roboter für Ihr Unternehmen?

Shinichi Tanzawa: Wir gehen davon aus, dass unsere CRX-Cobots zu unseren beliebtesten Robotermodellen gehören werden, da sie für jede Art von Hersteller geeignet sind, der seine Möglichkeiten erweitern möchte. Insbesondere die CRX-Modelle sind aufgrund ihrer Sicherheit, ihres geringen Gewichts und ihrer intuitiven Drag&Drop-Programmierung für Erstanwender von Robotern interessant. Die CRX-Serie eröffnet Fanuc bereits jetzt neue Kundensegmente und bringt uns gleichzeitig in Kontakt mit Unternehmen, die zwar bereits Erfahrung mit der Automatisierung ihrer Produktionslinien haben, aber bisher noch keinen Kontakt zu unserem Vertriebsteam hatten. Wenn wir potenziellen Kunden unsere CRX-Modelle vorstellen, stoßen wir auf positive Reaktionen. Das hilft uns, die Kunden langfristig zufriedenzustellen, nicht nur im Bereich der Cobots, sondern auch bei anderen Anwendungen mit verschiedenen Arten von Industrierobotern.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Welche Funktionen hat der CRX, die kein anderer Roboterhersteller bieten kann?

Tanzawa: Aufgrund unserer 40-jährigen Erfahrung im Bau von Industrierobotern arbeiten unsere CRX-Modelle auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig und genau und bieten den Herstellern lange Produktionslaufzeiten. Unsere CRX-Serie ist sogar so konzipiert, dass sie acht Jahre lang wartungsfrei arbeitet.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Welchen Marktanteil streben Sie an?

Tanzawa: Mittelfristig wollen wir klarer Marktführer für Cobots in Europa werden, indem wir unsere Kunden dabei unterstützen, ihren Cobot-Einsatz in einem breiten Spektrum von Anwendungen zu erhöhen. Mit einer Produktpalette von elf Cobot-Modellen, die von 4 bis 35kg Nutzlast reichen, sind wir meiner Meinung nach gut aufgestellt, um dieses Ziel zu erreichen.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Im Dezember 2019 haben Sie Ihren ersten Leichtbau-Cobot, den CRX-10iA, vorgestellt. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit diesem Roboter gemacht?

Tanzawa: Der CRX stößt auf großes Interesse, insbesondere im Bereich des Lichtbogenschweißens. Seit Anfang 2022 wurde etwa ein Drittel aller neu verkauften CRX-Cobots im Lichtbogenschweißen eingesetzt. Das ist vor allem auf das einfache handgeführte Teachen und die Drag&Drop-Funktionen sowie auf die bewährte ArcTool-Software zurückzuführen, die ein hohes Maß an integrierter Schweißfunktionalität bietet, ohne dass der Kunde etwas entwickeln muss. Neben dem Lichtbogenschweißen sehen wir viele andere Anwendungen für unsere CRX-Serie, von der Montage kleiner Teile bis hin zur Handhabung und Palettierung großer Komponenten, und wir gehen davon aus, dass sich diese Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten fortsetzen wird.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Wird Fanuc wegen des CRX seine Roboterproduktionskapazität erweitern?

Tanzawa: Fanuc hat seine Roboterproduktionskapazität in der Vergangenheit kontinuierlich auf die derzeitige Produktionsmenge von 11.000 Einheiten pro Monat gesteigert und wir planen eine weitere Expansion, die sich nicht auf die CRX-Modelle beschränkt. Durch die Nutzung freier Flächen innerhalb des Unternehmens und die Verbesserung der Effizienz sind die Aussichten für eine Erhöhung unseres Produktionsvolumens auf etwa 14.000 Einheiten pro Monat gut. Außerdem wird derzeit geprüft, ob eine Produktionskapazität von 16.500 Einheiten pro Monat erreicht werden kann, ohne dass neue Gebäude errichtet werden müssen. Angesichts eines erwarteten hohen Wachstums des globalen Robotermarktes sind wir jedoch der Ansicht, dass solche Produktionssteigerungen nur begrenzt wirksam sind, da sie die Nachfrage nur für die nächsten Jahre decken werden. Aus diesem Grund ziehen wir als nächsten Schritt den Bau einer neuen Roboterfabrik in Erwägung.

FANUC Deutschland GmbH
www.fanuc.eu

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