Intelligente Softwareplattform überwacht die gesamte Roboterflotte

Alles im Blick

Die Softwareplattform Kuka iiQoT liefert wichtige Zustandsdaten für die gesamte Roboterflotte in Echtzeit. Die Software ist als Cloudlösung erhältlich und soll die Fernüberwachung von Robotersystemen effizienter machen. Das eröffnet gleichzeitig neues Potenzial für die Fehlerbehebung und Zustandsüberwachung. Allerdings gibt es immer noch Firmen, die Bedenken haben, ihre Daten hierfür zur Verfügung zu stellen.
Thomas Tannhäuser, IoT Product Specialist von Kuka, erklärt die Vorteile der cloudbasierten IoT-Lösung iiQoT.
Thomas Tannhäuser, IoT Product Specialist von Kuka, erklärt die Vorteile der cloudbasierten IoT-Lösung iiQoT.Bild: Kuka Deutschland GmbH

Die intelligente Softwareplattform Kuka iiQoT soll die datenbasierte Automatisierung für Unternehmen erleichtern. Dafür bündelt sie die Zustandsdaten einer kompletten Roboterflotte transparent und übersichtlich in einer Plattform – von der Hardware über die Software bis hin zur Steuerung. Statt lediglich die Rohdaten zu visualisieren, liefert die Software ergänzende Orientierungsparameter, um Meldungen leicht zu interpretieren und Fehler effizient zu beheben. Zu den wichtigsten Funktionen gehören Anlagen-Management, Wartung, Fehlererkennung sowie Zustandsüberwachung. Bei Bedarf können sich Nutzer ortsunabhängig in der ausgewählten Linie und Zelle auf dem entsprechenden Roboter einloggen und alle Parameter in Echtzeit einsehen – inklusive Zugriff auf historische Daten.

Dafür arbeiten mehrere Funktionsmodule zusammen. „Die Module sorgen für Transparenz und Übersichtlichkeit der gesamten Flotte“, sagt Thomas Tannhäuser, IoT Product Specialist bei Kuka. „So erhalten Sie je nach Ihrem industriellen Anwendungsbedarf wertvolle Funktionen.“ Zum Beispiel bei der Fehlerdiagnose können die Module Fault Diagnosis, Messages und Changelog im Zusammenspiel verwendet werden. Nach einem Ausfall, über den man sich über Notifications direkt benachrichtigen lassen kann, können Anwender so die mittlere Reparaturzeit und damit die Produktionsverluste reduzieren bzw. im Zusammenspiel mit Condition Monitoring sogar verhindern.

Die erweiterbare Softwareplattform Kuka iiQoT eignet sich für die Zustandsüberwachung von großen und kleineren Roboterflotten. – Bild: Kuka Deutschland GmbH

Sichere Cloudlösung

Kuka iiQoT eignet sich für kleine und große Roboterflotten. Als Software as a Service ist die Cloudlösung, die von der Kuka-IoT-Tochtergesellschaft Device Insight entwickelt wurde, sehr flexibel und skalierbar. Roboter lassen sich der Flotte beliebig hinzufügen oder daraus entfernen, ohne Hardwarekosten, immer mit Zugriff auf die aktuellste Version. Zukünftig soll Kuka iiQoT auch weitere Infrastrukturen unterstützen, um sich nahtlos in die Kundenumgebung einzufügen.

Die Daten, die Anwender für die IoT-Plattform zur Verfügung stellen, liegen auf einem europäischem Server. Kuka verspricht damit den Schutz vor Verlust und Ausfällen. Für die Anbindung an die Cloud-Lösung kann ein Gateway oder die vorhandene Hardware genutzt werden.

Drei Fragen an Stefanie Grois, Cloud Solution Architect für IoT bei Microsoft Deutschland:

Stefanie Grois, Microsoft
Stefanie Grois, MicrosoftBild: Microsoft GmbH


Warum gibt es immer noch Unternehmen, die ihre Roboterdaten nicht für cloudbasierte IoT-Lösungen, wie iiQoT
von Kuka, zur Verfügung stellen wollen? Welche Bedenken stehen hier genau dahinter, Frau Grois?

Stefanie Grois:
Ihre Bedenken betreffen meistens die Datenhoheit. Sie befürchten, dass andere Unternehmen vielleicht Einblicke in Fabrikprozesse durch die Weitergabe ihrer Roboterdaten bekommen. Das möchte natürlich niemand, weil es sich um sensible und kritische Daten handelt. Doch es kommt immer darauf an, welche Daten überhaupt weitergegeben werden. Bei iiQoT sind es z.B. Telemetriedaten: Sie übertragen Statusinformationen, wenn der Roboter
z.B. ausfällt, doch sie geben keinen Aufschluss über Prozesse oder andere kritische Daten von Unternehmen. Für
Kuka sind sie jedoch sehr wertvoll für die Weiterentwicklung ihrer Roboter und Softwarelösungen.

Überwiegen nicht generell die Vorteile des Tools, wie Fern- bzw. Zustandsüberwachung der gesamten Roboterflotte sowie die Möglichkeit, Fehler oder Verschleiß rechtzeitig zu entdecken und zu beheben?

Natürlich. Zu den wesentlichen Vorteilen solcher Tools zur Fernund Zustandsüberwachung gehört, dass sie den Zustand jedes einzelnen Roboters auf einer zentralen Plattform erfassen und analysieren. Durch den zukünftigen Einsatz von Predictive Maintenance können diese Plattformen etwaige Probleme frühzeitig und komplett automatisiert an die passenden Techniker melden. Die Roboter lassen sich dadurch auch viel effizienter und zielgerichteter warten, was die Wartungskosten senkt. Damit diese vorausschauende Wartung aber zuverlässig funktionieren kann, braucht Kuka große Mengen an Telemetriedaten, was den Kreis zur Datenhoheit schließt.

Wie können Sie den Unternehmen ihre Bedenken nehmen? Was sind Ihre Argumente für Tools, wie das von
Kuka?


Die Unternehmen sollten sich am besten direkt bei den Herstellern informieren, welche Daten übermittelt werden und was damit geschieht. Kuka braucht z.B. Daten aus produktiven Umgebungen, um Rückschlüsse aus Ausfällen oder anderen Zuständen ihrer Roboter ziehen zu können. Doch das sind dennoch keine Produktionsdaten, die Einblicke in Fabrikprozesse geben. Mit Analyse-Tools wie Kuka iiQoT, die eine Übersicht über die gesamte Roboterflotte geben, können Unternehmen viel Zeit und Kosten sparen, die bisher zur Überprüfung jedes einzelnen Roboters nötig sind. Außerdem lassen sich Prozesse damit leichter automatisieren und Fehlermeldungen über Logging Tools schnell an die verantwortlichen Hersteller senden. Während die Fabriken und ihre Prozesse immer komplexer werden, schaffen solche Tools Abhilfe, indem sie einfache Einsichten in den gesamten Maschinenpark ermöglichen. Es ist wichtig, dass die Kunden der Roboterhersteller den großen Vorteil dieser Vorgehensweise verstehen, nämlich dass sie damit immer bessere Produkte bekommen.

Kuka Deutschland GmbH / Microsoft GmbH
https://www.microsoft.com/de-de/

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: KUKA AG
Bild: KUKA AG
Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Zur Qualitätssicherung des neuen Mahlwerks für die neue Kaffeemarke Ligre hinsichtlich Langlebigkeit und Einhaltung des voreingestellten Kaffeegewichts setzten die Entwicklungstechniker von Gronbach in einem Testaufbau auf die Unterstützung durch den Cobot LBR iisy von Kuka.

Bild: Fraunhofer-Institut IML
Bild: Fraunhofer-Institut IML
Belohnung als 
Anreiz zum Lernen

Belohnung als Anreiz zum Lernen

KI-Entwickler Julian Eßer trainiert Roboter, sich intelligent zu verhalten. Denn das Entscheidende ist, dass die Maschinen nicht nur bei kalkulierbaren Ereignissen richtig handeln. Vor allem müssen sie auch in unvorhergesehen Situationen das Richtige tun. Dafür testet er als Mitglied des AI Grids, einer Initiative des Bundesforschungsministeriums, die vielversprechende Talente in künstlicher Intelligenz in Deutschland fördert, am Fraunhofer IML Hunderte Roboter in virtuellen Welten. Ziel ist, dass die Maschinen üben und lernen, mit Störungen und Varianten ähnlicher Situationen umzugehen – und dann selbst Varianten anbieten. Dafür kommt eine Art Belohnungssystem für Roboter zum Einsatz: So lernen sie leichter aus Fehlern und wählen den schnellsten und effektivsten Weg zum Ziel.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
inVISION Day Metrology 2024

inVISION Day Metrology 2024

Am 16. Mai 2024 findet zum zweiten Mal der inVISION Day Metrology – Digital Conference for Metrology statt. An dem Tag werden in den vier Sessions 3D-Scanner, Inline Metrology, Surface Inspection sowie CT & X-Ray aktuelle Lösungen und Produkte in zahlreichen 20-minütigen Vorträgen präsentiert.