Schnellwechselsystem mit IoT-Anbindung und automatisierter Greiferwechsel

Schnellwechselsystem mit IoT-Anbindung und automatisierter Greiferwechsel

Besser wechseln

Grip zielt mit seinen Wechselsystemen für Werkzeuge und Greifer auf ein breites Anwendungsspektrum im Robotikmarkt. Jetzt hat das Unternehmen – komplett Covid19-konform – Partnern und Kunden seine neuesten Entwicklungen präsentiert. Darunter spannende Prototypen für die nächste Generation des schnellen Wechselns.

Über NFC erkennt der Smart Connector den jeweils angeschlossenen Greifer und visualisiert auf dem Dashboard die gewünschten physikalischen Größen. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Über NFC erkennt der Smart Connector den jeweils angeschlossenen Greifer und visualisiert auf dem Dashboard die gewünschten physikalischen Größen. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Im Jahr 1989 quasi als Startup gegründet, ist das Unternehmen mit der Vision eines Schnellwechselsystems für Roboterwerkzeuge und Greifer an den Start gegangen. Genau mit solchen Lösungen hat sich das Unternehmen über die letzten 31 Jahre einen Namen gemacht. 1995 startete der heutige Geschäftsführer Hasan Canti seine Karriere bei Grip. 2013 entwickelt er den SHW Connector, der heute auch von großen OEM-Partnern wie Schunk vertrieben wird. Mit dem jüngst geänderten Corporate Design will Hasan Canti jetzt eine neue Ära für Grip einleiten. Zum einen sollen die Produkte global stärker bekannt werden – seit Beginn des Jahres stiegt die Zahl der internationalen Vertriebspartner bereits von zwei auf zwölf. Zum anderen positioniert sich das Unternehmen als technologischer Pionier, der bei seiner Schnellwechseltechnik wichtige Schritte in Richtung Smart Factory geht. Das verdeutlichen die beiden Prototypen, die Grip auf der Veranstaltung erstmals zeigte.

Das automatische Wechselsystem - präsentiert von Hasan Canti am neuen Fanuc-Cobot CRX - nutzt nur die Kraft des Roboters. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Das automatische Wechselsystem – präsentiert von Hasan Canti am neuen Fanuc-Cobot CRX – nutzt nur die Kraft des Roboters. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Schnellwechseln goes IoT

Im ersten Fall hat Grip seinen SHW-Schnellwechsler mit Sensorik und einer IoT-Schnittstelle zum Smart Connector aufgerüstet. „Er soll zwei Welten miteinander verbinden“, erklärt Canti, „die Mechanik sowie die digitalen Welt mit ihren Algorithmen, Apps und Clouds.“ Das direkt im mechanischen Wechsler integrierte Sensormodul erfasst physikalische Größen wie Vibration bzw. Beschleunigung, Temperatur oder Zeit und überträgt die erfassten Werte per Bluetooth in die Cloud. In der dazugehörigen App werden die Informationen dann umgehend und nach Vorgabe des Anwenders dargestellt. Gleichzeitig wird der jeweils montierte Greifer über einen NFC-Chip identifiziert. In Summe will das Unternehmen die lückenlose Dokumentation der Wechselzyklen, komplett fehlerfreie Werkzeugwechsel, berechenbare Prozess- und Kraftverläufe oder letztlich ganz neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Automatisierter Wechselprozess

Bei der zweiten Neuheit handelt es sich um ein automatisiertes Wechselsystem für Greifer – das komplett ohne zusätzliche Energiequelle auskommt, also weder elektrisch noch Druckluft. „Wir nutzen allein die Kraft des Roboters“, unterstreicht Canti. Das sei in dieser Form bislang einmalig. Mit der rein mechanischen und entsprechend günstigen Lösung wendet sich Grip bewusst auch an KMU. Mittelfristig will der Geschäftsführer das System in unterschiedlichen Baugröße anbieten. Aktuell wird der Prototyp in einer Pilotanwendung getestet, im ersten Quartal 2021 soll die Lösung serienreif und auf dem Markt verfügbar sein.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Grip GmbH Handhabungstechnik
www.grip-gmbh.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Igus GmbH
Bild: Igus GmbH
Auf dem Weg zum Leuchtturm

Auf dem Weg zum Leuchtturm

Die Idee, ein Fahrerloses Transportsystem mit einem Leichtbauroboter zu kombinieren, ist beileibe nicht neu. Entsprechende Lösungen werden auch bereits als marktreif vorgestellt. Neu ist hingegen, das Ganze auf Lowcost-Level umzusetzen. Diesen Plan hegt Igus – und wieder einmal sind dessen Dimensionen ziemlich groß, wie der Robotik-Verantwortliche, Alexander Mühlens, im Gespräch mit ROBOTIK UND PRODUKTION verrät.

Bild: Igus GmbH
Bild: Igus GmbH
Machine Planner von RBTX: Kostengünstige Roboterlösungen in wenigen Minuten zusammenstellen

Machine Planner von RBTX: Kostengünstige Roboterlösungen in wenigen Minuten zusammenstellen

Getrieben durch Arbeitskräftemangel und steigenden Wettbewerbsdruck sind auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) am Thema Automation interessiert. Doch häufig steht die Frage im Raum: Wo fange ich überhaupt an? Die Investitionskosten scheinen hoch und die Integration komplex. Hier soll der Machine Planner auf dem Robotikmarktplatz RBTX Abhilfe schaffen.

Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Positioniergenauigkeit egal

Positioniergenauigkeit egal

Für die Qualitätskontrolle von additiv gefertigten (3D-gedruckten) Metallbauteilen hat das Fraunhofer IFAM eine Messstation entwickelt, die aus einem Leichtbauroboter, einem Inline-Sensor (Streulicht) und einem 3D-Sensor (3D-Flächenscanner) besteht. Mithilfe des 3D-Sensors ließ sich erfolgreich die Position der Bauteile bestimmen, woraufhin der Roboterpfad an Verschiebungen und Drehungen angepasst werden konnte. Anschließend konnte mit dem Inline-Sensor dann positionsunabhängig die Rauheit als Qualitätsmerkmal der Bauteile bestimmt werden.