Roboter für kompakte und leistungsstarke Lötanlagen
Sechs Achsen sind besser als drei
Der Lötanlagenbauer Eutect setzt für seine Automationszellen auf moderne, leistungsfähige Sechsachsroboter. Sie können nicht nur kompliziertere Aufgaben erledigen als herkömmliche Dreiachskinematiken, sondern sind auch schneller und sehr genügsam bei der Stellfläche. Daraus resultieren Vorteile in puncto Prozessintegration, Flexibilität, Rüst- und Taktzeiten sowie Einsparungen bei den Investitionskosten. Darüber hinaus bietet der Robotereinsatz ein Maß an Zukunftssicherheit, das schwer in Zahlen zu fassen ist, aber wichtiger denn je erscheint.
Eutect wurde 1996 gegründet und hat sich auf modulare Automationslösungen für Lötanwendungen in den Bereichen Miniwellenlöten, Laserlöten, Induktionslöten, Kolbenlöten, Thermodenlöten sowie Hub-Tauch-Löten für Leiterplatten spezialisiert. 2008 investierte Juniorchef Matthias Fehrenbach in einen gebrauchten sechsachsigen Melfa-Roboter von Mitsubishi Electric, um eine neue Idee zu testen: Der Roboter sollte kopfüber in einer kompakten Automatisierungszelle montiert werden, um den Platz darunter für weitere Prozesse zu gewinnen. Die Möglichkeiten dieser Konfiguration wurden ausgiebig getestet, wobei es gelang, die Stellfläche der Maschine auf 2m² zu beschränken. Seit dem ersten Kundenprojekt im Jahr 2009 hat Eutect viele hochspezialisierte Roboterzellen für deutsche Automobilzulieferer und Hersteller von Elektronikbauteilen entwickelt und geliefert.
Passende Lösungen liefern
Obwohl es sich mit nur 32 Mitarbeitern um ein kleines Unternehmen handelt, unterstützt Eutect vor allem Großunternehmen der deutschen Fertigungsindustrie. Während des gesamten Entwicklungsprozesses einer Lösung arbeitet die Firma eng mit dem Kunden zusammen, beginnend bei der Beratung und dem Prototypenbau im hauseigenen Technikum über Offline-Simulation und Visualisierung bis zur Programmierung mit Mitsubishi Electrics Softwarewerkzeugen Melfa Works und RT ToolBox2. Außerdem verfolgt das Unternehmen seit vielen Jahren einen modularen Ansatz und bietet einen entsprechenden Baukasten an, aus dem der Kunde die Komponenten für seine Maschine selbst wählen kann. Laut Fehrenbach sind heutzutage rund 40 Prozent der bestellten Maschinen mit einem Roboter bestückt.
Aktuelle Kompaktlösung
Derzeit baut Eutect eine Roboterzelle mit einem Knickarmroboter des Typs RV-4FLM für den Antriebshersteller Faulhaber. Die Zelle mit aufrecht stehendem Roboter wird nach Fertigstellung winzige Elektromotoren verarbeiten. Anders als die Kinematiken vieler Marktbegleiter können die Roboter von Mitsubishi Electric ohne Modifikation am Boden, über Kopf an der Decke oder auch an der Wand montiert werden, sodass sich die Konfiguration an der optimalen Raumnutzung für die jeweilige Anwendung orientieren kann. Der Sechsachs-Knickarmroboter RV-4FLM mit einer Traglast bis 4kg und einer Reichweite von 649mm sorgt für hohe Beweglichkeit und Flexibilität bei allen Aufgaben. Prozesse werden zuverlässig mit einer Wiederholgenauigkeit von ±0,02mm ausgeführt. Kabel und Druckluftleitungen für elektrische oder pneumatische Greiferbaugruppen sind im Inneren des Roboterarms verlegt, damit sie die Bewegungsmöglichkeiten nicht einschränken. Hierzu trägt auch die Fähigkeit des Roboters bei, sich komplett zu einem flachen Paket zusammenzufalten, sodass seine sechs Freiheitsgrade in vollem Ausmaß genutzt werden können. Alle Roboter der RV-F-Serie sind in IP67 ausgeführt und können bei Bedarf auch in Reinraumausführung bestellt werden. Der Roboter ist bei Eutect also gegen die winzigen Partikel geschützt, die sich im Luftraum verteilen, wenn das flüssige Lot in der Maschine Temperaturen bis zu 500°C erreicht. Zudem verträgt er ohne Weiteres die feuchte Sprühreinigung, die bei dieser Anwendung von Zeit zu Zeit erforderlich ist. Eine weitere Besonderheit der Eutect-Roboterlötautomaten sind die kompakten Stellflächen ab 1×1,2m² und das Gewicht von weit unter einer Tonne. Somit ist die gesamte Automatisierungszelle mobil und kann mühelos mit dem Hubwagen manövriert werden. Da trifft es sich gut, dass der Roboter-Controller von Mitsubishi Electric mit zwei Höheneinheiten im 19″-Rack zu den kompaktesten in der Branche zählt.