Servogreifer sorgen für mehr Flexibilität beim Endkunden

Smartes Bindeglied

Wenn es um moderne, flexibel adaptierbare Anlagenkonzepte geht, kommen Anwender mit pneumatischen Greifern oft schnell an ihre Grenzen. Servoelektrische Greifer bieten eine Alternative, bedeuteten bislang jedoch einen höheren Integrationsaufwand. Mit Griplink hat Weiss Robotics Abhilfe für dieses Problem geschaffen - wie das folgende Beispiel aus dem Maschinenbau belegt.
Griplink bildet in der GKTeso-Anlage ein smartes Bindeglied zwischen End-of-Arm Tool und Robotersteuerung. – Bild: Weiss Robotics GmbH & Co. KG

Das Familienunternehmen GKTeso mit Sitz im schwäbischen Bobingen ist seit 28 Jahren im Bereich Laserschneidanlagen, Wasserstrahlschneid-Anlagen und der Herstellung von Maschinen zum Entgraten und Schleifen tätig. Als der Maschinenbauingenieur Guido Kübler das Unternehmen gründete, konzentrierte er sich zunächst auf die Entwicklung von Roboterzellen. Rasch entstand daraus ein modulares Baukastensystem, das es erlaubte, Kundenlösungen ganz flexibel zu gestalten. Seit 2003 produziert der Betrieb Maschinen in Kleinserien sowohl für die Luft- und Raumfahrtindustrie als auch für die Automotive- und Zulieferindustrie. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 40 Mitarbeiter, ist nach ISO9001 und ISO13485 zertifiziert und gilt als klassischer OEM für die Medizintechnikbranche.

Software-Plugins erlauben ein schnelles und effizientes Umrüsten des Greifers bzw. der Greifparameter.
Software-Plugins erlauben ein schnelles und effizientes Umrüsten des Greifers bzw. der Greifparameter.Bild: Weiss Robotics GmbH & Co. KG

Hohe Flexibilität

Mit Weiss Robotics fand GKTeso einen Partner für smarte Greiftechnik, der den Anspruch teilt, stets qualitativ hochwertige Lösungen zu bieten. So setzt der Maschinenbauer im flexiblen Montagesystem AS Integrated das Servogreifmodul CRG 200-085 inklusive Griplink-Technik ein. „Für viele Kunden ist es eine große Herausforderung, auf die Produktvielfalt im Herstellungsprozess zu reagieren“, sagt Thomas Landgraf, Projektmanager Robotic Applications bei GKTeso. „Diese Kunden brauchen Anlagen, die leicht umrüstbar sind.“ Schnell war klar, dass diese Anforderung mit klassischen Pneumatikgreifern nicht zu erfüllen ist. „Die Märkte sind von einer Schnelllebigkeit geprägt, die mit konventioneller Technik nicht mehr zu bewältigen ist“, betont Sascha Wittig, Vertriebs- und Marketingleiter bei Weiss Robotics. „Denn ein sich stetig änderndes Produkt kann nur mit adaptierbaren Greifern und Tools bearbeitet werden“

Mit pneumatischen Greifern kommen Anwender schnell an ihre Grenzen, wenn sie ihre Anlage nicht ständig umrüsten wollen. Deshalb wollte der Maschinenbauer auf servoelektrische Greifer setzen. Die wiederum bedeuteten bislang einen höheren Integrationsaufwand. Allerdings hat Weiss Robotics mit der Griplink-Lösung Abhilfe für dieses Problem geschaffen.

Bindeglied zwischen Roboter und Tool

„Griplink ist das Bindeglied zwischen End-of-Arm Tool, kurz EOAT, und der Robotersteuerung, an das sowohl Sensoren als auch Aktoren, etwa smarte Greifer, Vakuumpumpen, Signalgeber oder auch Distanzsensoren angeschlossen und so direkt über die Robotersteuerung angesprochen werden können“, erklärt Wittig. Das System besteht aus einer von Weiss Robotics entwickelten Controller-Hardware und nutzt einen IO-Link als standardisierte Schnittstelle zu den EOAT-Komponenten. Über speziell auf den jeweiligen Robotertypen zugeschnittene Software-Plugins, die ebenfalls Bestandteil der Lösung sind, wird die Funktion der EOAT-Komponenten direkt aus der Roboterprogrammierung heraus zugänglich. Mit diesen Eigenschaften stellt sich Griplink als passende Technologie für die Anforderungen von GKTeso heraus. Landgraf sah schnell Vorteile dieses modernen Ansatzes: „Neben der Energieeffizienz und einer höheren Anlagenflexibilität spricht auch die Datendurchgängigkeit für den Einsatz von Griplink“, stellt er fest. „Somit können wir während des Betriebs den Greifprozess kontinuierlich überwachen und sogar die Betriebsparameter anpassen.“

Erhöhte Anlagenverfügbarkeit

Bei GKTeso steht im Zentrum des flexiblen Assembling-Systems AS integrated ein Feeder-Roboter der Marke Epson. Er führt kameragestützt verschiedene Einzelteile, die über Warenträger auf einem Drehtisch beigestellt werden, einer kompakten Montagezelle zu. Das ermöglicht ein schnelles und effizientes Umrüsten. So kann der Roboter unterschiedliche Aufgaben bewältigen und montiert auch variantenreiche Baugruppen bedarfsgerecht und skalierbar. Der Roboter kombiniert hohe Präzision und hohe Geschwindigkeit und ist dazu sehr kompakt. Des Weiteren verfügt er über eine patentierte quarzbasierte Gyroplus-Sensortechnik, die sowohl Rotations- als auch Vertikalschwingungen erkennt und dämpft.

Epson hat außerdem eine sehr leistungsstarke Programmierplattform RC+, die die Roboterprogrammierung vereinfacht und gleichzeitig die Integration des Roboters in alle herkömmlichen Fabrikökosysteme ermöglicht. Auch die Integration mit allen Arten von Greif- und Sensorgeräten, die dafür benötigt werden, gelingt unkompliziert. Das bedeutet, die Montagezelle von GKTeso ändert sich mit den sich ändernden Produktionsprozessen. Was die Anwender in die Lage versetzt, sich auf ganz unterschiedliche Produktzyklen flexibel anzupassen.

„Die Zusammenarbeit mit Weiss Robotics und Epson verlief aus unserer Sicht sehr gut“, resümiert Landgraf. „Wir wollten im Nachgang unsere Anlage noch um einen Sensor erweitern und hatten schon Sorge, dass uns das Zeit und Aufwand kosten würde. Aber Weiss Robotics unterstützte uns dabei und setzte die Griplink-Anbindung dafür umgehend um.“

Besser planen

Griplink kann intuitiv bedient werden. Das bedeutet, Nutzer können – über einen digitalen Zwilling – erst einmal virtuell programmieren, ohne dass sie bereits einen Roboter gekauft haben. Konstrukteure werden also befähigt, den Prozess bis hin zum Greifer zu planen und viele Fehler im Vorfeld zu vermeiden. „Das wiederum entlastet den Roboterprogrammierer, der so am Ende nicht mehr alle Fehler ausmerzen muss, weil diese bereits im Probelauf erkannt und dadurch vermieden wurden“, sagt Antje Kleine-Horst, Business Development Manager bei Epson Robotics. „Damit gelingt eine höhere Qualität im Planungs- und Inbetriebnahmeprozess.“ Ein weiterer Vorteil von Griplink ist seine Update-Fähigkeit. Über die Firmware kann das Tool immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden, und zwar unkompliziert über das Web-Portal, ohne aufwändige Softwareinstallation auf dem Laptop.

Mit AS Integrated stellt GKTeso ein hochflexibles Montagesystem zur Verfügung, das nach dem Baukastenprinzip erweitert und umgerüstet werden kann. Die Griplink-Lösung von Weiss Robotics trägt einen wichtigen Teil dazu bei.

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