Moderne Förderlösungen reduzieren Energieverbrauch

Gegenüber Getriebemotoren mit Schneckengetriebe benötigen Trommelmotoren durch den hohen Wirkungsgrad deutlich weniger Energie. (Bild: Interroll (Schweiz) AG)
Gegenüber Getriebemotoren mit Schneckengetriebe benötigen Trommelmotoren durch den hohen Wirkungsgrad deutlich weniger Energie. (Bild: Interroll (Schweiz) AG)

Aufholbedarf im Mittelstand

Bei Großunternehmen mit energieintensiven Produktionsprozessen stehen Anstrengungen bezüglich des eigenen Energieverbrauchs in der Regel längst auf der Agenda. Doch welche Bedeutung hat der eigene Energieverbrauch für mittelständische Unternehmen in Europa? Wo wird Optimierungsbedarf gesehen? Und aus welchen Gründen wird in energieeffiziente Lösungen investiert? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, hat Interroll die Umfrage ‚Energieeffizienz in der Logistik‘ bei 266 europäischen KMU durchgeführt. Befragt wurden Betriebe aus dem produzierenden Gewerbe sowie der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie. Danach sind fast neun von zehn Unternehmen (88%) stark oder sogar sehr stark für dieses Thema sensibilisiert. Die Bedeutung wächst mit der Größe des Unternehmens: Bei Unternehmen mit über 100Mio.? Jahresumsatz sind es 92%.

Doch in welchen Unternehmensbereichen wird im Mittelstand besonders viel Energie verbraucht? Wenig überraschend entfällt fast ein Drittel der Energierechnung (31%) auf die Produktion. Auf dem zweiten Platz liegen die IT-Systeme mit 17%. Danach folgen Gebäudetechnik und Materialfluss mit 15 bzw. 14%. Als wichtigste Verbrauchstreiber werden Produktionserweiterung (63%) und fortschreitende Automatisierung (62%) angegeben. Bei größeren Mittelständlern liegt die Automatisierung (81%) hier deutlich vorne. Mit 50% beim Einfluss der Automatisierung auf den künftigen Energieverbrauch bilden kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 50Mio.? das Schlusslicht. Die Umfrage zeigt, dass der Mittelstand nicht untätig geblieben ist, vorhandene Einsparpotenziale zu heben. Investiert wurde bisher vor allem in Produktion und IT-Systeme (je 49%) sowie in Wärme- und Klimatechnik (44%) sowie Gebäudeisolierung (42%). Am Ende der Skala stehen Logistik (41%) und der Materialfluss (38%).

Logistik rückt in den Fokus

Das Bild kehrt sich um, wenn es um Investitionsvorhaben für die nächsten fünf Jahre geht: Geplant werden dann Ausgaben insbesondere in Materialfluss und Logistik (je 50%). Nachholbedarf sehen hier Feldern vor allem KMU mit 50 bis 250 Mitarbeitern, bei denen die Werte bei 67 bzw. 62% liegen. Geht es um den Einsatz neuer Geräte beim Materialfluss, legen die Unternehmen besonderen Wert auf hohe Energieeffizienz (81%), Kostenersparnis im laufenden Betrieb (80%), ressourcenschonende Herstellung (74%) und einfache Bedienbarkeit (70%). Dabei spielen nicht nur neue Anlagen, sondern auch die Modernisierung eine wichtige Rolle. Für 70% ist die Integrierbarkeit neuer Geräte in bereits vorhandene Anlagen ausschlaggebend bzw. sehr wichtig. Nur für 45% der Unternehmen spielt dagegen der Verzicht auf Bedienpersonal eine sehr wichtige Rolle.

Die Erwartung an das zu realisierende Einsparpotenzial ist hoch: Fast die Hälfte der Befragten rechnet mit Einsparungen von über 20%. Rund ein Viertel wollen sogar mehr als 30% einsparen. Bei den Gründen für den Einsatz energieeffizienter Technologien stehen Umwelt- und Klimaschutz (44%) an erster Stelle. Daneben spielen finanzielle Einsparungen (33%) und mehr Produktivität (31%) eine wichtige Rolle.

Effiziente Technik

Ob Antriebe, Subsysteme oder intelligente Förderkonzepte: Auf Grundlage des modularen Angebots von Interroll können Systemintegratoren und Anlagenbauer individuelle Materialflusslösungen umsetzen, die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit verbinden. Das gilt auch bei für Retrofit-Projekte. Um von Effizienzvorteilen zu profitieren, müssen Unternehmen also nicht in einen kompletten Neuaufbau des Materialflusssystems investieren. Oft sind ohnehin Retrofit-Maßnahmen angeraten: Lagersysteme sind – je nach Einsatzbedingungen – nach sieben bis zehn Jahren technisch veraltet oder durch den täglichen Betrieb abgenutzt. Die Folge sind neben auftretenden Störungen und steigenden Betriebskosten vor allem ein unnötig hoher Energieverbrauch. Retrofits erzielen hier meist schnell Verbesserungen.

Während Umbaumaßnahmen muss oft nicht einmal der Betrieb stillstehen. Vorhandene Installationen können dann Schritt für Schritt mit moderneren technischen Bestandteilen ausgestattet werden. Ein Beispiel aus dem Bereich Fließlager: Der gezielte Austausch alter elektrischer Bremsen durch den Magnetic Speed Controller MSC, einen verschleißfreien Geschwindigkeitsregler von Interroll, senkt den Energieverbrauch beim Bremsen auf null. Die in eine Förderrolle integrierte magnetische Wirbelstrombremse begrenzt die Bewegung der Paletten zuverlässig auf 0,3m/s. Sie funktioniert ohne Stromversorgung, kann ohne Fachpersonal installiert werden und besitzt die gleiche Lebensdauer wie eine Standardförderrolle.

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Interroll (Schweiz) AG
www.interroll.com

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