Moderne Förderlösungen reduzieren Energieverbrauch

Trommelmotoren und Rollenantriebe

Ein weiteres Beispiel für hohe Energieeffizienz sind die kompakten Trommelmotoren von Interroll in asynchroner oder synchroner Bauart. Sie wurden speziell für den Einsatz in Bandförderern entworfen. Gegenüber Getriebemotoren mit Schneckengetriebe benötigen sie rund 40% weniger Energie. Besonders sparsam mit der zugeführten Energie gehen dabei Synchron-Trommelmotoren um: Sie erreichen einen Gesamtwirkungsgrad von rund 93%. Dadurch bleiben sie auch kühler als die weitverbreiteten Asynchronmotoren, da ein geringerer Anteil der zugeführten elektrischen Energie in Wärme umgewandelt wird. Das erhöht zugleich die Eignung für temperaturkritische Anwendungen, etwa in der Lebensmittelverarbeitung.

Nach der aktuellen EU-Verordnung müssen Motoren in Abhängigkeit von ihrer Nennausgangsleistung und anderen Eigenschaften das Effizienzniveau IE2, IE3 oder IE4 erreichen. Ab Juli 2023 ist etwa für Motoren mit einer Leistung zwischen 75 und 200kW das Effizienzniveau IE4 verpflichtend. Auch wenn Interrolls Trommelmotoren nicht in diese Leistungsklasse fallen, erfüllen sie doch bereits heute diese Anforderung.

Die Rollenantriebe der Rollerdrive-Familie erlauben moderne dezentrale Antriebskonzepte und stehen in drei verschiedenen Leistungsklassen zur Verfügung. (Bild: Interroll (Schweiz) AG)
Die Rollenantriebe der Rollerdrive-Familie erlauben moderne dezentrale Antriebskonzepte und stehen in drei verschiedenen Leistungsklassen zur Verfügung. (Bild: Interroll (Schweiz) AG)

Doch nicht allein die Antriebstechnik ist für möglichst hohe Effizienz entscheidend. Mindestens ebenso wichtig ist das gewählte Konzept für den Materialfluss. Eine zentrale Lösung mit 400V-Antrieben im Dauerbetrieb und Pneumatikeinsatz für die Zonensteuerung ist nicht die energieeffizienteste Lösung. Die kompakten 24- bzw. 48V-RollerDrive-Antriebe von Interroll bieten hier eine Energieeinsparung bis 50%. Denn die dezentralen Antriebe aktivieren nur die Zonen, in denen auch tatsächlich ein Fördergut zu bewegen ist. Die zugehörigen Netzteile müssen nicht im Schaltschrank untergebracht werden und ermöglichen so eine deutlich kürzere Verkabelung. Wird dann ein Kompressor, der für die Pneumatik-Lösung erforderlich ist, mit in die Kalkulation einbezogen, ist das dezentral angetriebene RollerDrive-Konzept hinsichtlich der Gesamtbetriebskosten deutlich effizienter – auch wegen der wartungsarmen Konstruktion der einzelnen Antriebe.

Um für jede Anwendung die wirklich passende mechanische Ausgangsleistung einsetzen zu können, bietet Interroll die EC5000 RollerDrive in drei unterschiedlichen Varianten an. Die 20W-Version eignet sich, wenn es um die Leerbehälterbereitstellung oder leichte Fördergüter geht. Die Variante in 35W ist die Standardlösung für die meisten Anwendungen. Mit der besonders starken 50W-Variante, mit der Fördergüter bis 200kg bewegt und 400V-Motoren ersetzt werden können, wird das Portfolio bei Niederspannungsantrieben abgerundet.

Von den Effizienzvorteilen des dezentralen Antriebskonzeptes profitiert heute längst nicht allein die Behälterförderung. Mit der Einführung der Modular Pallet Conveyor Platform MPP stellt Interroll dieses Konzept über eine einheitliche Steuerungslösung für 400- und 48V-Antriebe auch in der Palettenförderung zur Verfügung.

Fließlager und Sorter

Im Bereich Lagersysteme kann bei den Fließlagerlösungen von Interroll sogar komplett auf eine Energiezufuhr für Antriebssysteme verzichtet werden. Hierzu wird der Effekt der schiefen Ebene genutzt. Die Paletten werden auf leicht geneigten Rollenbahnen abgestellt. So bewegen sie sich allein durch die Schwerkraft selbsttätig in die gewünschte Richtung. Im Gegensatz etwa zu Shuttle-Lösungen entfällt hier also die Stromrechnung. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bei Palettenlagern mit mittleren bis hohen Umschlagsleistungen unterm Strich monatliche Kosteneinsparungen bis 28% pro Palettenstellplatz erreichen lassen.

Das Wesensmerkmal der Sorterlösungen von Interroll ist das mechanisches Grundprinzip. Anders als bei Wettbewerbsprodukten wurde die Anzahl der elektronischen Bauteile möglichst niedrig gehalten: Es gibt wenig Elektronik, keine komplexen Steuerungssysteme und somit auch keinen Bedarf an hoher Expertise für die Montage, Wartung oder Rekonfiguration der Anlagen. Außerdem kann im Vergleich zu elektrischen Sortiersystemen, die mit traditionellen Linearmotoren betrieben werden, bis zur Hälfte der Energie eingespart werden. Der Hauptgrund: Bei den Interroll-Sortern wird die Antriebsbewegung fürs Ausschleusen der Güter praktisch ohne Reibungsverluste mechanisch in eine Querbewegung umgesetzt. n Whitepaper: Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz

Mit dem Themenpapier ‚Energieeffizienz verbindet Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz‘ will Interroll wichtige Trends der kommenden Jahre aufzeigen und demonstrieren, wie es für Unternehmen möglich ist, mit energieeffizienten Materialflusslösungen ganz konkret zu einer positiven und produktiven Zukunft beizutragen. Über den nebenstehenden QR-Code geht es direkt zum Whitepaper.

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Interroll (Schweiz) AG
www.interroll.com

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