Low-Cost-Robotergelenk und neuer Bewegungsbaukasten

Low-Cost-Robotergelenk und neuer Bewegungsbaukasten

Servicerobotik zum kleinen Preis

Auf der Messe stellt Igus erstmals ein neuartiges wellgetriebenes Gelenk als Einzelkomponente für Low-Cost-Robotiklösungen vor und zeigt die Studie eines Sechsachs-Serviceroboters. Zudem wird auch das neue modulare Baukastensystem Robolink Apiro gezeigt.

Aus dem Apiro-Baukasten lassen sich drei neue Schneckengetriebe für Standard-, lineare und invertierte Bewegung für komplexe Robotiklösungen realisieren. (Bild: Igus GmbH)

Aus dem Apiro-Baukasten lassen sich drei neue Schneckengetriebe für Standard-, lineare und invertierte Bewegung für komplexe Robotiklösungen realisieren. (Bild: Igus GmbH)

Das neue Gelenk für die Low-Cost-Robotic trägt den Namen Rebel und unterscheidet sich grundlegend von den vorherigen Robolink-Gelenken. Denn anstelle von Schrittmotoren kommen bürstenlose Gleichstrommotoren (BLDC) zum Einsatz. Sie können durch ihre geringe Größe platzsparend im wartungsfreien Wellgetriebe des Gelenks verbaut werden. Auch die Steuerungstechnik ist in die Achsen eingebaut und macht einen externen Schaltschrank überflüssig. „Die Leitungen können als Bussystem direkt im Roboterarm durchgeführt werden“, erklärt Produktmanager Martin Raak. „Eine weitere Idee ist die Ausstattung neuer Gelenke mit Absolutencodern, die auch bei Stromausfall die Position eines Arms speichern.“ Rebel ermöglicht es erstmalig, mit dem Igus-Baukasten eine sechste Rotationsachse zu realisieren. Als Lagerung kommen schmiermittelfreie und leichtläufige Kunststoffkugellager zum Einsatz. Die Getriebe bestehen ebenfalls zum überwiegenden Teil aus Polymeren, was sie besonders leicht macht. Auch die BLDC-Motoren tragen zur Gewichtsreduktion bei, da sie leichter sind als die bislang verwendeten Schrittmotoren.

Das neue Rebel-Gelenk ist für Low-Cost-Einsätze in der Servicerobotik konzipiert. (Bild: Igus GmbH)

Das neue Rebel-Gelenk ist für Low-Cost-Einsätze in der Servicerobotik konzipiert. (Bild: Igus GmbH)

Baukasten für die Bewegung

Bei der Entwicklung des neuen Bewegungsbaukastens Apiro lag der Fokus auf der Entkopplung von Motor und Getriebe sowie der Einführung neuartiger Schneckengetriebe. Getriebe mit Linearbewegung, invertierte und herkömmliche Schneckengetriebe sind in vier verschiedenen Größen geplant und können durch die Modularität des Baukastens nach Wunsch miteinander kombiniert werden. So lassen sich selbst komplizierte Bewegungen umsetzen: z.B. kostengünstige Scara- oder Portalroboter genauso wie Lösungen zur Bauteilentnahme aus Spritzgussmaschinen, Transport- und Handlingsysteme sowie humanoide und bionische Roboter. Auch für den Bereich der Ausbildung, Entwicklung und Forschung bietet sich die neue Robolink-Serie laut Hersteller an.

Flexible Auslegung

In den Schneckengetrieben der neuen Apiro-Serie kommen Tribopolymere mit Festschmierstoffen zum Einsatz. Sie sorgen für eine hohe Stabilität, geringes Gewicht, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit. Die Verbindung der Gelenke erfolgt beim neuen Baukasten über ein Multifunktionsprofil aus Aluminium. Es ermöglicht, Antriebswellen in der Mitte durch einen Hohlraum zu führen, was sich das invertierte Schneckengetriebe zu Nutze macht. Durch das Getriebe rotiert das durchlaufende Aluminiumprofil, wodurch sich sein Einsatz gut für Robotik- und Rotationsanwendungen eignet. Bei dem neuen Schneckengetriebe mit Linearbewegung kann das Aluminiumprofil linear durch das Getriebe verfahren oder das Getriebe verfährt auf dem Linearprofil. Alle Schneckengetriebe sind zudem spielarm. Das Multifunktionsprofil bietet dem Anwender zusätzlich die Möglichkeit, die verschiedenen Getriebe beispielsweise seriell zu verbinden. Parallele Gelenkverbindungen sind ebenfalls möglich, indem mehrere Apiro-Gelenke nebeneinander gesetzt werden.

www.igus.de

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