AMB 2022

Stabiler Trend zur Automatisierung in der Zerspanungsbranche

Der Markt fordert auch im Segment der Metallbearbeitung einen hohen Produktindividualisierungsgrad und daraus resultieren sinkende Losgrößen. Daher sind die Vorteile der Automatisierung sehr willkommen, um flexible Produktionsprozesse mit geringen Stückzahlen zu realisieren. Diesem Trend folgen auch die Lösungen, die die Austeller auf der diesjährigen AMB in Stuttgart vom 13. bis 17. September präsentieren werden.

Die diesjährige AMB findet vom 13. bis 17. September nach vierjähriger Pause wieder auf dem Stuttgarter Messegelände statt. (Bild: Landesmesse Stuttgart GmbH)
Die diesjährige AMB findet vom 13. bis 17. September nach vierjähriger Pause wieder auf dem Stuttgarter Messegelände statt. (Bild: Landesmesse Stuttgart GmbH)


Nach vier Jahren Pause, bedingt durch die Covid19-Pandemie, findet die Messe für die Metallbearbeitungsindustrie AMB wieder auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Zur letzten AMB in 2018 wurden über 90.000 Fachbesucher und -besucherinnen sowie über 1.400 ausstellende Firmen empfangen. Auch für dieses Jahr sind volle Messehallen zu erwarten, bereits ein Jahr vor Messebeginn hatten sich 940 Aussteller angemeldet. Mit insgesamt zehn Messehallen stehen dieses Jahr über 125.000m² zur Verfügung. An der thematischen Gliederung und Hallenbelegung der AMB ändert sich nichts: In Halle 1 und 3 finden sich Bearbeitungswerkzeuge und Spannzeuge; in Halle 2 Steuerungen und Antriebe sowie Software und Engineering. In Halle 4 und 6 liegt der Schwerpunkt auf Drehmaschinen und -automaten, Roboter, Werkstück- und Werkzeughandhabungstechnik. Halle 5 zeigt Schleif- und Werkzeugschleifmaschinen. Die Halle 8 stellt die Neuerungen bei Säge- und Trennschleifmaschinen, Oberflächentechnik, Markiersystemen, Härte-, Erwärmungsmaschinen, Schmierung und Kühlung sowie Sicherheits- und Umwelttechnik vor. Die Hallen 7, 9 und 10 runden das Programm mit Fräsmaschinen, abtragenden Werkzeugmaschinen, Messtechnik und Qualitätssicherung sowie flexiblen Fertigungszellen/-systemen, Bearbeitungszentren und Verzahn- bzw. Bohrmaschinen ab.

Entwicklung in Richtung Robotik

Beim AMB-Austeller Grob geht man davon aus, dass sich die Automationskonzepte noch stärker in Richtung Industrieroboter entwickeln werden, um starre Konzepte zu ersetzen und zusätzliche Arbeitsumfänge, wie das Entgraten, Reinigen und Montieren, zu integrieren. Im Bereich der Automation präsentiert das Familienunternehmen den Besuchern z.B. die Universalmaschine G150 mit der Roboterzelle GRC-V. Die kameragesteuerte CNC-Automation eignet sich für die Serienfertigung von kleinen bis mittleren Losgrößen.

Mechanisch und kommunikativ schnell verbunden

Das Applikation-Kit MTB vom AMB-Aussteller Schunk soll einen einfachen Einstieg in die Teilautomatisierung mit Cobots bieten. Außerhalb der Maschine bietet Schunk Einzelgreifer-Kits an, die Maschinen auch in engen Verhältnissen automatisch beladen. Wie das Connection-Kit den Greifer mit dem Roboter in wenigen Handgriffen mechanisch und kommunikativ verbindet, kann der Besucher auf der AMB erfahren. Unterstützt werden die sechs Roboterhersteller Universal Robots, Doosan, Omron, ABB, Fanuc und Techman hardware- und softwareseitig.

Bestandsmaschinen werden automatisiert

Auch bei den Spanntechnik-Experten von Hainbuch stehen die Zeichen auf Automatisierung. Beladeroboter, die einfache Rüstaufgaben, wie die Montage des Spannkopfs, übernehmen können, werden zukünftig auch Bestandsmaschinen nach und nach automatisieren. Auf dem Messestand wird eine Roboterzelle aufgebaut, um zu zeigen, wie eine komplette Automatisierungslösung für Fertigungszellen zum Fräsen, Drehen, Schleifen oder für die Montage aussehen kann.

Autonome Laufzeiten erhöhen

Das RS 1 von Hermle bildet eine vollwertige Kombizelle für die Paletten- und Werkstückautomation. Das Robotersystem kann mit einer Maschine verwendet oder mit zwei Maschinen für einen besonders hohen Output verkettet werden. Es kann auch später von einem auf zwei Bearbeitungszentren nachgerüstet oder um ein drittes Regalmodul, eine Messmaschine oder ein FTS erweitert werden.

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