Die Entwicklung der Robotersteuerung

Die Entwicklung der Robotersteuerung

Mehr Flexibilität, Konnektivität, Bedienkomfort

Es gab Zeiten, da wurde mit einfachen Siebensegmentanzeigen, Zeitschaltern mit Drehmechanismen und mechanischen Kippschaltern gearbeitet. Doch Robotsteuerungen haben eine beständige und rasche Entwicklung durchlebt. Die neueste Steuerungsgeneration kann sogar einfach mit dem Internet verbunden werden.

Die QuickLook-App für mobile Endgeräte stellt den Status sämtlicher Maschinen und Roboter einer Produktion in Farben kodiert dar. (Bild: Wittmann Kunststoffgeräte Ges.m.b.H)

Die QuickLook-App für mobile Endgeräte stellt den Status
sämtlicher Maschinen und
Roboter einer Produktion in
Farben kodiert dar. (Bild: Wittmann Kunststoffgeräte Ges.m.b.H)

Von Beginn an existierten in der für die Kunststoffverarbeitung tätigen Roboterindustrie zwei Denkweisen darüber, wie Roboter programmiert werden sollten. Eine dieser Denkschulen wollte dem Anwender alle Freiheiten geben – innerhalb der physischen Beschränkungen des Roboters. Dieser Zugang wird oftmals mit der Bezeichnung Open-Architecture-Programmierung belegt. Der andere Zugang kann als Verfahren-basierte bzw. vordefinierte Programmierung bezeichnet werden (engl.: canned bzw. mode-based). Diese Programmierweise stellte dem Anwender eine Handvoll Optionen innerhalb des Programms zur Auswahl zur Verfügung. Jede der beiden Methoden hatte sowohl Vor- als auch Nachteile. Um nun das Beste aus beiden Programmiermethoden zusammenzuführen, versuchten die Robothersteller Wege zu finden, die beiden Zugangsweisen zu vermählen. Unglücklicherweise ist es über viele Jahre hinweg nicht gelungen, den idealen Weg zu finden, um das zu bewerkstelligen.

Die R9-Robotsteuerung von Wittmann, dargestellt auf der B8-Spritzgießmaschinen-Steuerung von Wittmann Battenfeld. (Bild: Wittmann Kunststoffgeräte Ges.m.b.H)

Die R9-Robotsteuerung von Wittmann, dargestellt auf der B8-Spritzgießmaschinen-Steuerung von Wittmann Battenfeld. (Bild: Wittmann Kunststoffgeräte Ges.m.b.H)

Speichermedien und Displays

Während der Achtziger- und Neunzigerjahre nutzten die Roboterhersteller unterschiedliche Speichermedien. Als transportables Medium scheint sich der USB-Stick als Industriestandard durchgesetzt zu haben – zumindest fürs Erste. Allerdings wartet die neueste Steuerungsgeneration auch mit Vernetzungsoptionen auf, was es den Geräten ermöglicht, Backups und Programme zentral auf einem Server abzuspeichern. Mit Fortschreiten der technologischen Entwicklung wurden die alten Displays, die nur den DOS-Code anzeigten, durch lichtstarke farbige Screens mit leicht verständlichen Icons ersetzt. Die Navigation zwischen den Aufgaben wurde vereinfacht, und nun war es ein Leichtes, den Umgang mit den Steuerungen zu erlernen.

Fortschrittliche Programmiermethoden

Es ist noch nicht lange her, dass einige Hersteller Wege zu erkunden begannen, die besser geeignet waren, die Zugänge von Open-Architecture und vordefinierter Programmierung zusammenzuführen. Diese Unternehmen nutzen eine Assistenzfunktion, die den Anwender Schritt für Schritt bei der Erstellung eines Basisprogramms begleitet. Digitale Assistenten machen das Programmieren von Steuerungen quasi narrensicher. Der User ist nun in der Lage, Basisfunktionen – z.B. einen Pick&Place-Ablauf – innerhalb von Minuten zu erstellen. Grundsätzlich gilt: Ist die Basissequenz vorhanden und möchte der Anwender tiefer in die Programmierung eingreifen, kann er in eine Texteditor-Funktion wechseln, wo er alle Freiheiten hat. Hier kann eine Sequenz auf komfortable Weise modifiziert werden – über jene Möglichkeiten hinaus, die die Assistenzfunktion zur Verfügung stellt, mit weit zahlreicheren Optionen. Obwohl in der Kunststoffindustrie immer noch Steuerungen älterer Bauart anzutreffen sind, haben die meisten Anwender die Notwendigkeit erkannt, Roboter einzusetzen, die über die beschriebenen Funktionen verfügen. Nur so können das Personal, die Spritzgussanwendungen und die Roboter das Optimum realisieren und die Zykluszeit reduzieren.

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