Gewissen für Roboter

Gewissen für Roboter

Roboter, die ein eigenes Gewissen haben? Schon ab 1940, also 20 Jahre, nachdem der Begriff Roboter erstmals benutzt wurde, hat sich der Schriftsteller Isaac Asimov ausgiebig mit intelligenten Maschinen und künstlichen Gehirnen beschäftigt. Heute, angesichts der fortschreitenden KI-Technologie, wieder brandaktuell. Genauso wie ethische Fragen zu Robotern. Auch hier hat Asimov wertvolle Vorarbeit geleistet.

Mathis Bayerdörfer, Chefredakteur ROBOTIK UND PRODUKTION (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Für den Fall, dass Roboter intelligent werden, hat Asimov damals drei bezeichnende Regeln formuliert:

  • • Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder zu Schaden kommen lassen.
  • • Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen. Es sei denn, sie stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
  • • Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dies nicht dem ersten oder zweiten Gesetz widerspricht.

Obwohl zunehmend smarte Algorithmen und Machine Learning in der Fabrik eingesetzt werden, sind wir vom Robotergewissen noch ein gutes Stück weit entfernt. So bleibt es beim Menschen, sich mit ethischen Fragen zu beschäftigen – etwa zum Einsatz und dem Umgang mit Cobots. Wo werden Werker künftig abgelöst? Wie umgehen mit Berührungsängsten? Gleichzeitig darf man sich auch rechtlichen Fragen nicht verschließen. Was, wenn mich ein Cobot verletzt? Wer zahlt den Schaden, den ein intelligenter Roboter macht?

Natürlich konzentriert sich ROBOTIK UND PRODUKTION auf technische Fragestellungen. Dennoch werfen wir immer mal wieder einen Blick über den Tellerrand. Auf den Seiten 16 und 17 dieser Ausgabe stellen wir deshalb zwei Fachbücher vor, die sich mit ethischen und rechtlichen Aspekten im Hinblick auf smarte Roboterlösungen auseinandersetzen.

Wie wäre es, wenn man bei der Frage, was Roboter dürfen und was nicht, die Kinder stärker einbeziehen würde? Sie haben bekanntlich ein reines Gewissen. Ich weiß: sehr naiv und zu kurz gedacht. Doch in keinem Fall schadet es, Kinder schon früh für die Robotik als Zukunftstechnologie zu begeistern. Auch dafür gibt es den passenden Lesestoff, z.B. die Roboter-Ausgabe der Kinderbuchreihe Leselauscher Wissen.

Diese Kombination von Buch und Hörbuch erklärt dem Nachwuchs schon im Grundschulalter: Wie sind Roboter überhaupt entwickelt worden? Wie werden Roboter programmiert? Das Ganze ernsthaft, aber kindgerecht. Extras im Buch wie Spielplan, Sticker oder Bastelbogen sorgen dafür, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Das kann ich bei den vorgestellten Fachbüchern leider nicht versprechen.

Deshalb wünsche ich eine spannende Lektüre.

 

Mathis Bayerdörfer, Chefredakteur, ROBOTIK UND PRODUKTION

www.robotik-produktion.de

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