ABB präsentiert Cobots der zweiten Generation

ABB präsentiert Cobots der zweiten Generation

Yumis neue Brüder

Mit seinem Leichtbauroboter Yumi gilt ABB als einer der ganz frühen Cobot-Pioniere. Doch abgesehen von einer abgespeckten einarmigen Variante hatte der Konzern bislang in diesem Bereich wenig nachgelegt. Das ändert sich jetzt mit der zweiten ABB-Cobot-Generation: Bühne frei für GoFa und Swifti.

Neben dem zweiarmigen Cobot Yumi und der einarmigen Version, hat ABB jetzt die MRK-Lösungen GoFa und Swifti vorgestellt (v.l.n.r.). (Bild: ABB Automation GmbH)

Neben dem zweiarmigen Cobot Yumi und der einarmigen Version, hat ABB jetzt die MRK-Lösungen GoFa und Swifti vorgestellt (v.l.n.r.). (Bild: ABB Automation GmbH)

Der Leichtbauroboter Yumi wurde von ABB im Jahr 2015 als inhärent sichere Lösung vorgestellt. Seitdem wird der Cobot nicht nur in Fabriken, sondern auch in Werkstätten und Laboren eingesetzt. Wie viele Yumis weltweit im Einsatz sind, dazu macht der Hersteller leider keine Angaben. Allen realisierten Anwendungen gemein ist aber die doch recht begrenzte Traglast des Roboters. An dieser Stelle setzt ABB nun mit seiner zweiten Cobot-Generation an, die kürzlich im Rahmen eines aufwändigen Online-Launchs weltweit vorgestellt wurde.

Cobot mit 5kg Traglast

Das Hauptaugenmerk seines erweiterten Cobot-Angebots liegt auf dem sechsachsigen Roboter GoFa CRB 15000. Er ist einfach zu installieren, zu programmieren und zu bedienen. Außerdem ist er dafür ausgelegt, direkt und kontinuierlich mit Menschen zusammenzuarbeiten. Dabei bietet er eine Traglast bis 5kg, eine Reichweite von 950mm und Verfahrgeschwindigkeiten bis 2,2m/s. Mit diesen Eigenschaften adressiert der Anbieter Anwendungen von der Materialhandhabung und Maschinenbedienung über die Teilemontage und Verpackung bis hin zur Laborautomatisierung. GoFa verfügt über Momenten- und Positionssensoren in allen sechs Gelenken, die der Gefahr von Verletzungen vorbeugen, indem sie Berührungen zwischen Mensch und Roboterarm rechtzeitig erkennen. „Durch anwenderfreundliche Funktionen können Kunden ihren GoFa-Cobot bereits wenige Minuten nach der Installation nutzen – ganz ohne spezielle Schulung oder Programmierkenntnisse“, verspricht Andie Zhang, Global Product Manager Collaborative Robotics bei ABB.

GoFa lässt sich intuitiv mithilfe der Software Wizard Easy Programming nach dem Lead-Through-Gedanken in Betrieb nehmen und bedienen. Das Tool basiert auf einfachen grafischen Blöcken und ermöglicht auch Nicht-Spezialisten die Automatisierung ihrer Anwendungen. Jede ABB-Cobot-Installation beinhaltet im Rahmen eines Starter-Pakets eine Lösung für Zustandsüberwachung und Diagnose sowie kostenlosen Support für die ersten sechs Monaten.

Schnelle Kinematik

Neben GoFa hat ABB auch das Modell Swifti CRB 1100 vorgestellt. Diese Lösung basiert auf dem Industrieroboter IRB 1100, der sich durch hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit auszeichnet. Die neue Variante ist einfach zu bedienen und verbindet eine Traglast von 4kg mit 580mm Reichweite. Integrierte Laserscanner und die Software SafeMove Collaborative von ABB sorgen für Sicherheit ohne physische Barrieren. Sie stellen sicher, dass sich keine Person im Arbeitsbereich des Roboters befindet, während er sich bewegt. Wird eine Person erkannt, werden die Bewegungen automatisch verlangsamt oder vollständig angehalten, damit sich der Bediener dem Roboter sicher nähern kann. Entfernt sich der Bediener wieder, kehrt der Roboter zu voller Performance zurück.

Zur Programmierung des Roboters kann der Anwender die ansteckbare Teach-in-Erweiterung sowie ebenfalls die Wizard-Software einsetzen. Mit den Vorteilen eines sicheren, kollaborativen Betriebs und einfacher Bedienung soll der Roboter eine Steigerung der Produktivität in vielen Anwendungen ermöglichen – von der Fertigung bis hin zur Logistik. Swifti bietet eine maximale TCP-Geschwindigkeit von über 5m/s, sofern sich keine Menschen in seiner direkten Umgebung aufhalten. Gleichzeitig ist der Roboter für die sporadische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter ausgelegt, d.h. er reduziert die Arbeitsgeschwindigkeit, wenn sich ein Mitarbeiter nähert. „Mit seiner Abstandsüberwachung ermöglicht Swifti eine sichere Zusammenarbeit bei höheren Geschwindigkeiten und schließt damit die Lücke zwischen kollaborativen und Industrierobotern“, kommentiert Zhang die Eigenschaften des Roboters. (mby)

ABB Automation GmbH
www.abb.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.

Bild: DM-Drogerie Markt
Bild: DM-Drogerie Markt
Kommissionierung von Versandpaletten

Kommissionierung von Versandpaletten

Im Verteilzentrum der Drogeriekette DM in Wustermark bei Berlin sind insgesamt 19 Kuka-Roboter im Einsatz. Sie palettieren, depalettieren und positionieren die Waren vor, die dann vom Verteilzentrum aus ihren Weg in die DM-Filialen finden. Die automatisierten Intralogistiklösungen dort kommen von Swisslog. Das neuartige daran: Um alle Filialen flexibel und individuell mit Waren zu versorgen, kommt ein digitaler Zwilling der Filiale zum Einsatz.