Japanisches Hotel setzt auf Roboterpersonal

Japanisches Hotel setzt auf Roboterpersonal

Ein Schritt in Richtung Zukunft

Ein japanisches Hotel wartet seit knapp zwei Jahren mit Roboterpersonal und vollautomatischem Check-in auf. Dabei spielen vor allem Überlegungen wie ein niedriger Zimmerpreis und reduzierte Lohnkosten eine Rolle. Doch auch für einen angenehmen Aufenthalt geben die vollautomatischen Mitarbeiter alles.

T rex und Frau Iwazume begrüßen die Gäste im Henn na Hotel. (Bild: Huitsen Bosch Co. Ltd./Henn na Hotel)

Im Juli 2015 hat es eröffnet – das Hotel Henn na im japanischen Nagasaki. Es ist am Rande des Freizeitparks Huis Ten Bosch gelegen und bietet selbst eine ganz besondere Attraktion: ein Großteil des Personals sind Roboter. Eine adrette Roboterfrau begrüßt die japanisch-sprachigen Gäste am Check-in, die englisch- sprachigen Reisenden empfängt Tyrannosaurus Rex persönlich. Ein Roboterarm verstaut Gepäck und Garderobe und ein autonom fahrender Wagen trägt die Koffer bis auf eines der 72 Zimmer. Dort ersetzt die Gesichtserkennung den Zimmerschlüssel und der kleine Roboter Chuuri-chan begrüßt den erschöpften Urlauber. Er hilft mit den wichtigsten Informationen aus, informiert über das aktuelle Wetter oder die genaue Uhrzeit und schaltet auf Wunsch nachts das Licht aus. Ist der Gast dann wieder abgereist, kommt die Roboterputzkolonne und macht alles wieder sauber.

Der Hintergrund einer Vision

Ausgedacht hat sich das Ganze Visionär Hideo Sawada. Er möchte das ‚merkwürdige Hotel‘, so Henn na Hotel auf deutsch, stets auf dem neuesten Stand der Robotertechnik halten. Denn Henn bedeutet auch so viel wie Wandel. Das Hotel bezieht seinen Strom über eine Solaranlage und wurde nach dem Niedrigenergieprinzip erbaut. Unterstützt wird das hochtechnisierte Projekt zudem von der Universität Tokyo und dem Institut für Industriewissenschaften der Universität Tohoku in Sendai. Doch für die Betreiber des Hotels stand vor allem eins im Vordergrund: Durch das Roboterpersonal lassen sich die Kosten beträchtlich senken. Bereits jetzt – mit acht unterschiedlichen Robotertypen im Einsatz – ließen sich die Lohnkosten um 60 Prozent reduzieren. Und das zieht auch einen günstigen Zimmerpreis nach sich.

Eine Frage der Sicherheit

Nicht nur das Management ist eine Abteilung des Konzerns, die weiterhin mit echten Menschen besetzt bleiben wird. Darüber hinaus sitzt 24 Stunden täglich ein menschliches Überwachungsteam an zahlreichen Videokameras und beobachtet das Geschehen. 100-prozentiges Vertrauen bringen die Betreiber ihren Robotern dann doch nicht entgegen. Doch die Automatisierung soll dennoch weiter voranschreiten. Geplant sind u.a. Drohnen, die den Hotelgästen das Essen aufs Zimmer bringen, getreu dem Motto ‚One step into the future‘, so die Betreiber auf ihrer Homepage. (fiz)

TeDo Verlag GmbH
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