Wie lassen sich Serviceroboter ins tägliche Leben integrieren?

Akzeptanz und Nutzen

Wie können wir in naher Zukunft Roboter vollständig in unser tägliches Leben integrieren? Dieser Herausforderung widmet sich derzeit das französische Unternehmen Enchanted Tools. Gegründet von Jérôme Monceaux, der bereits an der Entwicklung der Roboter Pepper und Nao beteiligt war, stellte das Startup kürzlich Miroki vor, den Prototyp einer neuen, wirklich nützlichen Generation humanoider Roboter. Für seine Bewegungen kommen bürstenlose Motoren und Planetengetriebe von Maxon zum Einsatz.
Bild: Maxon Motor GmbH

Miroki ist ein niedlicher Roboter, halb Kind, halb Tier. Das kleine fuchsähnliche Wesen verfügt über ein überzeugendes Charakterdesign. Der Roboter kann im medizinischen Bereich, im Gastgewerbe oder auf Flughäfen eingesetzt werden, um das Personal von anstrengenden logistischen Aufgaben zu entlasten.

Ein Roboter mit Hintergrundgeschichte

Enchanted Tools hat die Kreativität von Animationsexperten und Industriedesignern gebündelt, um die Vorstellung von Robotern in unseren Köpfen zu verändern. „Mit diesem Ansatz konnten wir einen Roboter mit Persönlichkeit erschaffen, die keine Maschine je hatte. Das ist unser Ansatz für das Roboterdesign“, sagt Jérôme Monceaux, CEO von Enchanted Tools. Enchanted Tools hat nicht nur eine Hintergrundgeschichte entwickelt, sondern auch Künstler gebeten, Mirokis Gesicht zu animieren. Die interaktiven Gesichtsausdrücke werden auf Video projiziert und in Echtzeit animiert. Das Startup arbeitete dafür mit Gaumont zusammen.

Gleichgewicht zwischen fremd und vertraut

Das Konzept des Uncanny Valley wurde von Masahiro Mori entwickelt und beschreibt das Unbehagen, das wir empfinden, wenn wir mit einer humanoiden Kreatur konfrontiert werden, die einem Menschen zu ähnlich sieht. Die Idee ist, dass uns die Unvollkommenheit eines Roboters umso seltsamer vorkommt, je mehr er einem Menschen ähnelt. Umgekehrt sind es die menschlichen Züge, die unsere Aufmerksamkeit erregen und uns dazu bringen, uns in etwas einzufühlen, das eindeutig als Maschine zu erkennen ist. Durch die Verschmelzung menschlicher Merkmale (zwei Arme und ein Kopf) mit einem tierischen Merkmal (lange Ohren) in einer Kreatur, die wie eine Manga-Figur aussieht, stellt Enchanted Tools die Beziehung zwischen uns und dem anderen neu her, indem es auf vertraute Elemente zurückgreift. Miroki soll Aufmerksamkeit erregen, aber nicht beängstigend wirken. Dafür sorgen Eigenschaften, wie seine geringe Größe (123cm), seine Haltung und die Art, wie sich seine Ohren bewegen. Miroki kann ein Lächeln erwidern oder seinen Kopf zu einer Person drehen, mit der er spricht. Seine Ohren sind ein wertvolles Hilfsmittel zur Verbesserung der Benutzererfahrung. „Wenn Miroki mit gesenkten Ohren durch einen Korridor geht, bedeutet das, dass er sich auf seine Aufgabe konzentriert. Wenn man ihn ruft und er ein oder zwei Ohren anhebt, hört er zu und man kann ihm einen Befehl geben. All diese Eigenschaften verleihen ihm einen zusätzlichen lebensechten Aspekt, der Maschinen normalerweise fehlt.“ sagt Monceaux.

Echter Nutzen

Pepper und Nao, den ersten beiden Kreationen von Monceaux, gelang es nicht, Teil des menschlichen Alltags zu werden, weil sie nicht nützlich genug waren. Miroki soll nun nicht nur akzeptiert werden, sondern auch nützlich sein. Dafür muss er drei Anforderungen erfüllen:

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