Cobots in der Elektronikfertigung

Roboter prüft Platinendruck

Der spanische Elektronikhersteller P4Q Electronics suchte lange nach einer Automatisierungslösung, um Prozesse wie die Qualitätskontrolle seiner Platinen effizienter zu gestalten. „Die Automatisierung wichtiger Aufgaben innerhalb des Produktionsprozesses hatte für uns schon lange Priorität“, erklärt Alejandro Caballero, Operations Manager bei P4Q Electronics, die Ausgangssituation. „Allerdings taten wir uns schwer, dies kostenverträglich umzusetzen.“ Der Elektronikhersteller ist auf die Entwicklung und Herstellung elektronischer Produkte und Systeme spezialisiert, die in der Automobilindustrie, im Bereich erneuerbare Energien sowie bei Anwendungen im Eisenbahnsektor und weiteren Branchen zum Einsatz kommen. Das Portfolio umfasst z.B. Kontroll- und Antriebssysteme für Züge, Solar-Tracking-Controller, LED-Lösungen für die Automobilindustrie sowie Steuerungen für Windturbinen.

Während Sawyer monotone Arbeiten durchführt, gewinnen Fachkräfte Kapazitäten für komplexere Aufgaben. (Bild: Rethink Robotics, Inc.)

Kostengünstig, schnell und einfach

Ein moderner Cobot wie Sawyer kann das Anforderungsprofil einer kostengünstigen, flexiblen und schnell zu integrierenden Automatisierungslösung passgenau abdecken. So konnte P4Q den Roboter nach der Anschaffung binnen weniger Stunden für unterschiedliche Aufgaben in der Fertigung einsetzen: Sawyer untersucht z.B. den Platinendruck auf Fehler, indem er Fotos erstellt und abgleicht, die Platinen in einen Testadapter einlegt, diesen schließt und wieder öffnet und die Teile entsprechend dem Testergebnis sortiert. Durch die Train-by-Demonstration-Methode, bei der Sawyer Bewegungsabläufe durch das bloße Führen des Roboterarms erlernt, können auch Mitarbeiter ohne Programmierkenntnisse komplexe Applikationen realisieren. Durch eine grafische Benutzeroberfläche, die jeden Applikationsschritt per Entscheidungsbaum visualisiert, sorgt die leistungsstarke Software Intera für intuitive Bedienbarkeit. Der geringe Integrationsaufwand ohne Ausfallzeiten, die überschaubaren Kosten und die einfache Handhabung des Cobots tragen maßgeblich dazu bei, kleineren und mittelgroßen Unternehmen wie P4Q Electronics den Einstieg in das Thema Automatisierung zu erleichtern.

Durchsatz und Teilequalität

Durch den Einsatz von Sawyer konnte P4Q Electronics den Produktionsdurchsatz um ein Viertel steigern. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen spürbare Verbesserungen bei der Teilequalität. Die intelligente Kraftsteuerung des Roboters stellt bei der Behandlung empfindlicher Elektronikbauteile einen präzisen und bedarfsgerechten Krafteinsatz sicher und reduziert dadurch das Risiko für Beschädigungen. Um eine komplett fehlerfreie Produktion der Werkstücke zu erreichen, will der Elektronikhersteller dem Cobot weitere Aufgaben übertragen. Außerdem wird daran gearbeitet, neue Aufgabenfelder zu identifizieren, in denen kollaborative Roboter eingesetzt werden können, um den Produktionsprozess weiter zu automatisieren. „Mit Sawyer haben wir eine kosteneffiziente Lösung zur Hand, die die Kontinuität unserer Produktionsprozesse verbessert“, sagt Caballero. „Dies wiederum erhöht sowohl die Qualität der Teile als auch die Produktivität. Dadurch profitieren wir von einem Wettbewerbsvorteil, der unsere Erwartungen übertrifft.“

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Rethink Robotics, Inc.
www.rethinkrobotics.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.