Leichtbau-Cobots für den Mittelstand

Leichtbau-Cobots für den Mittelstand

Eine Achse mehr, bitte!

Kassow Robots wendet sich mit seinen kollaborativen Leichtbaurobotern an vielseitige Automatisierungsanwendungen. Insbesondere dem Mittelstand soll die wachsende Modellpalette zu mehr Wettbewerbsfähigkeit in der industriellen Produktion verhelfen. Entsprechend räumt der Hersteller nicht nur den Faktoren Geschwindigkeit und Reichweite einen besonderen Stellenwert ein, sondern hat die Roboter mit sieben Achsen konstruiert, anstatt wie meist üblich nur sechs.

Kassow hat auf der Automatica die ersten Mitglieder seiner Roboterfamilie vorgestellt. (Bild: Kassow Robots)

Kassow hat auf der Automatica die ersten Mitglieder seiner
Roboterfamilie vorgestellt. (Bild: Kassow Robots)

Kassow hat auf der Automatica die ersten drei Mitglieder seiner Roboterfamilie vorgestellt: Das Modell KR 810 bietet 850mm Reichweite bei 10kg Traglast, die Roboter vom Typ KR 1205 1.200mm Reichweite und 5kg Traglast – beide Modelle sind bereits in Produktion. Mit dem der Variante KR 1805 (1.800mm Reichweite und 5kg Traglast) folgt 2019 der nächste Cobot.

Interessiertes Marktumfeld

„Mit den neuen Robotern treffen wir auf einen Markt, der sich sehr für die Ansätze und Möglichkeiten der kollaborativen Robotik interessiert“, kommentiert Firmengründer Kristian Kassow den Markteintritt. „Deswegen kombinieren wir in unseren Cobots zum einen die Stärken der Leichtbaurobotik – wir machen sie schneller, stärker und erhöhen die Reichweite – und haben zudem mit der siebten Achse einen zusätzlichen Freiheitsgrad hinzugefügt.“ Mit dem so genannten Ellbogengelenk kann der Anwender die geforderten Aktionen des Roboters mit unterschiedlichen Bewegungen umsetzen – so wie es am besten zur Anwendung und der jeweiligen Umgebung passt. Gerade bei größeren benötigten Reichweiten kann der Roboter seine gesamte Leistung auf sehr geringen Bauraum bringen. Diese Eigenschaft spielt laut Kassow ihre Vorteile nicht nur bei Pick&Place-Applikationen aus, sondern auch bei der automatisierten Maschinenbeschickung oder bei Palettieranwendungen. Ebenso biete die siebte Achse Mehrwert bei schnell abzufahrenden, genau definierten Bahnkurven.

Modularer Baukasten als Basis

Grundlage der Kassow-Roboter ist ein modularer Baukasten, der aktuell mit nur vier verschiedenen Gelenkgrößen auskommt. Die besondere Konstruktion der Robotermechanik soll im Bereich der kollaborativen Leichtbauroboter eine höhere Leistungsdichte gewährleisten, als auf dem Markt üblich – woraus auch größere Reichweiten und Geschwindigkeiten resultieren können.

Abgestimmtes Gesamtpaket

Kassow bietet aber nicht nur die Kinematiken alleine an, sondern ein abgestimmtes Lösungspaket aus Roboter, Controller und Steuerungs- und Programmiersoftware. Dabei sind alle Bestandteile auf moderne Maßstäbe ausgerichtet: „Unsere Roboter kommen in einer Zeit auf den Markt, in der sich mobile Devices auch im Industrieumfeld zunehmend etablieren“, so Kassow. „Deswegen haben wir von Anfang an entschieden, die Inbetriebnahme und Konfiguration unserer Roboter Tablet-basiert zu realisieren. Ergänzend ist die Bedienoberfläche der Roboter so einfach ausgelegt, dass der Anwender kein Handbuch benötigt.“ Alle Programmierbefehle, die normalerweise in Code geschrieben werden müssen, lassen sich über Symbole und einzelne Parameter bzw. das direkte Teachen der Roboter umsetzen. Der Controller der Roboter kann dann wiederum drahtlos über das Tablet upgedated werden.

Ziel: etablierter Robotik-Player

Auf die Frage zur Ausrichtung seines Unternehmens und dem Ziel seiner Reise antwortet der Firmengründer Kassow, der bereits 2004 Mitgründer eines Robotikunternehmens war, das heute zu den Weltmarkführern gehört: „Ich beschäftige mich bereits seit meinem Studium mit der Robotik. Ich liebe Roboter und entsprechend werde ich auch das Unternehmen Kassow mittelfristig als etablierten Player auf dem Markt für Cobots positionieren.“ (mby)

Kassow Robots
www.kassowrobots.com

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