Kabel in Kisten
Kabel mit einer Länge bis ca. 1.000mm führt man in der Regel am sinnvollsten in Kisten zu. Für die Automatisierung werden die Leitungen dazu in vertikalen Fächern eingelegt, um eine Strukturierung zu gewährleisten, die es dem Roboter mit Sensorik ermöglicht, die Kabel sicher abzugreifen. „Mit der Roboterlösung, die wir nach dieser Methode mit einem Kunden realisiert haben, konnte die notwendige Zeit zur Vorbereitung des Materials stark verringert und die Maschinenauslastung verbessert werden“, erzählt der ArtiMinds-Geschäftsführer. Auch bei diesem Vorgehen weiß der Roboter grob, wo er das Kabel zu erwarten hat, vermisst es dann mit dem Laserscanner detailliert und greift punktgenau zu. Nach einem oder mehreren Verarbeitungsschritten legt er das Kabel dann wieder in einer anderen Kiste ab. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass das Arbeiten mit Kisten ein etablierter Standardprozess ist, der sich gut in die Gesamtfertigung einfügt. Daher ist es gerade für Brownfield-Anlagen ein gut geeigneter Ansatz.
Wir haben in den letzten Monaten zahlreiche Anwendungen im Bereich Bordnetzfertigung oder weiße Ware realisiert.
Rainer Jäkel, ArtiMinds
Programmierung leicht gemacht
Ganz egal, auf welche der drei Zuführmethoden die Wahl fällt, der Anwender profitiert bei einer Roboterlösung mit flexiblen Standardkomponenten davon, dass mit der gleichen Anlage bzw. dem gleichen Fertigungsprozess ohne großen Umrüstaufwand und kostspielige Zusatzentwicklungen verschiedene Leitungen bearbeitet und weitere Fertigungsprozesse integriert werden können. In jedem Fall bleibt aber neben der Frage nach dem geeigneten Zuführkonzept auch die nach der Programmierung der Roboter und Integration von Sensoren und Werkzeugen. Gerade wer wenig Vorerfahrung mit Automatisierung im Allgemeinen oder Robotern im Speziellen hat, schreckt vor dem Einsatz von Sensoren mit Robotern oft zurück.
ArtiMinds geht mit der Robot Programming Suite (RPS) einen Weg, der den Einstieg in die Roboternutzung mit flexiblen Sensoren und Werkzeugen erleichtert und die robotergestützte Automatisierung fortschrittlicher Anwendungen ermöglicht. Mit einer grafischen Bedienoberfläche und fertigen Programmbausteinen lassen sich ohne Zusatzhardware Roboter einfach, effizient und wirtschaftlich rentabel programmieren. Die RPS sorgt durch passende Schnittstellen für eine reibungslose Integration von Sensoren und Werkzeugen, ohne dass spezielles Fachwissen oder Programmierkenntnisse vorhanden sein müssen. Entsprechende Templates erleichtern das Scannen, Vermessen und präzise Greifen biegeschlaffer Teile und ermöglichen ein zuverlässiges, kraftgeregeltes Einstecken. „Wir haben in den letzten Monaten zahlreiche Anwendungen im Bereich Bordnetzfertigung oder weiße Ware realisiert“, resümiert der ArtiMinds-Geschäftsführer Rainer Jäkel. „Dabei haben wir nicht nur in Bezug auf den Zuführprozess beraten, sondern auch ganz praktisch bei den ersten Automatisierungsschritten bis hin zur tatsächlichen Umsetzung unterstützt. Wichtig ist, dass wir auch in bereits vorhandene Prozesse innovative Teillösungen integrieren können, da ArtiMinds RPS nativen Robotercode erzeugt.“