Gewinner des Roibot Awards 2022

Kreativ und kostengünstig

Es ist so weit: Die Gewinner des Roibot Awards 2022 stehen fest. Erneut wurden drei kreative, kostengünstige Robotik- und Automatisierungslösungen mit dem Igus-Preis ausgezeichnet. In diesem Jahr hatten insgesamt 110 Einreichungen aus 20 Ländern gezeigt, was mit Lowcost Automation alles möglich ist.
Platz 1
Platz 1Bild: MFG Technik & Service

Im Rahmen des Roibot Awards sucht Igus Anwendungen, die durch den Einsatz von Komponenten oder Systemen aus dem Lowcost-Portfolio des Herstellers besonders kostengünstig umgesetzt wurden. Gleichzeitig sind kreative Ansätze und neue Lösungswege gefragt. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von einer Fachjury vergeben, in der auch die Redaktion von ROBOTIK UND PRODUKTION vertreten ist. Auch in diesem Jahr fiel die Entscheidung nicht leicht, denn das Spektrum der eingereichten Vorschläge ging von der halbautomatischen Impfstation für Fische in Aquakulturen über die Überwachung von bakteriellem Wachstum mit moderner Bildverarbeitung bis hin zum Snack-Automaten für vitaminreiche Smoothies.

Platz 1: Etikettier-Roboter

Den Sieg und damit ein Robotik-Komponentenpaket im Wert von 5.000 Euro sicherte sich das Unternehmen MFG Technik & Service mit der Lösung LabelMonkey. Dabei handelt es sich um einen Paletten-Etikettierer, dessen Herzstück eine Igus-Kinematik vom Typ Robolink DP ist. Bisher wurde der Applikationsvorgang durch aufwändige, teure und fehleranfällige Mechaniken gelöst. Die neu entwickelte Lösung ist hingegen als Baukasten konzipiert, der zwei Druckwerke (für die Redundanz) umfasst sowie die Kinematik mit spezieller Andruckplatte. Durch Lowcost-Elemente kann die Lösung deutlich günstiger als die bisherigen Etikettierer angeboten werden. Gleichzeitig erreicht der LabelMonkey hohe Verfügbarkeit und Flexibilität, denn der Igus-Roboter lässt sich schnell an veränderte Kundenanforderungen anpassen. Als Return on Invest gibt der Hersteller 16 bis 24 Monate an.

Platz 2: Automatischer Erntehelfer

Der zweite Platz (Komponenten im Wert von 2.500 Euro) ging in diesem Jahr an Farmionic. Das Startup hat sich das Ziel gesetzt, ein Containersystem für den vollautomatisierten Gemüse- und Kräuteranbau in Innenräumen zu entwickeln. Auch hier wird ein Roboter vom Typ Robolink DP eingesetzt. Die Lowcost-Knickarmkinematik wickelt sämtliche Aufgaben selbstständig ab, vom Setzen des Samens bis zur Ernte. Der Container wird auch mit einem Steuerungssystem für Klima, Licht, Dünger und Wasser ausgestattet. Eine Cloud-basierte Lösung überwacht und analysiert sämtliche Prozesse. Platziert werden soll der vollautomatische Container etwa auf Parkplätzen oder Tiefgaragen. Dort können sich Kunden dann über eine Entnahmeklappe ihre vom Roboter frisch geerntete Bestellung abholen. Der Return on Invest wird hier mit 13 bis 15 Monate beziffert.

Platz 2 – Bild: Farmionic

Platz 3: Dosier-Roboter

Den dritten Platz und Robotik-Komponenten im Wert von 1.000 Euro holte sich Tapofix, ein Hersteller von Tapeziergeräten für Heim- und Handwerk. Mit einem neu umgesetzten Raumportal soll Dosiervorgänge fortan automatisiert und äußerst präzise vorgenommen werden. Bislang wurde der Dichtstoff per Hand aufgebracht und dabei auch die Dosierung manuell gesteuert. Diesen Vorgang genau auszuführen, erforderte hohe Konzentration und dauerte sehr lange. Das nun eingesetzte Drylin-Raumportal mit Motorsteuerung bietet verschiedene Vorteile: Es kann parallel zum Mitarbeiter arbeiten und ist schneller beim Auftrag des Dichtstoffs. Es bietet zudem eine höhere Präzision. Darüber hinaus ist es sehr einfach in der Bedienung, es werden also keine Spezialisten dafür benötigt. Nach Herstellerangaben lässt sich die Geschwindigkeit des Arbeitsschrittes in Summe vervierfachen. Als mögliche Kostenersparnis nennt Trapofix 8.000 Euro pro Jahr.

Platz 3 – Bild: Tapo-Fix GmbH & Co. KG
Igus GmbH

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