Vorteile von servoelektrischen Greifern einfacher nutzen

Mehr Effizienz, mehr Flexibilität, mehr Durchgängigkeit

Obwohl pneumatische Greifer in der Funktionalität beschränkt sind, scheitert deren Ablöse durch Servogreifer oft am deutlich höheren Integrationsaufwand. Dabei muss der gar nicht sein, sofern man ein smartes Bindeglied einsetzt - das erklärt Dr. Karsten Weiß, Geschäftsführer von Weiss Robotics in ROBOTIK UND PRODUKTION.

So kann der Anwender nicht nur seinen Prozess kontinuierlich verbessern, sondern auch die Verfügbarkeit der Anlage steigern, weil eine aufwändige Fehlersuche vermieden und Problemen vorgebeugt werden kann. Wenn Messwerte also genau Aufschluss darüber geben können, an welcher Stelle sich ein Problem abzeichnet, spart dies Zeit und Geld. Über entsprechende Schnittstellen können außerdem Diagnose-Tools angeschlossen werden, die eine Anlage zukunftsfähig machen.

Intuitive Planung und Verfügbarkeit

Griplink kann intuitiv bedient werden. Das bedeutet, Nutzer können erst einmal virtuell programmieren, ohne dass sie bereits einen Roboter gekauft haben, denn Griplink kann auf einen digitalen Zwilling angewendet werden. Konstrukteure werden also befähigt, den Prozess bis hin zum Greifer zu planen und viele Fehler im Vorfeld auszuschließen. Das wiederum entlastet den Roboterprogrammierer, der so am Ende nicht mehr alle Fehler ausmerzen muss, weil diese bereits im Probelauf erkannt und dadurch vermieden wurden. Damit stellt Griplink eine höhere Qualität im Planungs- und Inbetriebnahmeprozess her. Mit Hinblick auf den Fachkräftemangel ein weiteres Argument für smarte servoelektrische Greifer.

Zugegeben: Ganz ohne Herausforderungen ist dieser Weg dennoch nicht. Noch gibt es keine Kommunikationsstandards, was die Implementierung erschweren kann. Griplink nutzt Plugins, um die Funktionalität auf der Robotersteuerung zur Verfügung zu stellen. Die Plugins sind mittlerweile für viele Robotermarken kompatibel. Auf diese Weise lässt sich die Hürde fehlender Standards in der Robotik nehmen. Griplink ist somit nicht auf einen speziellen Roboterhersteller festgelegt. Das macht die Technologie besonders interessant für Systemintegratoren oder Anwender, die mit Robotern unterschiedlicher Hersteller arbeiten.

Einfach updaten

Ein weiterer Vorteil von Griplink ist auch seine Update-Fähigkeit. Per Firmenware-Update kann Griplink immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden, und zwar ganz einfach über das Webportal, ohne aufwändige Softwareinstallation auf dem Laptop.

Für welche Anwendungen eignet sich Griplink nun und macht die Lösung Pneumatikgreifer in Zukunft überflüssig? Sicher nicht. Pneumatikgreifer genügen überall dort, wo einfache Prozesse gelöst werden können. Wenn es aber um wechselnde Produkttypen geht, Energie gespart werden soll oder Rückschlüsse aus den Prozessdaten gezogen werden müssen, lohnt es sich allemal über einen Servogreifer und Griplink nachzudenken. Fest steht in jedem Fall: Mit Griplink scheitert die Anwendung von smarten Greifern und Tools nicht mehr an deren Integration.

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