Mehr Schwung im Rollentransport

Fahrerlose Transportfahrzeuge für sehr hohe Lasten

Mehr Schwung im Rollentransport

In den Hallen von Herma werden riesige Papierrollen unterbrechungsfrei, vollautomatisch und mit hoher Präzision transportiert und übergeben. Der Spezialist für Verpackungs- und Produktkennzeichnung vertraut dabei auf fahrerlose Transportfahrzeuge von Stäubli WFT. Das gesamte Projekt wurde bereits vor Baubeginn des neuen Beschichtungswerkes geplant und anschließend realisiert.

Das fahrerlose Transportsystem bewegt bei Herma Papier- sowie Folienrollen mit einem Gewicht bis zu 4,5 Tonnen. (Bild: STÄUBLI WFT GmbH)
Das fahrerlose Transportsystem bewegt bei Herma Papier- sowie Folienrollen mit einem Gewicht bis zu 4,5t. (Bild: Stäubli WFT GmbH)


Im Geschäftsbereich Haftmaterial fertigt Herma mit moderner Beschichtungstechnik selbstklebende Papier- und Folienverbunde. Für einen optimalen Materialfluss ist hier vor allem ein hoher Automatisierungsgrad entscheidend. Erfüllen sollte dieses Kriterium unter anderem ein fahrerloses Transportsystem in der neu errichteten Beschichtungshalle. Die dort zu handhabenden Papier- und Folienrollen sind echte Schwergewichte – bis zu 4,5t schwer, 2m breit und 24km lang. Umso wichtiger ist es, sie automatisiert und ohne zusätzliche Sensorik präzise an ihr Ziel zu befördern.

Vom Wareneingang über ein Hochregallager bis zur Verarbeitung und anschließendem Versand werden die mobilen Einheiten mehrmals be- und entladen. Das erfordert neben der reibungslosen Zusammenarbeit der unterschiedlichen Maschinen eine Positionierungsgenauigkeit von 2mm. Zudem soll das System auch in Zukunft leicht an neue Routen, Maschinenstandorte oder bauliche Änderungen angepasst werden können. Realisiert hat Stäubli WFT das mit einer Flotte von mehreren Transportfahrzeugen (FTF), die auf zwei Stockwerke verteilt agieren. Das System ist flexibel erweiterbar.

Fahrerloser Schwertransport

Das Projekt war sehr anspruchsvoll und konnte dennoch erfolgreich umgesetzt werden. Die modularen FTF mit ihrer patentierten Antriebstechnik erfüllen alle spezifischen Anforderungen von Herma. So erfolgt z.B. die dynamische Steuerung der Fahrzeuge über einen Leitrechner, womit schnell und unkompliziert auf Veränderungen reagiert werden kann. Die omnidirektionalen Fahrzeuge fügen sich nahtlos in die örtlichen Gegebenheiten sowie die Infrastruktur ein und kommunizieren mit einer Vielzahl relevanter Schnittstellen – von der Fördertechnik bis zum Lagerverwaltungssystem. Jede Abgabe- und Aufnahmestation wird vollautomatisiert und präzise angefahren. Für Herma bedeutet all das kontinuierlichen und zuverlässigen Materialfluss im Dreischichtbetrieb.

Mehr Materialfluss, weniger Abriss

Aufgrund der FTS-Lösung von Stäubli WFT wurden die Ausfallzeiten deutlich reduziert und damit die Produktivität gesteigert. Das ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb das gesamte Projekt aus Sicht von Frank Baude, dem Logistikleiter bei Herma, erfolgreich war: „Neben dem kontinuierlichen Warenfluss und der damit einhergehenden Produktivitätssteigerung durch den fahrerlosen Transport, will ich die gute Zusammenarbeit hervorheben.“ Aufgrund des erfolgreichen Projektverlaufs denkt der Anwender aktuell darüber nach, auch im Outdoor-Bereich zwischen den einzelnen Gebäudeteilen auf vollautomatische Fahrzeuge von Stäubli WFT zu setzen. Die ersten Konzepte liegen hierzu bereits auf dem Tisch.

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