Systemlösung mit fünf Scara-Robotern

Systemlösung mit fünf Scara-Robotern

Montage im Fluss

Längentransfersysteme sind für die Montage und Prüfung von unterschiedlichen Produktgruppen geeignet, da sie platzsparend und modular aufgebaut sind. In einem Projekt von Fischer Sondermaschinenbau sollten nicht nur viele Einzelteile innerhalb kurzer Zeit montiert werden, anschließend sollte eine Prüfstation noch zu 100 Prozent prüfen und nach Fehlermerkmalen sortieren. Ein Längentransfersystem mit fünf Scara- Robotern konnte diesen Anforderungen gerecht werden.

Längentransfersysteme sind platzsparend, modular. Material und Prozess sind klar getrennt, sodass in jedem Segment eigenständige Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden können. (Bild: Fischer Sondermaschinenbau GmbH)

Längentransfersysteme sind platzsparend und modular. Material und Prozess sind klar getrennt, sodass in jedem Segment eigenständige Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden können. (Bild: Fischer Sondermaschinenbau GmbH)

In einem Projekt von Fischer Sondermaschinenbau ging es darum, elf Einzelteile innerhalb kurzer Zeit durchgängig zu montieren. Darüber hinaus sollte eine nachgelagerte Prüfstation das Produkt zu 100 Prozent prüfen und nach möglichen Fehlermerkmalen sortieren. Die montierten Teile sollten im Anschluss in unterschiedlichen Produktgruppen verarbeitet werden.

Fünf Robotersysteme des Typs Scara von Epson sind im Montagesystem verbaut, die die Einzelteile fügen und verrasten. (Bild: Fischer Sondermaschinenbau GmbH)

Fünf Robotersysteme des Typs Scara von Epson sind im Montagesystem verbaut, die die Einzelteile fügen und verrasten. (Bild: Fischer Sondermaschinenbau GmbH)

Längstransfersysteme versus Rundtransfersystem

Die hohe Fertigungstiefe sowie die Anforderungen an Fläche, Materialfluss und Zugänglichkeit sprachen für ein Längstransfersystem. Der Sondermaschinenbauer Fischer Innomation hatte bereits aus den Erfahrungen vergangener Jahre heraus ein eigenes Längstransfersystem entwickelt. Es zeichnet sich durch einen robusten Aufbau sowie eine hohe Flexibilität aus und kann individuell auf verschiedene Anforderungen konfiguriert und eingesetzt werden. Die Gründe, die für ein Längstransfersystem sprachen, lagen klar auf der Hand: Die Montagesysteme sind platzsparend und modular, können also prozessorientiert je nach Bedarf auf- oder umgestellt werden und lassen sich beliebig erweitern. Material und Prozess sind klar getrennt – in jedem Segment können eigenständige Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden. Darüber hinaus können einzelne Fertigungsschritte innerhalb eines Längstransfersystems flexibel aneinandergereiht werden und bieten so eine gute Flächennutzung. Auch in der Instandhaltung haben die Montagesysteme Vorteile: Wartungsmaßnahmen sind einfach durchzuführen, weil Anlagenbetreuer in jede Stelle des Montageprozesses eingreifen können, da alle Prozessschritte gut erreichbar sind.

Scara-Roboter im Montagesystem

Das Unternehmen startete mit der Planung und der Konzeption und baute die Anlage in den eigenen Räumen auf. Aufgrund des langen Lebenszyklus bot sich eine hochautomatisierte Systemlösung an, die von einer Person bedient werden kann. Die erste Inbetriebnahme verlief erfolgversprechend: „Die Anlage produziert kontinuierlich ohne Probleme“, stellt Andreas Gebele, Vertriebsmitarbeiter bei Fischer Innomation, fest. Der Automat montiert elf Einzelteile in 8s und fertigt ungefähr zwei Millionen Teile pro Jahr. Fünf Robotersysteme des Typs Scara von Epson sind im Montagesystem verbaut, die die Einzelteile fügen und verrasten. Fett wird automatisch dosiert und appliziert. Die O-Ring-Montage erfolgt ebenfalls automatisiert wie auch das Schrauben. Die Autonomie der Anlage beträgt 4,5h. In der Anlage findet eine vollständige Prozessüberwachung der einzelnen Montageschritte statt. Diese werden über unterschiedliche Sensorik und drei integrierte Bildverarbeitungssysteme überwacht. Die Ergebnisse werden gespeichert und über eine Schnittstelle an ein Leitrechnersystem übertragen. Zusätzliche Add-Ins wie z.B.Verschleißzähler überwachen die Funktion der Anlage. Um im Falle eines Falles schnell reagieren zu können, wurde ein Fernwartungssystem integriert.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

fischerwerke GmbH & Co. KG
www.fischer.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.