Openhouse bei Fanuc in Neuhausen

Openhouse bei Fanuc in Neuhausen

Showroom neu eröffnet

Anlässlich der Eröffnung des neugestalteten Showrooms in Neuhausen auf den Fildern hatte Fanuc zum Tag der offenen Tür eingeladen. Die zahlreichen Gäste erwartete ein spannendes Ausstellungs- und Vortragsprogramm – rund um Neuheiten und Trends in der Robotik.

Fanuc hat seinen Showroom am deutschen Stammsitz in Neuhausen auf den Fildern komplett neu gestaltet. (Bild: FANUC Europe GmbH)

Fanuc hat seinen Showroom am deutschen Stammsitz in Neuhausen auf den Fildern komplett neu gestaltet. (Bild: Fanuc Europe GmbH)

So ging es beim Fanuc Open House 2018 inter anderem. um moderne Vision-Lösungen, die seit letztem Jahr neu erhältlichen Scara- und MRK-Modelle von Fanuc, die Monitoring-Plattform ZDT oder die Integration von Robotern und CNC-Maschinen. Ergänzt wurde die Veranstaltung nicht nur durch eigene Applikationen, auch viele Integratoren und Systemhäuser zeigten Lösungen zu den genannten Trends.

2018 hat Fanuc erstmals wieder eigene Scara-Roboter vorgestellt: die Modelle SR-3iA und SR-6iA. (Bild: Fanuc Europe GmbH)

2018 hat Fanuc erstmals wieder eigene Scara-Roboter vorgestellt: die Modelle SR-3iA und SR-6iA. (Bild: Fanuc Europe GmbH)

Pionier der Robot Vision

Auf diesem Gebiet der Bildverarbeitung hat Fanuc mehr als 30 Jahre Erfahrung, denn bereits 1984 brachte das Unternehmen eine erste – damals noch PC-basierte – Lösung für Robot Vision auf den Markt. 2006 wurde mit iRVision ein erstes integriertes System vorgestellt. Die Veranstaltung ging sowohl mit Vorträgen als auch verschiedenen Exponaten auf die heute erhältlichen Varianten der Fanuc-Vision-Systeme und deren Anwendungsgebiete ein. Ein Fokus lag dabei auf dem neuen 3DV-Sensor und dessen Vorteilen in der Praxis. Heute findet Vision bei Fanuc vollständig in die Robotersteuerung integriert statt, inklusive der Bildauswertung. Die Montage der Kameras ist dabei statisch oder auch auf dem Roboterarm möglich. Angeboten werden Auflösungen bis 1280×1024 Pixel und in Farbe. Bis zu sieben Kameras (auch GigE) lassen sich pro Controller anbinden, jeweils nur über ein Koax-Kabel. Bildverarbeitungs-Offset-Informationen können an mehrere Roboter verteilt werden. Die Vision-Lösungen bieten weltweite Spezifikationen und auch eine Nachrüstung ist ohne großen Mehraufwand möglich. Das neue kompakte 3DV-Modell in Schutzart IP67 nutzt das Stereo-Vision-Verfahren und setzt auf dem 3D-Area-Sensor auf. Im Gegensatz zu diesem lässt er sich auch robotermontiert einsetzen: Er ist laut Anbieter für viele unterschiedliche und auch für schwierige Oberflächen ausgelegt und bietet dabei eine schnelle Bildaufnahme von rund 300ns. Anwendungsbereiche finden sich in der Montage, Maschinenbestückung, Logistik, beim Bin Picking oder in der Qualitätskontrolle. Apropos Bin Picking: Für den Griff in die Kiste hat Fanuc eine eigene Software-Plattform im Portfolio.

Im Showroom präsentierten auch verschiedene Systempartner des Roboterherstellers ihre Anlagen. (Bild: Fanuc Europe GmbH)

Im Showroom präsentierten auch verschiedene Systempartner des Roboterherstellers ihre Anlagen. (Bild: Fanuc Europe GmbH)

Neue Scara- und MRK-Modelle

Auch die jüngsten Robotermodelle von Fanuc gab es auf der Veranstaltung zu sehen. Dazu gehören z.B. zwei Scara-Modelle, die 2018 vorgestellt wurden. Seit dem Schwerlast-Scara A-520 aus den 2000er-Jahren sind SR-3iA und SR-6iA die ersten beiden solchen Kinematiken im Fanuc-Portfolio. Sie bieten dem Anwender eine Traglast bis 3 bzw. 6kg, bei einer Reichweite von 400/650mm und Zykluszeiten von 0,33 bzw. 0,29s. Darüber hinaus haben sie den kleinsten Footprint im Fanuc-Portfolio, benötigen keinen eigenen Handflansch und bringen eine hohle Welle zur Leitungsdurchführung mit. Die Montage einer Kamera oder eines Kraft/Momenten-Sensors ist ebenfalls möglich. Den dazu gehörigen Controller 30iB Compact Plus preist der Anbieter als kleinste Fanuc-Steuerung aller Zeiten an. Er steuert vier Achsen an, ist global einsetzbar und verfügt über eine Vielzahl an Schnittstellen. Die Scaras lassen sich mit der Software iRProgrammer programmieren, ausschließlich im Automatikmodus, aber dafür über eine rein Web-basierte Anwendung auch per Tablet oder PC. Auch die MRK-Familie von Fanuc hat kürzlich Zuwachs bekommen. Das Modell CR-15iA auf Basis der M-10iD-Kinematik mit 15kg Traglast und 1441mm Reichweite soll die Lücke zwischen den bestehenden grünen Robotern schließen.

Plattform für Predictive Maintenance

Weil Produktionssysteme immer größer sowie komplexer werden und Roboter oftmals in Schlüsselpositionen verbaut sind, ist es Fanuc ein großes Anliegen, ungeplante Ausfallzeiten zu reduzieren. Dazu hat das Unternehmen die Plattform ZDT (Zero Down Time) entwickelt, deren Web-Oberfläche auf jedem beliebigen Gerät läuft. Sie wertet verschiedene Datenquellen aus und schickt regelmäßige Benachrichtigungen über den Zustand oder die Produktivität der angebundenen Roboter sowie Störungen. Dazu gehören:

  • • Prozessdaten wie Schweißströme, Laufzeiten, Stromverbrauch
  • • Systeminformationen wie CPU-Daten oder Speicherüberwachung
  • • Wartungsdaten und die Übersicht aller Wartungsarbeiten
  • • mechanische Daten für Zustandsbeobachtung und Predictive Maintenance

Integration in die Maschine

Ein weiteres Thema auf der Fanuc-Veranstaltung war die Einbindung von Robotern in die Maschinensteuerung. Dafür hatte der Hersteller bisher das CNC Robot Interface im Angebot – hier gab es im Rahmen der Partnerausstellung auch eine Applikation von Häberle zu sehen, in der man den Roboter über das Maschinen-Panel ansteuern und bewegen kann. Diese Lösung soll es auch weiterhin geben, darauf aufbauend wird jetzt aber das neue Konzept QSSR präsentiert. Es ermöglicht die Einbindung von Robotern in die Fanuc-CNC-Steuerung und eine unkomplizierte Inbetriebnahme über das Maschinen-HMI mit fertigen Masken, SPS-Templates oder Funktionsblöcken. So kann QSSR die Inbetriebnahmezeit der WZM-Automation verkürzen und flexibler machen. Auch eine Kollisionsüberwachung zwischen Maschine und Roboter sowie synchrone Bewegungsabläufe sind möglich. Das System soll im ersten Schritt für die Maschinentypen Robodrill, Robocut und Roboshot verfügbar sein – sowohl in Kombination mit den gelben Standardrobotern als auch mit den grünen kollaborativen Kinematiken von Fanuc. QSSR ist in Japan bereits erhältlich, der Launch auf den europäischen Markt ist für 2019 vorgesehen. (mby)

FANUC Europe GmbH
www.fanuc.eu

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