Neuer Prüfstand für Robotikgetriebe

Unabhängige Tests

Castrol hat jetzt einen eigenen Prüfstand für Roboterschmierstoffe. Hier lassen sich Getriebeöle und -fließfette bei unterschiedlichen Temperaturen im Realszenario testen. Die Erkenntnisse fließen dann direkt in die Weiterentwicklung der Schmierstoffe ein.
Der neue Robotikgetriebe-Prüfstand von Castrol dient der Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Schmierstoffe.
Der neue Robotikgetriebe-Prüfstand von Castrol dient der Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Schmierstoffe.Bild: Castrol Germany GmbH

Seit September letzten Jahres ist er in Betrieb: der neue Robotikgetriebe-Prüfstand bei Castrol. Hier können Schmierstoffe für Robotergetriebe, egal ob Zykloid-, Planeten- oder Wellgetriebe, bei unterschiedlichen Temperaturen getestet werden. Ziel ist es, Informationen zu gewinnen, die sich für die Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Schmierstoffe nutzen lassen. Castrol kann mit einem solchen Prüfstand gezielt die hohen Belastungen, die bei den schnellen und dauerhaften Bewegungen von Roboterachsen entstehen, abbilden. Der eigene Getriebeprüfstand verleiht Castrol zudem eine gewisse Unabhängigkeit von Roboter- und Getriebeherstellern, da die entscheidende Prüfphase nicht mehr vor Ort bei den Roboter- und Getriebeherstellern durchlaufen werden muss.

Mithilfe der Prüfstation erfolgt darüber hinaus ein Wissensaufbau über das Verhalten, die Wirkungsgrade und die Lebensdauer der getesteten Schmierstoffe in einer lebensechten Situation. Die Testsituationen orientieren sich dabei an realen Roboteranwendungen. Um dies zu erreichen, wurde die Teststation mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, weitaus mehr als bei anderen Teststationen des Unternehmens.

Hohe Belastungen und repetitive Bewegungen

Die Herausforderungen bei der Entwicklung von Schmierstoffen für Roboter liegen vor allem in den hohen Belastungen durch die schnellen repetitiven Bewegungen, denen die Getriebe und damit die Schmierstoffe ausgesetzt sind. Denn es muss gewährleistet sein, dass die Formulierung trotz dieser Belastungen stabil ist, damit die Getriebe spielfrei bleiben. Die Spieländerung darf über einen langen Zeitraum nur 0,1° betragen.

Außerdem müssen Wechselwirkungen mit Lackierungen, Elastomeren und dem Korrosionsschutz von Getrieben verhindert werden. Eine große Herausforderung ist auch die Reduzierung von Leckage. Hier gilt es, das richtige Gleichgewicht zwischen Schmier- und Dichtwerkstoffen zu erreichen. So lassen sich auch der Verschleißschutz erhöhen und ein gleichbleibendes Reibungsniveau erreichen.

Langlebige Dichtungen und Getriebe

Castrol produziert mit den Castrol-Robotic-Solutions-Produkten spezielle Schmierstoffe, die auf die Anforderungen von Roboteranwendungen zugeschnitten sind. Das Besondere an den Castrol-Robotic-Solutions-Produkten ist, dass sich durch deren Einsatz die Langlebigkeit der Dichtungen und Getriebe erhöhen lässt. Die Robotic-Solutions-Produkte sind für alle Robotertypen freigegeben. Nur im Bereich Lebensmittel und pharmazeutische Industrie kommen besondere Schmierstoffe zum Einsatz, die physiologisch unbedenklich sind und über eine spezielle Lebensmittelregistrierung der National Sanitation Foundation verfügen.

Im Programm hat Castrol dabei sowohl Fließfette als auch Öle, da die unterschiedlichen Märkte verschiedene Vorlieben haben. So setzen asiatische Roboterhersteller auf Fließfette, während europäische und nordamerikanische Roboterhersteller Öle aufgrund ihrer besseren Fließeigenschaften und besseren Kühlwirkung bevorzugen.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.

Bild: DM-Drogerie Markt
Bild: DM-Drogerie Markt
Kommissionierung von Versandpaletten

Kommissionierung von Versandpaletten

Im Verteilzentrum der Drogeriekette DM in Wustermark bei Berlin sind insgesamt 19 Kuka-Roboter im Einsatz. Sie palettieren, depalettieren und positionieren die Waren vor, die dann vom Verteilzentrum aus ihren Weg in die DM-Filialen finden. Die automatisierten Intralogistiklösungen dort kommen von Swisslog. Das neuartige daran: Um alle Filialen flexibel und individuell mit Waren zu versorgen, kommt ein digitaler Zwilling der Filiale zum Einsatz.