Wenn der Roboter mit der CNC

Steuerungsintegration vereinfacht Automatisierung

Wenn der Roboter mit der CNC

Die Softwarelösung Direct-Robot-Control (DRC) von Mitsubishi Electric soll die Automatisierung von Werkzeugmaschinen deutlich einfacher machen: Via Plug&Play kann der Roboter mit der Werkzeugmaschinensteuerung verbunden und dort über G-Code programmiert werden.

Mit DRC lässt sich der Roboter per G-Code oder SPS-Signal steuern - ohne dass zusätzliche Programmierkenntnisse erforderlich sind. (Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.)

Mit DRC lässt sich der Roboter per G-Code oder SPS-Signal steuern – ohne dass zusätzliche Programmierkenntnisse erforderlich sind. (Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.)

Voraussetzungen für die Integration sind, dass die Steuerung aus der CNC-Serie M8 von Mitsubishi Electric das neue DRC-Feature installiert hat und das System die Eckdaten des Roboters kennt. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann der Roboter unkompliziert via Ethernet an der Werkzeugmaschine in Betrieb genommen werden. So entsteht auch die Möglichkeit, den Roboter an verschiedenen Werkzeugmaschinen einzusetzen – je nach Bedarf und Größe mobil verschiebbar oder fest installiert im Zentrum einer Fertigungsinsel.

Bedienung über G-Code und Touch

Mit Direct Robot Control lässt sich der Roboter über G-Code steuern. Dadurch entfällt das Starten des Programms via SPS oder auch die Bedienung per Teaching-Box und Smart Panel. Die neue Funktion bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, die vorher nicht möglich waren. So können etwa Funktionen, die aus der CNC-Technik bekannt sind, jetzt auch auf den Roboter übertragen werden. Das Steuern der Kinematik via DRC ist laut Anbieter ganz einfach: Über die integrierte Roboter-HMI auf der CNC lassen sich die Roboter im JOG-Modus verfahren. Ohne zusätzliche Programmierkenntnisse lässt sich der Roboter per G-Code oder SPS-Signal steuern. Dabei werden sowohl der Roboter als auch der CNC-Status überwacht. Die Synchronisierung der Bewegung von Roboter und CNC-Maschine erfolgt durch DRC mit wenigen Finger-Tipps des Anwenders. Auch der Wechsel zwischen Roboter- und CNC-Steuerung erfolgt mit dem 1-Touch-Feature sehr zügig. Bei der Verbesserung der Abläufe helfen weitere Funktionen von Mitsubishi Electric wie Prozess- und Operationshistorien oder Fehler-Logs. Je nach Auftragslage ermöglicht DRC dem Anwender sehr flexibel mit der Roboterautomation interagieren zu können.

Roboterintegration einfach gemacht

Um eine möglichst flexible Produktion auch bei immer schnelleren Taktzeiten sicherzustellen, bietet Mitsubishi Electric mit der aktuellen M8-CNC auch in Kooperation mit Kuka eine integrierte Lösung für die Robotik an. Automatisierte Fertigungen mit Industrierobotern sind zwar gefragt wie nie, allerdings ist der Integrationsaufwand für derartige Lösungen oft ziemlich hoch. Die integrierte Robotersteuerung soll nicht nur die Inbetriebnahme beschleunigen, sondern gleichzeitig auch den Schulungs- und Fachkräftebedarf reduzieren. Mit bereits vorhandenen G-Code- oder SPS-Kenntnissen können Be- und Entladevorgänge automatisiert werden – ohne externe Experten. Die verschiedenen einsetzbaren Robotertypen bestehen aus ganzen Serien, die ein Traglastspektrum von 3 bis 1.300kg abdecken. Auch Arbeitsschritte wie das Entgraten oder Messen von Werkstücken können übernommen werden.

Zwei in eins: das Koordinatensystem

Die Bedienung des Mitsubishi-Electric- oder Kuka-Roboters erfolgt über die HMI der M8-Serie. Besonders angenehm gestaltet sie sich über den optionalen 19″-Touchscreen. Als bequeme und akkurate Vorgehensweise kann jetzt auch direkt auf das Koordinatensystem der Werkzeugmaschinenachsen zugegriffen werden. Auch Werkstückkoordinaten können ohne Übergabe an ein weiteres System verwendet werden. Selbst das Anfahren von Zielpunkten der Teaching Methode ist weiterhin möglich. Das soll die Programmierzeiten reduzieren, die Sicherheit steigern und kürzere Zykluszeiten ermöglichen.

Mitsubishi Electric Europe B.V.
de.mitsubishielectric.com/de/index.page

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Zugang im sicheren Fokus

Zugang im sicheren Fokus

In Produktionsumgebungen geben trennende Schutzeinrichtungen dem Menschen das Signal, dass sich hinter der Schutztür ein hochsensibler Bereich befindet und daher Vorsicht geboten ist. Hier erhalten Mitarbeiter über ein HMI oder einen Schlüssel, z.B. von Pilz, Zugang zum Prozess hinter dem Schutzzaun. Aber was, wenn die Person dafür nicht qualifiziert bzw. autorisiert wäre und sich oder andere Menschen in Gefahr bringen würde?

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.