Embedded-KI für Roboter

Wie Predictive Maintenance Roboterarme ausfallsicher macht

Bei einem angenommenen Maschinenstundensatz von 2.500 Euro wird der Ausfall eines Industrieroboters schnell kostspielig. Ein Ausfall führt nicht nur zum Produktionsstillstand, sondern hat auch massive Auswirkungen auf die Lagerhaltungskosten, da viele kritische Ersatzteilkomponenten ständig vorgehalten werden müssen. Deshalb gilt es, technisch bedingte Betriebsunterbrechungen zuverlässig zu vermeiden - egal, ob nur ein Roboterarm oder eine Vielzahl zum Einsatz kommen.

Mit Embedded-KI für Roboter ist nicht nur der aktuelle Abnutzungsgrad erkennbar, es werden auch präzise Vorhersagen zur Lebensdauer eines Bauteils oder auch der gesamten Maschine möglich. Embedded-KI bietet gegenüber der bei Edge-Lösungen eingesetzten Algorithmik den Vorteil, dass sich auch komplexe und sonst unvorhersehbare Ereignisse als Anomalie erkannen und entsprechende Aktionen auslösen lassen. So können beispielsweise untypische Vibrationsmuster einen Getriebeschaden ankündigen.

„Embedded-KI hat jedoch nicht nur den Vorteil der tieferen Datenauswertung, sondern auf Grund des geringen Ressourcenbedarfs auch deutliche Kostenvorteile,“ fügt der Aitad-Gründer hinzu. Es gibt also deutlich mehr Leistung für weniger Geld.“ Präzise Vorhersagen zu einem bevorstehenden Ausfall machen den Service flexibler, schneller und kostengünstiger. An die Stelle von Wartungsintervallen tritt eine effiziente Servicestrategie.

Kunden-spezifische Entwicklung

Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Sensoren werden als Embedded-KI-Systemkomponenten kundenspezifisch konzipiert. Dabei geht es immer um den konkreten Use Case, für den die KI und die Sensorplatine entwickelt und später in Serie gefertigt werden. Die Systemkomponenten sind so gestaltet, dass sie die Konnektivität mit dem jeweils verwendeten Kommunikationsprotokoll herstellen. Neben der KI- und Elektronikentwicklung wird auch der jeweils passende Bauraum gesucht, in dem sich die Sensoren möglichst gut platzieren lassen. Gegenüber marktüblichen KI-Baukasten-Systemen sind derartige Systeme deutlich flexibler an die Robotereigenschaften anpassbar. Mit deren Hilfe können beispielsweise Antriebe, Gelenke, Getriebe, Lager oder auch Hydraulikantreibe der Robotorarme mittels Vibration, Ultraschall oder Laser überwacht werden. Laser eignen sich auch dann, wenn die Anbringung des Sensors nur außerhalb des Geräts möglich ist. Komplexe Use Cases können den Einsatz mehrerer Sensoren erforderlich machen.

Funktionalität verbessern

Embedded-KI bietet noch weitere Einsatzmöglichkeiten in der Robotik: Mit Hilfe von Gesten- oder Sprachsteuerung ist die Kollaboration verbesserbar. Lösungen zur Personenerkennung sorgen für mehr Sicherheit ohne Datenschutzthemen zu tangieren, da ja keine Sensordaten übertragen werden. Selbst Aktuatoren und Werkzeuge lassen sich mittels Embedded-KI verbessern. So können Greifer mit Drucksensoren in Echtzeit Rückmeldung geben, ob ein Gegenstand richtig gefasst wurde.

„Wir sind als branchenübergreifender Anbieter auf individuelle Embedded-KI-Lösungen spezialisiert“, betont Gromov. In einem interdisziplinären Team entwickelt Aitad KI-Modelle und Elektronikbauteile, die für mehr Ausfallsicherheit sorgen – mit Fokus auf Predictive Maintenance, User Interaction und funktionale Erweiterungen.

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