Alle Achsen aus einer Hand
Alle Achsen aus einer Hand – damit beginnt für Roboterhersteller eine neue Ära. Die Vorteile liegen auf der Hand: ein Ansprechpartner für alle Getriebe, sämtliche Spezialisten an einem Tisch, kurze Wege, schnellere Entwicklungszyklen. Hinzu kommt, dass sich Nabtesco mit seinem Partner nicht auf Getriebe beschränkt, sondern den bereits eingeschlagenen Weg in Richtung mechatronischer Gesamtsysteme weiter ausbauen wird. Die dafür notwendigen Steuerungs- und Regelungsalgorithmen kommen von Adcos, einem Tochterunternehmen von Ovalo. „Durch die Abstimmung von Getriebe und Motor sowie die Reduzierung von Schnittstellen lassen sich Roboterarme kompakter und kosteneffizienter bauen“, so Obladen. Weiteres Plus: weniger Stress und Aufwand mit dem Lieferantenmanagement. Statt einzelner Zulieferer für Getriebe, Motor und Sensoren hat ein einziges Unternehmen die Verantwortung als Systemlieferant inne. Gerade im Fall von Gewährleistung und Qualitätsproblemen ist das von entscheidender Bedeutung.
Funktionsweise von Wellgetrieben
Wellgetriebe stammen ursprünglich aus der Luft- und Raumfahrt und bestehen aus drei Elementen: dem Hohlrad (ein zylindrischer Ring mit Innenverzahnung), dem Flextopf (eine zylindrische, verformbare Stahlbüchse mit Außenverzahnung) sowie dem Wellengenerator (eine elliptische Stahlscheibe mit zentrischer Nabe und elliptisch verformbarem Spezialkugellager). Der elliptische Wellengenerator verformt über das Kugellager den Flextopf. Der Flextopf befindet sich in den gegenüberliegenden Bereichen der großen Ellipsenachse mit dem innenverzahnten Hohlrad im Eingriff. Durch die Drehbewegung des Wellengenerators verlagert sich die große Ellipsenachse und damit auch der Eingriffsbereich der Zähne. Da der Flextopf zwei Zähne weniger als das Hohlrad besitzt, vollzieht sich nach einer halben Umdrehung des Wellengenerators eine Relativbewegung zwischen Flextopf und Hohlrad um einen Zahn und nach einer ganzen Umdrehung um zwei Zähne.