Auch in Deutschland schwinden landwirtschaftlich genutzte Flächen, mehrheitlich zugunsten von Bau- und Verkehrsland und der Gewinnung von alternativer Energie. Wobei – im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wie Italien, Griechenland, Schweden oder Norwegen werden hierzulande laut Statistik immerhin noch 48 Prozent der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt, 16,7 Millionen Hektar, knapp zwölf Millionen davon als Ackerland. Und genau um die geht es.
Mehr Ertrag von weniger Fläche? Die Intensivierung der Landwirtschaft beschäftigt Landwirte, Agraringenieure und Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Dabei ist ihnen offenbar wenig anderes eingefallen als noch mehr Dünger, noch mehr Pflanzenschutzmittel, noch mehr Insektizide. Halt, doch: gentechnisch verändertes Saatgut. Monsanto – pardon, die Bayer AG – lässt grüßen. Alles bäh, wie man mittlerweile weiß. Denn all die Chemikalien, die auf Feldern, Wiesen und Weiden verteilt werden, gelangen langsam aber sicher ins Grundwasser. Und von dort wiederum nehmen wir sie auf die eine oder andere Weise wieder zu uns.
Insofern ist es nur logisch, dass sich andere kluge Menschen Gedanken gemacht haben, wie man ohne chemische Keulen Ernteerträge steigern kann. Das Zauberwort heißt: Robotik. Roboter für die Landwirtschaft sehen völlig anders aus als die gewohnten Sechsachser, Scaras oder Deltas. Sie sind mobil, rumpeln also nach einem vorgegebenen Plan selbständig über Ackerfurchen und Grasnaben, begutachten mit Bildverarbeitungssystemen den Zustand des Erntegutes, die Ausbreitung von Unkräutern oder möglichen Schädlingsbefall und zeigen via Internet den Landwirten gezielt Handlungsbedarfe an. Fortgeschrittenere Roboter können sogar säen und jäten.
Im Internet sind viele Projekte nachzuverfolgen und es wäre schön, wenn sich der eine oder andere Roboterbauer daran beteiligen würde. Dabei kommt mir ein Ausspruch meiner Großmutter väterlicherseits in den Sinn. Ich war wohl vierzehn Jahre alt und wir haben über krisensichere Berufe für mich gesprochen, als sie sagte: „Gestorben wird immer, gegessen und getrunken aber auch. Und das sollte nie etwas Schlechtes sein.“ (mli)