Arbeiten Hand in Hand

Arbeiten Hand in Hand

Die Ford-Fiesta-Fertigung in Köln setzt auf Leichtbauroboter mit moderner Sensorik. Die kollaborierenden Roboter sind komplett in die Montagelinie eingebunden und übernehmen beim Einbau der Stoßdämpfer die Überkopfarbeit. Das sorgt für mehr Ergonomie und entlastet die Mitarbeiter.

Bei der Montage von Stoßdämpfern werden die Ford-Mitarbeiter in Köln jetzt von kollaborierenden Robotern unterstützt. (Bild: Ford-Werke GmbH)

Bei der Montage von Stoßdämpfern werden die Ford-Mitarbeiter in Köln jetzt von kollaborierenden Robotern unterstützt. (Bild: Ford-Werke GmbH)

Das Kölner Ford-Werk nutzt kollaborierende Leichtbauroboter, die im Sinne von Industrie 4.0 eine direkte Erleichterung für die Mitarbeiter darstellen. Das neue System ist komplett in die Montagelinie der Ford-Fiesta-Produktion eingebunden und nach Angaben des Autobauers industrieweit eines der ersten seiner Art. Die Roboter unterstützen die Mitarbeiter im Bereich der Stoßdämpfer-Montage. Bisher mussten sie an ihrer Station Handgriffe über Kopf ausführen. „Schwierig dabei war nicht nur das Arbeiten über Kopf. Gleichzeitig hatten die Mitarbeiter auch ein luftbetriebenes Schraubwerkzeug und den Stoßdämpfer in der Hand, die durch ihr Gewicht noch zusätzlich belastet haben“, erklärt René Zimmermann, Leiter Fabrikations- und Werktechnik bei Ford in der Kölner Endmontage. „Beides fällt durch das neue System nun weg und ist damit aus ergonomischer Sicht ein deutlicher Fortschritt für die Mitarbeiter.“

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

Die kollaborierenden Leichtbauroboter verfügen über moderne Sensorik und keinerlei Kanten. Ein leichtes Berühren durch den Mitarbeiter genügt und der Roboterarm weicht zurück. Daher ist im Gegensatz zu bisherigen automatisierten Systemen weder ein Schutzgitter, noch zusätzliche Sicherheitsbekleidung notwendig. Die Zusammenarbeit von Mensch mit Maschine gestaltet sich wie folgt: Der Mitarbeiter an der Station platziert die Schauben und den Stoßdämpfer im neuen System und gibt dem Roboter mittels Berührung einen Impuls. Anschließend weicht der Roboterarm zunächst ein wenig zurück und überprüft mit Hilfe einer eingebauten Kamera die Richtigkeit der Position des Stoßdämpfers. Befindet sich das nahende Fahrzeug an der richtigen Stelle, fährt der Roboter automatisch in Richtung des Radhauses der Karosserie. Dort kontrolliert der Mitarbeiter noch einmal die Position, geführt über einen Haltegriff am Roboter, und gibt das Signal zum Schrauben. „Insgesamt verfügt die Ford-Endmontage aktuell über vier dieser Leichtbauroboter“, so Zimmermann. „Die bisherigen Rückmeldungen der Mitarbeiter an den Arbeitsstationen sind sehr positiv. Danach hat sich ihre körperliche Belastung merklich reduziert.“ Aktuell prüft Ford weitere Möglichkeiten für einen Einsatz von kollaborierenden Systemen. Ausschlaggebend sei dabei, dass nicht nur die Effizienz, sondern auch Ergonomie und Arbeitsabläufe verbessert werden. n

Ford-Werke GmbH
www.ford.de

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