Software Framework für perzeptionsgesteuerte Robotik

Software Framework für perzeptionsgesteuerte Robotik

Zentrale Intelligenz aus der Cloud

Mobile Roboter der neuen Generation sind nicht mehr deterministisch, sondern perzeptionsgesteuert. Daher braucht es neue Ansätze, wie Roboter programmiert, gesteuert und vernetzt werden können. Ein Software Framework kann hierfür als übergeordnetes Betriebssystem für Flottenmanagement, Programmierung und Fernwartung als cloud-basierte Datenbank und Kommandozentrale fungieren.

Das Advanced Cooperative Robot Operating System (Acros) ist ein von Magazino entwickeltes System für perzeptionsgesteuerte Robotik. (Bild: Magazino GmbH)

Das Advanced Cooperative Robot Operating System (Acros) ist ein von Magazino entwickeltes System für perzeptionsgesteuerte Robotik. (Bild: Magazino GmbH)

Früher waren Roboter sehr deterministisch. Durch Zäune und Lichtschranken mussten Roboter und Menschen getrennt arbeiten, da die Roboter keine Wahrnehmung ihrer Umgebung hatten. Durch den Einsatz von Sensoren und Kameratechnik können Roboter einer neuen Generation mittlerweile aber immer besser verstehen, was sich in ihrer Umgebung abspielt. Gleichzeitig wird die Umwelt für Roboter komplizierter, wenn sie mit dem Menschen im selben Bereich arbeiten müssen. Bestehende Programmier-Tools und Lösungen wie SPS-Steuerungen skalieren für diese Bedürfnisse aber nicht mehr. Daher braucht es neue Ansätze, wie Roboter programmiert, gesteuert und vernetzt werden können. Denn diese Roboter sind nicht länger deterministisch, sondern perzeptions-, also wahrnehmungsgesteuert. Die Basis dafür bildet das Framework Acros (Advanced Cooperative Robot Operating System), das in den Robotern von Magazino zum Einsatz kommt und das Gehirn der Robotermodelle Toru, Soto und Kado bildet.

Deep-Learning mit Cloud-Daten

Bisher wurden Roboter von ihren Herstellern individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen mit eigener Software programmiert. Mit Acros ist es nun möglich, unterschiedliche Arten von Robotern schnell und unkompliziert mit einem übergreifenden Betriebssystem zu programmieren. Roboter als Hardware werden somit austauschbar – die Intelligenz liegt vielmehr im Software Framework. Je mehr Roboter weltweit mit dem System arbeiten, desto mehr Erkenntnisse und Daten kommen in die Cloud. Über Deep-Learning lernen die Roboter voneinander. Das System soll so zu einer weltweit genutzten Plattform werden, auf der Entwickler eigene Apps und Schnittstellen einbringen können.

Einsatzgebiet Intralogistik

Das System kommt überall dort zum Einsatz, wo Roboter in einer gemeinsamen Umgebung mit Menschen arbeiten. Erste Einsatzgebiete sollen die Intralogistikprozesse in Versandlagern und produzierenden Betrieben sein. Acros ist bereits heute bei mobilen Kommissionierrobotern sowie bei stationären Pick&Place-Stationen im Einsatz, letzteres sogar auf Hardware von Fremdherstellern. Für die verschiedenen Anwendungen können, je nach Problemstellung, auch einzelne Module verwendet werden.

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