Zukunftsthema 5G

Zukunftsthema 5G

Schnelles und mobiles Internet der neuesten Generation scheint die Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des industriellen IoTs zu sein. Auch für eine Echtzeitsteuerung von Industrierobotern aus der Cloud könnte 5G die nötige Datenleistung liefern. Doch bisher ist das noch Zukunftsmusik.

Bild: TeDo Verlag GmbH

Sowohl auf dem Mobile World Congress in Barcelona als auch auf der Hannover Messe war 5G ein großes Thema. Die nächste Mobilfunkgeneration verspricht Geschwindigkeiten, die kabelgebundener Breitbandkonnektivität entsprechen. Neben den offensichtlichen Vorteilen für mobile Nutzer sollen die schnelle Konnektivität und erhöhte Verfügbarkeit auch dem IoT zugutekommen. Doch beim industriellen Internet der Dinge geht es nicht nur um Übertragungsbandbreite. Zudem bleibt fraglich, ob sich eine flächendeckende Abdeckung in naher Zukunft überhaupt erreichen lässt.

Auch für die Trendumfrage in dieser Ausgabe zum Thema Roboter in IoT und Cloud spielt die Frage nach der Nutzbarkeit von 5G eine Rolle. Um Roboter für taktsynchrone Prozesse sicher einzusetzen, ist Echtzeitfähigkeit eine Voraussetzung. Soll ein Roboter in einer vernetzten Fabrik nun über die Cloud gesteuert werden, könnte sich als problematisch erweisen, dass die Server sich nicht in geografischer Nähe befinden. Hier könnte 5G die benötigte Datenleistung und Latenz für eine Echtzeitsteuerung bieten. Doch vorerst werden KI-Prozesse, die in der Cloud verarbeitet werden, wohl hauptsächlich zur Taktzeitverbesserung und Nachjustierung der Roboterprogramme genutzt und nicht zur gesamten Steuerung der Anlagen (siehe hierzu die aktuelle Trendumfrage ab S. 34).

Weniger einem Zukunftsthema, sondern einem konkreten Modell für Roboterwerkzeuge wie Greifer oder Schraubsysteme hat sich die Initiative End-of-Arm-Tools verschrieben. Für das Internet der Dinge benötigt man eine Beschreibung der Dinge und ihrer Fähigkeiten. Der VDMA hat dies erkannt und will mit dem OPC-UA-Informationsmodell auch ein Abbild des gesamten Einsatzszenarios eines Industrieroboters schaffen. Anwendern soll damit schnellere Inbetriebnahme, verbesserte Wartung und höhere Verfügbarkeit der Komponenten ermöglicht werden. Der Schwerpunkt zum Thema Greifsysteme für Roboter (ab S. 41) hat noch Weiteres zu bieten. Neben den Kriterien für die Auswahl des richtigen Greifers, stellt er die Greifsysteme für die neue e-Series von Universal Robots vor sowie eine fertige Plug-in-Lösung für die Integration des Greifmoduls in die Robotersteuerung.

Eine spannende Lektüre wünscht

 

Frauke Itzerott,
Redaktion ROBOTIK UND PRODUKTION

TeDo Verlag GmbH
robotik-produktion.de

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