IFR: World Robotics Report 2017

IFR: World Robotics Report 2017

Zahlen und Trends

Auf der Pressekonferenz der International Federation of Robotics (IFR) am 27. September im Frankfurter Presseclub stellte Präsident und CEO Joe Gemma den World Robotics Report Industrieroboter für 2017 vor. Steven J. Wyatt, Group Vice President and Head of Marketing & Sales Robotics bei ABB, berichtete im Anschluss von den neusten Trends und Veränderungen in Robotik und Fertigung.

Laut World Robotics Report 2017 werden bis 2020 mehr als 1,7Mio. neue Industrieroboter in den Fabriken der Welt installiert. (Bild: IFR International Federation of Robotics)

Der World Robotics Report 2017 kommt vor allem zu einem Ergebnis: Bis 2020 werden mehr als 1,7Mio. neue Industrieroboter in den Fabriken der Welt installiert. Die Robotikbranche in Asien verzeichnet dabei aktuell das stärkste Wachstum – angeführt von China.

Zahlen und Fakten

Im laufenden Jahr werden die Roboterinstallationen in der Region Asien und Australien voraussichtlich um 21 Prozent steigen, in Nord- und Südamerika um 16 und in Europa um acht Prozent. Laut IFR ist dieser Roboter-Boom eine Reaktion auf beschleunigte Konjunkturzyklen. Prognosen des World Robotics Reports 2017 sehen bis 2020 eine Vergrößerung des weltweiten Bestands an Industrierobotern von rund 1,8Mio. Einheiten (2016) auf 3,05Mio. Einheiten voraus. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate beträgt dabei 14 Prozent. Der operative Roboterbestand in Asien und Australien wird im Jahr 2017 voraussichtlich um 16, in Amerika um neun und in Europa um sieben Prozent steigen. In China sind seit 2016 die meisten Industrieroboter im Einsatz. Im Jahr 2020 werden es rund 950.300 Einheiten sein, deutlich mehr als in Europa mit 611.700 Einheiten. Der japanische Roboterbestand wird zwischen 2018 und 2020 nur leicht ansteigen. In Asien insgesamt werden 2020 rund 1,9Mio. Roboter im Einsatz sein. Das entspricht wiederum fast dem weltweiten Roboterbestand von 2016.

Pr?sident und CEO der International Federation of Robotics Joe Gemma und Group Vice President and Head of Marketing & Sales Robotics bei ABB Steven J. Wyatt bei der Vorstellung des World Robotics Report 2017 (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Präsident und CEO der International Federation of Robotics Joe Gemma und Group Vice President and Head of Marketing & Sales Robotics bei ABB Steven J. Wyatt bei der Vorstellung des World Robotics Report 2017 (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Das neue Gesicht der Fertigung

Steven J. Wyatt von ABB ging in seinem Vortrag auf der Pressekonferenz vor allem auf den zukünftigen Einsatz der Industrieroboter ein. Dabei sieht er vor allem zwei fundamentale Veränderungen, auf die Welt der Fertigung zukommen: zum einen den Wechsel von high volume and low mix zu high mix and low volume. Statt eine große Anzahl an Produkten mit geringer Varianz herzustellen, wird es in Zukunft gelten, eine begrenzte Anzahl an Produkten zu fertigen, die sich individuell abwandeln lassen. Die zweite große Veränderung sieht er im bevorstehenden Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel. Die junge Generation ist zudem nicht mehr gewillt, gefährliche, schmutzige oder körperlich anstrengende Arbeiten zu verrichten, die auch genauso gut Roboter erledigen können. Laut Wyatt liegen alle Antworten auf die bevorstehenden Herausforderungen in der zukünftigen Fertigung in folgenden drei Punkten: Vereinfachung, Digitalisierung und Kollaboration. Roboter werden in Zukunft unterrichtet und nicht mehr programmiert werden. Die Konnektivität, die für viele zu Hause bereits selbstverständlich ist, muss direkt in die Industrie überführt werden. Und die voranschreitende echte Mensch/Roboter-Interaktion wird die Fertigung maßgeblich verändern.

„Roboter arbeiten mit höchster Präzision und werden eine Schlüsselrolle in neuen digitalen Fertigungsumgebungen spielen.“ Joe Gemma, IFR (Bild: IFR International Federation of Robotics)

 

„The digital generation wants to work with cognitive skills and doesn‘t want to do the dangerous and dirty work, that a robot can actually do.“ Steven J. Wyatt, ABB (Bild: IFR International Federation of Robotics)

IFR International Federation of Robotics
www.ifr.org new.abb.com/de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.

Bild: DM-Drogerie Markt
Bild: DM-Drogerie Markt
Kommissionierung von Versandpaletten

Kommissionierung von Versandpaletten

Im Verteilzentrum der Drogeriekette DM in Wustermark bei Berlin sind insgesamt 19 Kuka-Roboter im Einsatz. Sie palettieren, depalettieren und positionieren die Waren vor, die dann vom Verteilzentrum aus ihren Weg in die DM-Filialen finden. Die automatisierten Intralogistiklösungen dort kommen von Swisslog. Das neuartige daran: Um alle Filialen flexibel und individuell mit Waren zu versorgen, kommt ein digitaler Zwilling der Filiale zum Einsatz.