Pick&Place-Anlage ohne Roboter

Auf den Punkt gebracht

Pick&Place- und Handling-Aufgaben werden in der Industrie meist von Robotern ausgeführt. Die Portalanlagen von Leantechnik können das genauso gut und haben dazu noch einen Vorteil: Die Systeme werden kundenspezifisch gefertigt und erfüllen deshalb exakt die Anforderungen der jeweiligen Anwendung. Außerdem sind sie häufig günstiger als ein Robotersystem.
Den Palettierer hat Leantechnik speziell für das 
Blister-Handling konstruiert. Er kommt in zahlreichen 
Anwendungen zum Einsatz, unter anderem in der Pharmaindustrie.
Den Palettierer hat Leantechnik speziell für das Blister-Handling konstruiert. Er kommt in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz, unter anderem in der Pharmaindustrie. Bild: Leantechnik AG

Ein gutes Beispiel für eine Pick&Place-Anwendung ist die Bestückung von Blistern mit fertigen Produkten – z.B. in der Pharmaindustrie. Hier kommt es auf Schnelligkeit und Genauigkeit gleichermaßen an. Ein Greifarm nimmt ein Rohteil aus einem Blister, legt es zur Weiterverarbeitung auf ein Laufband und holt zeitgleich die fertigen Produkte vom Band, um sie zurück in den Blister zu legen. Da die Prozesse in dieser Anwendung relativ einfach sind, eignen sich Roboter gut für diese Aufgabe. Die stählernen Helfer haben allerdings einen Nachteil: Sie sind ziemlich teuer und damit für viele Unternehmen unerschwinglich.

Die Lifgo-Zahnstangengetriebe wurden für die Positionierung schwerer Lasten entwickelt. Sie werden z.B. in Pick&Place-
Anwendungen sowie in Transfer- und Portalanlagen verbaut.
Die Lifgo-Zahnstangengetriebe wurden für die Positionierung schwerer Lasten entwickelt. Sie werden z.B. in Pick&Place- Anwendungen sowie in Transfer- und Portalanlagen verbaut.Bild: Leantechnik AG

Anlagenkonzept ersetzt Roboter

Leantechnik hat hier schon vor einigen Jahren eine Marktlücke erkannt. Die Konstrukteure entwickelten eine kostengünstige und präzise arbeitende Pick&Place-Anlage, die ohne Roboter auskommt. Alles, was sie dazu brauchten, waren die robusten Zahnstangengetriebe aus der eigenen Fertigung. An Erfahrung im Anlagenbau mangelte es den Ingenieuren und Technikern ebenfalls nicht, schließlich konstruieren sie regelmäßig kundenspezifische Handling- und Positioniersysteme für unterschiedlichste Branchen.

Die LeanP&P-Portalanlagen erledigen Pick&Place-Aufgaben unter Umständen genauso effizient wie Roboter. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, die ein breites Spektrum an Applikationen abdecken.
Die LeanP&P-Portalanlagen erledigen Pick&Place-Aufgaben unter Umständen genauso effizient wie Roboter. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, die ein breites Spektrum an Applikationen abdecken.Bild: Leantechnik AG

Präzises Positionieren

Konstrukteur Lukas Piofczyk und seine Kollegen entwarfen eine LeanP&P-Pick&Place-Anlage, die aus einem Dreiachs-Greiferarm und einem Zweiachs-Palettierer besteht. Als Grundlage dienten Lifgo-Linear- und Lifgo-Doppel-Zahnstangengetriebe. Die Lifgo-Getriebe können auch schwere Lasten präzise und synchron positionieren, da sie über eine vierfache Rollenführung verfügen. Die Getriebe sind in verschiedenen Ausführungen mit Hubkräften von 2.000 bis 25.000N lieferbar und bieten Hubgeschwindigkeiten bis 3m/s.

Für lange Verfahrwege geeignet

Die Zahnstangengetriebe eignen sich speziell für Anwendungen mit langen Hub- und Verfahrwegen und sind entweder mit fest montierter Zahnstange oder mit fest montiertem Getriebe und beweglicher Zahnstange verwendbar. Um lange Verfahrwege zu bewältigen, können mehrteilige Zahnstangen genutzt werden. Für die Greifbewegung der LeanP&P-Anlage kommen Lifgo-Doppel-Zahnstangengetriebe zum Einsatz. Sie sind mit zwei parallel zueinander angeordneten Zahnstangen ausgestattet. Ein Ritzel im Inneren des Getriebes treibt die Zahnstangen an, die sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Sowohl die Lifgo-Linear- als auch die Lifgo-Doppel-Getriebe werden in der Pick&Place-Anlage in der Größe 5.3 verbaut, die eine Hubkraft von 15.900N aufweist.

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