Roboterzelle fertigt Essbesteck aus Hochleistungskunststoff

Besondere Anforderung an den Werkstoff

Die Ursprünge des Bestecks reichen einige Jahre zurück. Ritter stellte seinen Studenten an der Hochschule Reutlingen die Aufgabe, ein Give-Away zu entwickeln, dass alle Anforderungen der Nahrungsmittelindustrie erfüllen müsse und zudem multifunktional und nachhaltig sei. Das Projekt mit der Bezeichnung 3-2-eat war geboren. Neben der eigentlichen Produktentwicklung stellten sich den Studierenden zwei Aufgaben: Einen entsprechenden Werkstoff zu finden und ein Werkzeug zu entwickeln, um das Besteck in Form zu gießen. „Unser Hochleistungskunststoff besteht aus glasfaserverstärktem Polyamid, das wir in Zusammenarbeit mit dem Kunststoffspezialisten BASF entwickelt haben. Außerdem wurden die Farben eigens für das Projekt von Granula entworfen“, erklärt Ritter. Der Werkstoff weist zwei entscheidende Vorteile auf: Er entspricht den hohen hygienischen und lebensmitteltechnischen Anforderungen und verfügt gleichzeitig über eine hohe Festigkeit. Damit ist das leichtgewichtige Besteck lange nutzbar und wird nicht so schnell weggeworfen. Gefertigt wird das Besteck, indem der thermoplastische Kunststoff plastifiziert und unter hohem Druck in die von den Studierenden entwickelte Spritzgussform gespritzt wird.

Hohe Fertigungstiefe

Mit den bisherigen Ergebnissen der Produktion zeigt sich Gindele sehr zufrieden: „Mit dem Flexobot in Kombination mit einem Kuka-Roboter haben wir eine hohe Fertigungstiefe im Anschluss an die Bearbeitung der Spritzgussmaschine erreicht. Dieses Beispiel zeigt, wie wir hochkomplexe Aufträge vollautomatisiert umsetzen können.“ Damit spielt Gindele auch auf die Flexibilität an, denn mit der Roboterzelle ist es möglich, verschiedene Projekte umzusetzen. Zum anderen demonstriert das Projekt, wie Hochleistungskunststoff dabei helfen kann, minderwertige Materialien überflüssig werden zu lassen und so Müll zu reduzieren.

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