Roboter mit drucksensitiver Haut bei Henkel
Platzsparende Kollaboration
Der Konsumgüterhersteller Henkel hat in seiner Osteuropa-Zentrale in Wien eine kollaborative Pick&Place-Anwendung realisiert, die eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter Seite an Seite erlaubt. Zentraler Bestandteil der zukunftsweisenden Umsetzung ist eine drucksensitive Roboterhaut – ohne sie wäre die Applikation in dieser Form nicht möglich.
Für Henkel war bei der Wahl der Sicherheitstechnik wichtig, dass sie ohne bauliche Veränderungen implementiert werden kann. Die Lösung ist eine mit der drucksensitiven Roboterhaut Airskin von Blue Danube Robotics ausgestattete Pick&Place-Anwendung, die Stillstandszeiten in der Produktion reduziert und somit zur Steigerung der Produktivität beitragen kann.
Kollaboratives Pick&Place
Die Anwendung besteht aus einem UR10-Roboter von Universal Robots mit maßgefertigtem Sauggreifer. Vorsortierte Einlegeblätter werden von dem mit Airskin ausgestatteten Cobot in zugeführte Kartons eingelegt. Die weiche Roboterhaut erlaubt höhere Verfahrgeschwindigkeiten und schützt Quetsch und Scherstellen. In Zukunft soll die Applikation zwischen Greifer und Roboter zusätzlich durch den Airskin Safety Flange ergänzt werden. Dieser Flansch ist eine Neuentwicklung von Blue Danube Robotics und sorgt für Sicherheit in den drei Bewegungsrichtungen. Im Fall von Henkel sichert er die vertikalen Greiferbewegungen ab, was bei Pick&Place Anwendungen höhere Geschwindigkeiten beim Aufnehmen und Absetzen ermöglicht. „Ausschlaggebend für den Einsatz von Airskin war die Implementierung ohne bauliche Maßnahmen, da die Roboterhaut einfach und direkt am Cobot montiert wird“, erzählt Florian Döring, Projektingenieur bei Henkel in Wien. „In diesem Projekt ging es darum, einfache Plug&Play-Lösungen zu finden, die wir nach erfolgter Sicherheitsabnahme schnell global ausrollen können.“
Weniger Stillstand
Des Weiteren bietet die sensitive Roboterhaut den Vorteil, dass sie Mensch/Roboter-Kollaboration (MRK) auch auf sehr engem Raum ermöglicht. Aufgrund der weichen Roboterhaut von Blue Danube können Henkel-Mitarbeiter – sicher und ohne die Maschine zu stoppen – direkt neben dem Roboter arbeiten. Da sich die Anwendung zwischen zwei engen Durchgängen befindet, musste von vornherein sichergestellt werden, dass die Maschine nicht stoppt, wenn Mitarbeiter vorbeigehen oder Material nachgefüllt wird. Kommt es dennoch zu einer Berührung, sorgt die in den Sicherheitskreis des UR10 integrierte Airskin-Lösung dafür, dass der Cobot nach Freiwerden des Kontakts selbstständig weiterarbeitet.
Henkel in Wien
Die Osteuropa-Zentrale von Henkel befindet sich in Wien. Das Unternehmen ist in der Region als Anbieter u.a. in den Geschäftsbereichen Laundry & Home Care, Adhesive Technologies und Beauty Care aktiv. In Österreich gibt es Henkel-Produkte seit 131 Jahren. Am Standort Wien wird seit 1927 produziert. Zu den Top-Marken von Henkel in Österreich zählen Blue Star, Cimsec, Fa, Loctite, Pattex, Persil, Schwarzkopf, Somat und Syoss.