Igus-Cobot geht in die Serienfertigung

Gewicht reduziert

Das Herzstück der Roboterachsen ist ein vollintegriertes Wellgetriebe. Bis auf Motor, Encoder und Controller-Platine ist es komplett aus Kunststoff gefertigt. Auch in den Gelenkmodulen wurde auf Metallteile verzichtet. „Dadurch ist der Rebel nochmals leichter geworden“, führt Mühlens weiter aus. Während die Prognose in den ursprünglichen CAD-Daten noch bei 12kg lag, ist es so gelungen, die Kinematik auf rund 9kg abzuspecken. „In unseren Tests hat der Kraftzwerg bis zur Hälfte seines eigenen Gewichtes bewegen können.“ Igus plant mit zwei verschiedenen Modi: einem Cobot-Modus mit geringeren Lasten und Geschwindigkeiten und einem Modus mit größtmöglicher Last und Geschwindigkeit. Als sicherer Cobot hat er eine Payload von 2kg. Abseits von MRK-Anwendungen soll er Lasten bis 5kg handhaben. Die Reichweite beträgt in beiden Fällen 700mm. Was die Einsatzdauer angeht, gibt Igus eine Garantie von zwei Millionen Zyklen im Dauerbetrieb. Das entspricht bei üblichen Anwendungen einer Betriebszeit von zwei Jahren. Bei Bedarf soll sich der Roboter durch den Austausch von einigen wenigen Verschleißteilen einfach und kostengünstig wieder instand setzen lassen. Laut Mühlens im Zweifel sogar vom Endanwender selbst.

Einzigartig positioniert

Mit den bereits erhältlichen Cobots sieht Mühlens die Marktbegleiter anders aufgestellt: „Im breiten Angebot der Leichtbauroboter konzentriert sich Igus besonders auf den Lowcost-Bereich. Wir sind der Meinung, dass der Rebel neue, komplett unbesetzte Anwendungsgebiete erschließen kann.“ Durch den niedrigen Preis und den geringen Wartungsbedarf sei ein Einsatz an vielen Stellen denkbar, in denen sich Roboter bisher nicht lohnten – weit über die Industrie hinaus. „Der Rebel eröffnet auch eine ganz neue Welt der Servicerobotik“, ist Mühlens sicher. Passend zum Lowcost-Ansatz des Roboters stellt Igus auch eine kostenlose Steuerungssoftware zur Verfügung. Damit sollen selbst Erstanwender in kurzer Zeit Anwendungen programmieren können. Weitere Unterstützung findet der Anwender bei Bedarf auf dem Online-Marktplatz RBTX – sowohl, was den Service angeht, als auch bei der Suche nach passenden Bauteilen wie Greifer oder Kameras.

MRK-Anspruch erfüllt

Doch macht es der Rebel auch einfacher, sichere Cobot-Anwendungen in der Praxis umzusetzen? „Die eingehenden Anfragen nach dem Rebel sowie unsere Erfahrungen mit dem Online-Marktplatz zeigen, dass aktuell nur wenige Anwendungen unter echten Cobot-Voraussetzungen realisiert werden“, macht Mühlens deutlich. Meist stünden Gewicht oder Preis im Vordergrund. Weil der Aufwand für einen MRK-Einsatz noch verhältnismäßig hoch sei, würden die meisten Rebel-Roboter vermutlich umhaust in den Betrieb gehen. „Aber das wird sich mittelfristig sicherlich ändern“, fährt Mühlens fort. „Normierungen wie die ISO/TS15066 verschärfen die Bedingungen für Cobots erst einmal. Gleichzeitig ist im Markt aber auch eine steigende Bereitschaft spürbar, entsprechende Risikoanalysen für individuelle Anwendungen zu erstellen. Wir denken, mit dem Lowcost-Robotikangebot von Igus einen Teil zu diesem Wandel beizutragen.“

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

igus GmbH
www.igus.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.

Bild: DM-Drogerie Markt
Bild: DM-Drogerie Markt
Kommissionierung von Versandpaletten

Kommissionierung von Versandpaletten

Im Verteilzentrum der Drogeriekette DM in Wustermark bei Berlin sind insgesamt 19 Kuka-Roboter im Einsatz. Sie palettieren, depalettieren und positionieren die Waren vor, die dann vom Verteilzentrum aus ihren Weg in die DM-Filialen finden. Die automatisierten Intralogistiklösungen dort kommen von Swisslog. Das neuartige daran: Um alle Filialen flexibel und individuell mit Waren zu versorgen, kommt ein digitaler Zwilling der Filiale zum Einsatz.