Roboter als Nachmacher

Roboter als Nachmacher

Das Startup Wandelbots hat ein neuartiges Konzept für die Programmierung von Robotern vorgestellt, von dem auch die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine profitieren soll. Das Grundprinzip dabei lautet: Der Mensch macht es vor – der Roboter macht es nach. Erste Pilotprojekte bei namhaften Anwendern wie Infineon oder Volkswagen laufen vielversprechend.

(Bild: Wandelbots GmbH)

Im Gegensatz zu klassischer manueller Programmierung von Robotern im MRK-Bereich, ermöglicht es die Wandelbox, Robotern selbst komplexe Aufgaben durch Vor- und Nachmachen beizubringen. Die Lösung basiert auf einem am Körper getragenen Sensorsystem, das in normale Kleidung integriert werden kann. Sie erfasst menschliche Bewegungen und überträgt sie auf Roboter. Auf diese Weise soll ein Mensch einem Roboter eine bestimmte Aufgabe ganz einfach zeigen können. Die Software im Hintergrund analysiert dabei die aufgezeichneten Daten und generiert automatisch selbstadaptive Automatisierungsprozesse auf Basis von Verfahren des maschinellen Lernens. Zunächst kann der Roboter dazu gebracht werden, die eigenen Handgriffe und Arbeitsschritte nachzuahmen und sie dann immer wieder abspielen. Zudem kann der Roboter so gesteuert werden, dass er auf die Anwesenheit und Bewegungen des menschlichen Co-Arbeiters reagiert.

Pilotprojekte zeigen Potenzial auf

So liegt das primäre Geschäftsfeld von Wandelbots heute bei Roboteranwendungen im industriellen Umfeld von Fertigungsunternehmen. Tätigkeiten in den Bereichen Montage, Logistik und Fertigung sind mit dem Einsatz der Wandelbox mit reduziertem Aufwand durchführbar, denn die Programmierung der Roboter können die Werksarbeiter mithilfe der intelligenten Kleidung und Software selbst übernehmen. Pilotprojekte mit Industriepartnern wie Infineon und Volkswagen haben nach Angaben des Anbieters gezeigt, dass dieser Ansatz die Implementierungszeit und damit auch die Einführungskosten von Robotersoftware deutlich senken kann. Infineon etwa setzt die Technologie in der Fertigung seiner Halbleiterchips ein. Volkswagen hat für die Kooperation mit Wandelbots eine spezielle Erprobungsfläche eingerichtet, so dass die neuen Programmierungsmöglichkeiten praxisnah getestet werden können.

Wandelbots GmbH
www.wandelbots.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Zugang im sicheren Fokus

Zugang im sicheren Fokus

In Produktionsumgebungen geben trennende Schutzeinrichtungen dem Menschen das Signal, dass sich hinter der Schutztür ein hochsensibler Bereich befindet und daher Vorsicht geboten ist. Hier erhalten Mitarbeiter über ein HMI oder einen Schlüssel, z.B. von Pilz, Zugang zum Prozess hinter dem Schutzzaun. Aber was, wenn die Person dafür nicht qualifiziert bzw. autorisiert wäre und sich oder andere Menschen in Gefahr bringen würde?

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.