Robotereinsatz in der Industrie heute und morgen

Robotereinsatz in der Industrie heute und morgen

Roboter und Menschen rücken zusammen

Auf Roboter ist Verlass – und das nicht nur beim präzisen Schweißen, Biegen und Trennen von Rohren oder beim Transport und der Ablage von Rohren. Genauso zuverlässig bescheren sie ihren Herstellern und Anwendern stetig steigende Umsatzzahlen. Und das, obwohl ihre ganz große, Grenzen verschiebende Zeit gerade erst begonnen hat.

 (Bild: Messe Düsseldorf GmbH)

(Bild: Messe Düsseldorf GmbH)

Schon bald werden Roboter mittels künstlicher Intelligenz die Industriefertigung in vor Jahren noch ungeahnte Sphären katapultieren. Roboter sind definitiv ein Erfolgsmodell. Wie sehr sich ihre Nutzung in der Industrie und damit auch für die Rohrfertigung allein schon von der Quantität her verändert hat, belegen Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) eindrucksvoll. 2008 betrug die Zahl der Industrierobotereinheiten weltweit noch 113.000. 2018 kletterte sie auf 384.000 Einheiten. Ende – komplett offen!

Geschlossene Prozessketten

Roboter bleiben begehrt – auch ungeachtet der weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Unsicherheiten. Beispiel Deutschland: Die deutsche Robotik und Automation erreichte laut VDMA 2018 beim Branchenumsatz erstmals die Marke von 15Mrd.? – ein Zuwachs von vier Prozent. „Geografisch entwickeln sich natürlich die Märkte am stärksten, die heute noch ganz oder teilweise auf Automation verzichten“, erläutert Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin bei Transfluid. Überall da, wo Mitarbeiter qualitativen Einfluss auf Produkte nehmen können, sei das Potenzial auch sehr hoch. „Wenn geschlossene Prozessketten gewünscht sind, ist hier sicher großes Wachstumspotenzial zu sehen. Auch bei empfindlichen Bauteilen ist das ein Thema.“

Den Menschen nachahmen

Die Roboter werden näher an den Menschen rücken, werden noch mehr Aufgaben übernehmen, ihre menschlichen Kollegen unterstützen, um bestimmte schwierige Aufgaben umzusetzen. „Die Herausforderung besteht darin, die Roboter auch für sehr kleine Produktionsgrößen einsetzen zu können, was heute nur bedingt möglich ist“, sagt Flaeper. Wenn das gelinge, werde sich ein neues Betätigungsfeld für die Robotik auftun. „Interessant wäre es auch, wenn der Roboter sehr präzise die Bewegung eines Menschen in einem Produktionsprozess nachahmen könnte, ohne programmiert werden zu müssen.“ Das Potenzial eines intelligenten – und sensiblen – Roboters ist unermesslich. „Weil bei der Industrie 4.0 spezifizierte Prozesse wichtig sind, die digital simuliert werden können und entsprechende Auswertungen durchlaufen, ist ein Roboter dem Menschen überlegen“, so Flaeper weiter. Denn mit ihm sei die Sicherheit gegeben, dass die Abläufe immer gleich seien und auch entsprechend simuliert werden könnten. Die Abläufe könnten über einen digitalen Zwilling dargestellt und überprüft werden.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Messe Düsseldorf GmbH
www.messe-duesseldorf.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.