Wind of Change
Der zweite Jahrgang der Fachzeitschrift ROBOTIK UND PRODUKTION neigt sich dem Ende zu und das Redaktionsteam blickt zurück auf ein spannendes Jahr mit zahlreichen Neuvorstellungen und vielversprechenden Entwicklungstrends. Das belegt: Auch in Zukunft wird der Markt in Bewegung bleiben.
Bild: TeDo Verlag GmbH
Steven J. Wyatt, Head of Marketing & Sales Robotics bei ABB, hat auf der Pressekonferenz des IFR-Verbandes kürzlich die aktuellen Trends der Robotik benannt (S. 14). Ein wesentlicher Vorteil für alle Branchen besteht in den zukünftigen Anwendungsbereichen für Industrieroboter. Kollege Roboter wird sich in erster Linie mit den 4D-Jobs (dull, dump, dirty, dangerous) begnügen müssen, auf die kommende Generationen von Fertigungsmitarbeitern keine Lust haben. Wyatts Zukunftsvision dafür: Vereinfachung, Digitalisierung und Kollaboration. Diese Trends decken sich auch mit den Inhalten dieser Ausgabe.
Auch die Mensch/Roboter-Kollaboration ist ein zentrales Thema. Sie bietet hohes Entwicklungspotenzial, doch die Theorie ist hier meist einfacher als die Praxis. Die Studie ‚Leichtbauroboter in der manuellen Montage‘ des Fraunhofer IAO hat 50 Applikationen mit schutzzaunlosem Robotereinsatz in Deutschland untersucht. Eine 100%ige Kollaboration, bei der Roboter und Mensch Hand in Hand arbeiten (wie Sawyer von Rethink es anstrebt, S. 26), wurde dabei in nur acht Prozent der Anwendungen implementiert. Bei der Mehrheit der Anwendungen (64 Prozent) handelte es sich lediglich um eine Koexistenz von Roboter und Mensch, die sich keinen direkten Arbeitsraum teilen.
Last but not least bilden wir mit unserem Schwerpunkt zum Thema mobile Robotik und autonome Systeme (ab S. 70) einen weiteren zentralen Trend ab. Eine neue Generation mobiler Roboter bewegt sich bereits durch viele Werkshallen. Sie erfüllen in Zukunft die meisten Transportaufgaben im Produktionsalltag, kommunizieren drahtlos miteinander und nutzen virtuelle Karten zur Orientierung.
Ich wünsche eine interessante Lektüre.
