„In diesem Markt ist viel Bewegung“

Bild: Ingenieurbüro Rolf Peters

Sind das heute noch die gleichen Unternehmen wie 2002?

Peters: Ja und nein. Aktuell haben wir fünfzehn Partner, von denen sechs den harten Kern bilden. Kawasaki Robotics und Toshiba Machine Robotics – seit 2020 Teil des Shibaura-Konzerns – gehören z.B. von Anfang an dazu. Andere Partner der ersten Stunde sind aus den unterschiedlichen Gründen zwischenzeitlich ausgestiegen, neue Unternehmen haben deren Plätze eingenommen, manche der Ausgestiegenen schließen sich erneut an, wenn bei dem einen oder anderen Projekt ihr Knowhow und ihre Leistungen gefragt sind. Für mich ganz wichtig ist, dass alle beteiligten Partnerunternehmen über die Jahre hinweg ein hervorragend funktionierendes Netzwerk geknüpft haben.


Stehen Sie und Ihre Partner mit der Robotik-Pack-Line nicht im direkten Wettbewerb zu Herstellern von Verpackungsmaschinen und -anlagen für die Lebensmittelbranche?


Peters: Für die meisten Verpackungsanlagenbauer ist die Lebensmittelindustrie nur eine von vielen Zielbranchen. Bei uns steht ausschließlich sie im Fokus. Auch setzen Verpackungsanlagenbauer überwiegend auf klassische Hard Automation, wir dagegen auf roboterbasierte Lösungen. Und wir sehen die Robotik-Pack-Line hinsichtlich ihrer Ausbringung bei kleinen bis mittleren Losgrößen, dafür gerne mit häufig variierenden Inhalten. Das entspricht eher den Anforderungen von Unternehmen mit Manufaktur-Charakter.

Das klingt so, als sei die Robotik-Pack-Line eine Nischenlösung.


Peters: Alles in allem ist das eher ein Alleinstellungsmerkmal. Wobei – in entsprechender Konfiguration schafft eine solche Anlage durchaus 100 Verpackungen pro Minute. Ein schönes Kompliment über die Robotik-Pack-Line habe ich übrigens auf einer Fachmesse in Italien bekommen, als ein Besucher sagte: Ihre Anlage hat alle Spezifikationen wie eine von XY, ist aber durch die Roboter wesentlich flexibler einsetzbar.


Wieviele Robotik-Pack-Lines sind bislang verkauft worden?


Peters: Ohne Zahlen zu nennen: Die Menge der verkauften Anlagen ist noch überschaubar, die der verkauften Prozessstationen schon nicht mehr. Eine Robotik-Pack-Line hat z.B. ein Unternehmer aus Österreich direkt auf einer Fachmesse bestellt, weil sie in der dort gezeigten Auslegung exakt seinen Anforderungen entsprochen hatte. Nach der Messe haben wir eine Feinplanung der Anlage vorgenommen, er hat sie über einen Partner gekauft und verpackt seitdem Brötchen in Schlauchbeutel. Die werden anschließend luftdicht verschlossen, in Faltschachteln gepackt, geprüft, etikettiert und in größeren Sekundärverpackungen kommissioniert. Alles vollkommen mannlos.

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Ingenieurbüro Rolf Peters

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