Roboterlösungen für die Verpackungsindustrie
Rolf Peters, Geschäftsführer des gleichnamigen Ingenieurbüros, ist ein Urgestein in der deutschen Roboterbranche. Er konzentriert sich, nach einigen Applikationsentwicklungen in verschiedenen Bereichen, seit vielen Jahren auf das roboterbasierte Verpacken von Lebensmitteln. Im Rahmen eines Innovationstages hat sich ROBOTIK UND PRODUKTION über die Entstehungsgeschichte, den Aufbau und die besonderen Eigenschaften seiner Lösung Robotik-Pack-Line unterhalten.
Robotik und Produktion: Herr Peters, Ihre Robotik-Pack-Line gibt es mittlerweile seit zwanzig Jahren. Woher kam eigentlich die Idee dazu? Mit Anlagenbau bringt man Ihren Namen eher nicht in Verbindung.
Peters: Bekanntlich war und ist der Anteil manueller Tätigkeiten beim Verarbeiten, Konfektionieren und Verpacken von Lebensmitteln immer noch sehr hoch. Ein Paradoxon, denn um Verunreinigungen jeglicher Art zu vermeiden, gilt in der Food Industry ähnlich wie in der Pharmaindustrie und der Medizintechnik eigentlich die Forderung: Hände weg vom Produkt! Denn letztlich schützen auch Maßnahmen wie Schutzbekleidung, Einmalhandschuhe oder Luftschleusen nicht wirkungsvoll, wie die hohe Zahl der Produktwarnungen und Rückrufe von Lebensmittel immer wieder bestätigt. Vor diesem Hintergrund habe ich die Robotik- Pack-Line entwickelt, um aufzuzeigen, wie mit Robotereinsatz und vollautomatisierten Prozessen Nahrungs- und Genussmittel sicher und frei von Kontaminationen verpackt werden können – ganz ohne dass ein Mensch Hand anlegt. Ihre Premiere hatte die Anlage 2002 auf der Fachmesse Fish International in Bremen. Da ich seit 1981 ausschließlich in der Robotik zuhause bin, habe ich mich folglich auch auf die roboterautomatisierten Prozesse innerhalb der Robotik- Pack-Line konzentriert. Für alle anderen musste und konnte ich technologisch passende Unternehmen als Partner gewinnen.