FTS und stationäre Fördertechnik im Leistungsvergleich

Anpassung an unterschiedliche Lagerbedingungen

Wer eine robuste, leistungsstarke und maßgeschneiderte Lösung sucht, ist mit einer stationären Fördertechnik meist gut bedient: Sie passt sich an unterschiedliche Gegebenheiten im Lager an. Auch Steigungen oder die Ausführung über mehrere Ebenen sind kein Problem und die Anforderung an die Bodenqualität ist gering. Die meisten FTS hingegen sind für die Verwendung im Innenbereich konzipiert und erfordern eine gute und ebene Bodenbeschaffenheit. Die Art der Oberfläche wirkt sich auf die Bremswege der Transportfahrzeuge aus. Niveauunterschiede erfordern die aufwendige Integration eines Aufzugs. Dieser muss so ausgeführt werden, dass er auch beim Einfahren der gegebenenfalls tonnenschweren Gewichte nicht nachgibt. Zudem sollten Lager, in denen FTS verkehren, über eine störungsfreie WLAN-Abdeckung verfügen. Ist diese nicht überall ausreichend gegeben, können Fahrzeuge den Kontakt verlieren und nicht mehr mit dem Leitstand oder anderen Einheiten kommunizieren. Das würde zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Warenflusses führen.

Redundanzen schaffen Ausfallsicherheit

Da die stationäre Fördertechnik für einen kontinuierlichen Materialfluss ausgelegt ist, verfügt sie über eine ständige Energieversorgung, z.B. in Form einer 24V-Stromversorgung. FTS, die nicht durch Induktion versorgt sind, fahren meist mit Batterien, die in regelmäßigen Abständen aufgeladen werden müssen. Das führt zu Stillständen, die im Betriebsablauf einkalkuliert werden müssen. Eine intelligente Möglichkeit, diese Ausfallzeiten zu umgehen, ist die Anbringung von berührungslosen Ladestationen an den Haltepunkten der FTS. Dabei laden sich die Fahrzeuge z.B. an Übergabepunkten in der Kommissionierzone automatisch auf und können so 24h am Tag unterbrechungsfrei eingesetzt werden. Doch auch mit der besten Energieversorgung kann es aufgrund von technischen Defekten zu Ausfällen kommen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei beiden Systemen gleich hoch. Die Auswirkungen hängen jedoch von den Redundanzen ab, über die eine Anlage verfügt. So kann eine Transportaufgabe bei FTS meist leicht an andere Einheiten übergeben werden. Die stationäre Fördertechnik ist in diesem Punkt weniger flexibel: Fällt nur eine Komponente aus, droht ein Stau oder Stillstand in diesem Bereich des Materialfluss-Systems.

Faktoren einer Kostenanalyse

Neben rein logistischen Faktoren spielen auch betriebswirtschaftliche Überlegungen eine Rolle bei der Entscheidung für eine Transportanlage. Bei der Kosten/Nutzen-Analyse können Unternehmen ebenfalls die Beratung eines herstellerneutralen Generalunternehmers wie Unitechnik in Anspruch nehmen. Dieser setzt z.B. die Anzahl der erforderlichen FTS in Beziehung zu der alternativ benötigten Fördertechnik in Metern. Auch die Menge der Übergabepunkte sowie der Anfahrstellen sollten einkalkuliert werden. Generell gilt: Mit der Zahl der Ein- und Auslagerstellen steigt der Material- und Kostenaufwand für eine stationäre Fördertechnik. Ein weit verzweigter Materialfluss wird möglicherweise zielführender mit FTS abgebildet. Umgekehrt werden FTS mit kurzen Fahrwegen und hoher Förderkapazität teurer und ineffizienter. Wichtig ist außerdem, neben den Anschaffungskosten auch die Gesamtbetriebskosten der Anlage zu berücksichtigen. Auf Basis der Informationen, die aus der Kostenanalyse, den bestehenden oder angestrebten Logistikabläufen und den Anforderungen an eine Transportanlage hervorgehen, verbindet der Systemintegrator unterschiedliche Komponenten zu einem Gesamtsystem. Dabei ist auch ein Mix aus FTS und stationärer Fördertechnik denkbar. Im Ergebnis entsteht eine auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnittene individuelle Lösung mit größtmöglichem Kundennutzen.

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Unitechnik Cieplik & Poppek GmbH
www.unitechnik.com

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