ROBOTIK UND PRODUKTION: Dagegen scheint das Geschäft mit Robotern eher ein Selbstläufer zu sein.
Winkelmann: Das mag so scheinen, aber nein, die Robotik in Deutschland ist für uns ebenfalls absolut kein Selbstläufer. Hier herrscht – anders als in anderen Märkten – ein ziemlich harter Verdrängungswettbewerb. Im Base Business, das man in etwa mit der General Industry gleich setzen kann, läuft das Geschäft für uns recht gut. Im Bereich Automotive, in der das Geschäft ohnehin sehr volatil ist, gibt es jedoch weiteren Aufholbedarf.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Aber die Robotersparte von Fanuc Deutschland erwirtschaftet doch immerhin fast fünfzig Prozent des jährlichen Umsatzes in der Automotive Industry. Trotzdem sprechen Sie von Nachholbedarf?
Winkelmann: Ja, weil es uns um nachhaltiges Wachstum geht. Die aktuelle prozentuale Umsatzverteilung ist eine Momentaufnahme, sie unterliegt jedoch hohen Schwankungen. Unser Ziel ist es, Kontinuität in diesem Verhältnis zu erlangen.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Wie gut ist Fanuc Deutschland gerüstet, um die gestellten Aufgaben in einem überschaubaren Zeitrahmen zu erfüllen?
Winkelmann: Die grundlegenden Voraussetzungen dafür haben wir mit der Strategie „One Fanuc“ geschaffen. 2013 sind ja in einem ersten Schritt die Divisionen Factory Automation, Robotics und Robomachines in einer einzigen Gesellschaft zusammengeführt worden, weil wir – so gebündelt – ein wesentlich stärkeres Momentum im Markt haben. Als weiteren Schritt haben wir im vergangenen Jahr unsere Vertriebsstruktur erfolgreich umgestellt. Mittlerweile gibt es auch ein Entwicklungszentrum in Neuhausen. Damit trägt unsere japanische Zentrale der Tatsache Rechnung, dass Deutschland über die Jahre hinweg zu einem zentralen Engineering-Schwerpunkt geworden ist. Ein weiteres Plus ist unsere Produktpalette, auf der sich verschiedene Fertigungsmaschinen sehr gut mit CNC-Systemen und Industrierobotern ergänzen. Das hat in dieser Bandbreite kein anderer Anbieter. Bei den Robotern beispielsweise haben wir über alle Applikationen hinweg sehr gute, langlebige, industrieerprobte und sogar einmalige Maschinen, wobei nun auch eine bestehende Lücke geschlossen wurde: Ab sofort bieten wir auch Highspeed-Scaras mit drei bzw. sechs Kilo Traglast an.